Content Repurposing im Kanzleimarketing
Mehr herausholen aus Inhalten: Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Aufwand aus Ihrem Content Marketing lassen, indem Sie clever verwenden, was bereits da ist
Inhaltsverzeichnis
Die meisten Kanzleien arbeiten sich von einem „Stück“ Content zum nächsten durch, dabei gibt es viel smartere Wege: Content Repurposing ist die Lösung.
Content Repurposing ist Inhaltsrecycling mit Methode
Informative Blogartikel sind viel Arbeit. Es ist anstrengend, lesenswerte Newsletter zu erstellen. Gute Videos und Podcast-Folgen erfordern ein aufwändiges Konzept. Sobald Sie dann fertig sind, klicken Sie auf „Veröffentlichen“ und wissen: Der nächste Inhalt wartet jetzt schon darauf, geplant und erstellt zu werden. Klingt das vertraut?
Die meisten mit dem Content Marketing beauftragten Social Media Redakteure in Steuerkanzleien stecken in einer niemals anhaltenden Tretmühle der Inhaltserstellung fest: Sie haben eine brauchbare Idee, erstellen den Inhalt, veröffentlichen ihn und denken nach den Interaktionen nicht mehr darüber nach – sondern suchen nach der nächsten Idee.
Inhalte auf diese Art und Weise zu erstellen ist fast überall normal, aber es ist auch anstrengend und ein Zeitfresser. Strategisches Content Repurposing ist der viel bessere Weg.
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Sie das bereits ahnten und ihre Videos auf Instagram angeteasert oder den Podcast auf YouTube angekündigt haben, um mit einem Inhalt möglichst viele Möglichkeiten abzudecken. Was fehlt, damit ein Erfolgsrezept daraus wird: Eine richtige Content Repurposing Strategie.
Grundlage für Content Repurposing: Erstellung qualitativ hochwertiger Formate
Um mühelos zehn, zwanzig oder mehr Postings für die sozialen Medien aus nur einem Inhalt zu erstellen, muss dieser eine Qualität und Struktur haben, die das ermöglicht. Sie werden keine sinnvolle Umwidmung oder Wiederverwendung eines spontanen Event-Post oder eines Info-Links vornehmen können – die Grundlage muss stimmig sein.
Damit Sie nicht immer wieder von vorne anfangen, erstellen Sie also zunächst ein Konzept mit Kriterien, die jeder Inhalt erfüllen muss, den Sie wiederverwenden wollen – und dann einen Prozess, wie und auf welchen Plattformen das Content Repurposing ablaufen soll. Mit diesem Plan ist es dann auch wesentlich einfacher, Aufgaben an andere zu übergeben.
Content Repurposing bedeutet, den erstellten Inhalt elegant und sinnvoll, aber manchmal auch nur in Teilen oder Zitaten, auf verschiedenen Plattformen zu verbreiten, um mehr Sichtbarkeit zu erlangen und mit wenig Aufwand viel Präsenz zu zeigen. Auch „Cross Promoting“ gehört zum Repurposing dazu.
Cross Promoting
Cross Promoting heißt, dass Sie einen Plan dafür haben, wann Sie welchen Inhalt wie und wo auf welcher weiteren Plattform ankündigen. Sie haben beispielsweise eine neue Podcast-Episode erstellt und teilen die Begleitgrafik auf Facebook, einen kurzen Ausschnitt auf TikTok und ein Zitat auf LinkedIn, jeweils mit Link.
Content Conversion
Statt einfach nur den Link zu ihrem erstellten Inhalt zu teilen, was auf jeder Plattform irgendwie gleich aussieht, arbeiten Sie Elemente um. Sie machen ein Audiogramm aus einem Podcast und damit eine Instagram Story. Sie zitieren die wichtigsten Erkenntnisse in einer Linkedin Slideshow oder lesen einen Blogpost auf TikTok vor.
Die Vorteile von Content Repurposing im Kanzleimarketing
Sie sparen nicht nur Zeit bei der Erstellung von Postings, die Lebensdauer Ihrer Inhalte wird auch drastisch verlängert. Ein Instagram-Posting mag nur 24 Stunden sichtbar sein, das gleiche Video kann auf Pinterest viele Jahre „weiterleben“ und auf LinkedIn immer wieder über die Suche gefunden werden.
Sie erreichen durch die Wahl unterschiedlicher Formate wie beispielsweise Reels nicht nur Ihre bisherigen Follower und Kontakte, sondern erreichen auch mehr und neue Zielgruppen, besonders wenn Sie die richtigen Hashtags wählen.
Wiederholungen stärken Ihre Sichtbarkeit und Präsenz. Durch die Variationen der Formate wirken Ihre Botschaften viel intensiver, außerdem erreichen Sie bei jeder Wiederholung auch Menschen, die das erste Posting nicht gesehen hatten.
Fast nebenbei setzen Sie Social Signals für SEO – selbst wenn es gerade nicht um Suchmaschinenoptimierung geht, so ist es doch von Vorteil, wenn von anderen Plattformen aus auf Ihre Seite und Ihr Blog verwiesen wird.
Mit einem guten Prozess sparen Sie Zeit und Geld, können die Erstellung der Inhalte auslagern und haben mehr Zeit für Ihre Mandant:innen.
Lernen Sie die Spielregeln der Plattformen
Jede Social Media Plattform hat ihre eigenen Highlights und Formate, die besonders gut funktionieren. Identifizieren Sie das Posting-Format, das Sie bedienen wollen und wandeln Sie jedes Stück „langen“ Content jeweils in dieses um.
Beispiel: erstellen Sie für jeden Blogpost eine LinkedIn Slideshow mit den wichtigsten Erkenntnissen. Teilen Sie für jedes Posting die wichgsten 3 Zitate an drei unterschiedlichen Tagen auf X, Bluesky, Instagram und Facebook. Setzen Sie ein ausführliches Begleitposting auf die Facebook Fanpage. Tun Sie diese Dinge ab jetzt für jeden aufwändigen Inhalt.
Es ist viel aufwändiger, eine Instagram Story aus einem Blogpost zu erstellen, als diesen einfach auf Facebook zu posten. Aber es ist auf viel wirksamer und lässt sich nach einiger Zeit auf anderen Plattformen erneut verwenden, wenn Sie sich diese Mühe machen.
Sobald Sie eine Vorgabe daraus machen, jeden Inhalt nach einem bestimmten Muster und für bestimmte Plattformen umzuwandeln, müssen Sie sich nicht immer wieder den Kopf darüber zerbrechen, welcher Content wie präsentiert wird: Es gibt immer eine Story, immer eine Slideshow und so weiter.
Wenn Sie außerdem darauf achten, dass die sehr aufwändigen Inhalte immer unbedingt den Evergreen Content Kriterien entsprechend und aktuell gehalten werden, können Sie diese nach vier, sechs oder acht Monaten nahezu beliebig oft wiederholen, indem sie kleine Varianten einbauen.
Starten Sie mit einer Content-Bestandsaufnahme
Wenn Sie in den vergangenen Monaten oder Jahren Inhalte für Newsletter, Blog und Soziale Medien erstellt haben, stehen die Chancen sehr gut, dass Sie auf vorhandene Inhalte zurückgreifen können, um ins Content Repurposing einzusteigen.
Content Repurposing in 10 Schritten
- Schauen Sie sich alle umfangreicheren Inhalte der letzten 48 Monate an.
- Erstellen Sie eine Liste der Beiträge, die für Wiederverwendung geeignet sind.
- Aktualisieren Sie die Beiträge im Blog, prüfen Sie die Newsletter-Infos.
- Notieren Sie für Wiedervorlagen, welcher Content ein Evergreen Format hat.
- Machen Sie eine Liste der Plattformen, die Sie konsequent bedienen wollen.
- Legen Sie die detaillierten Medien-Formate für die Wiederverwendung fest.
- Bauen Sie sich eine Checkliste als Arbeitshilfe fürs Cross-Posting.
- Schreiben Sie ebenfalls eine Checkliste für die zu erstellenden Formate.
- Erstellen Sie alle Bilder, alle Slides, alle Videos für den Content.
- Schreiben Sie alle „Captions“ (Begleittexte) inklusive Hashtags.
Ob Sie immer alles am selben Tag auf allen Plattformen posten oder die Inhalte weiter streuen, ist Ihre Entscheidung: Wer noch am Überblick über die eigenen Prozesse arbeitet, behält diesen naturgemäß besser, wenn alles überall gleichzeitig ist.
Vielleicht fächern Sie aber auch Ihren wiederverwendeten Content jeweils über mehrere Tage oder Wochen, so dass die Kanäle vielfältig und lebendig wirken.
Fazit: Wenn schon Inhalte erstellen, dann richtig
Wenn Sie das Sinnvolle tun und hochwertige Inhalte für das Kanzleimarketing erstellt haben und erstellen, dann können Sie auch das Optimale herausholen. Jetzt kennen Sie das Repurposing Prinzip – lassen Sie es in jedes Konzept mit einfließen und Sie werden mit minimalem Aufwand maximal sichtbar sein, auch in stressigen Phasen. Viel Erfolg!
lex‘ talk about tax – der Kanzlei Podcast von Lexware
Der Podcast greift aktuelle Themen innovativer und digitaler Steuerkanzleien auf: neue Arbeitsfelder für Steuerberater, Menschen aus der Branche mit ihren Erfahrungen, moderne digitale Technologien und konkrete Tipps, die schon heute umsetzbar sind. Deine Gastgeber, Carola Heine und Olaf Clüver von Lexware, sind für dich der Zukunft auf der Spur. Dazu bringen sie eigene Themen ein und lassen im Gespräch mit Gästen die Sprühfunken fliegen. Sei dabei in der Runde, freue dich auf neue Einblicke und hole dir den Extra-Schub auf der Zukunftsgeraden.
FAQ
Was ist Content Repurposing?
Content Repurposing bezeichnet die strategische Wiederverwendung von Inhalten mithilfe smarter Aufbereitung. Je mehr Zeit im Vorfeld auf eine gute Struktur und zeitlose Inhalte geachtet wird, desto nützlicher sind die Inhalte für eine Aufteilung und Mehrfachverwendung, nicht notwendigerweise immer am Stück – sondern auch in Auszügen.
Was heißt Cross Promotion?
Cross Promoting oder Cross Promotion nennt man es, wenn Inhalte auf anderen Plattformen beworben werden, zum Beispiel durch einen Link auf den Original-Content. Wirskamer ist Cross Promoting, wenn punktgenauer gearbeitet wird, beispielsweise durch andere Teaser oder Zitate oder Fragestellungen zum Inhalt.
Was ist Content Conversion?
Content Conversion bezeichnet die Vorgehensweise, Inhalte oder Zitate der Inhalte in andere Formate und Medien umzuwandeln, um vielfältigen Content zu teilen. Aus einer Podcast-Folge werden zwei Blogartikel, aus einem Blogpost eine Slide-Show, aus einem Zitat ein Audio-Clip und so weiter.