»Wir begeistern viele Mandanten für die digitale Arbeitweise«
Wer eine emotionale Bindung zu seinem Pendelordner pflegt, wird in der Steuerkanzlei von Thorsten Mally einfühlsam entwöhnt.
Inhaltsverzeichnis
In der Regel kommen neue Mandanten nicht in seine Kanzlei, weil sie nach Digitalisierung suchen. Aber sobald sie erfahren, dass sie in einer digitalen »Zukunftskanzlei« gelandet sind, sagen viele zu Thorsten Mally und seinem Team: »Das habe ich mir die ganze Zeit schon irgendwie gewünscht, bin aber bisher nie aktiv darauf angesprochen worden!«
Thorsten Mally
Dipl. Kaufmann (FH), Steuerberater, Fachberater Gesundheitswesen (IBG/HS Bremerhaven) und Fachberater für Unternehmensnachfolge (DStV e.V.)
- Seit 2003 selbständiger Steuerberater nach voriger Ausbildung zum Steuerfachangestellten und Weiterbildung zum Steuerfachwirt
- Studium Betriebswirtschaft mit Schwerpunkten Steuern, Revision und Rechnungswesen.
- 2011 Gesellschafter-GF bei der Mally Steuerberatungsgesellschaft mbH
- 2017 zusätzliche Gründung der Deutsche Pflege Treuhand AG Steuerberatungsgesellschaft
»Meine Eltern waren keine Fans von Leerlauf und holten mich in die Familienkanzlei«
Carola: Hallo Thorsten, Hallo Thorsten, du leitest eine Kanzlei mit 18 Angestellten an zwei Standorten, bist auf Unternehmensnachfolge und die Pflegebranche spezialisiert und hast dein Unternehmen erfolgreich digital aufgestellt. Man merkt, dass du deinen Job liebst und strategisch vorgehst: Warst du schon immer entschlossen, Steuerberater zu werden?
Thorsten: Es war eigentlich andersherum – ich wusste damals nach der Schule nicht sofort, was ich überhaupt machen wollte. Meine Eltern wiederum fanden, dass sie mich dann eben kurzerhand in die Familienkanzlei holen sollten, denn Däumchendrehen stand nicht auf der Agenda. So bekam ich die Gelegenheit, in die Branche hineinzuschnuppern und wusste dann bald: Das passt sehr gut.
Carola: Neben Spezialisierungen auf Existenzgründung und Unternehmensnachfolge, die du unter anderem also aus eigener Erfahrung gut kennst, bist du auch noch auf Steuerberatung für die Heil- und Pflegebranche spezialisiert.
»Wenn man sich erst einmal das hoch komplexe Zusatzwissen für die Heil- und Pflegebranche zugelegt hat, kommen weitere Heilberufmandanten fast von selbst«
Thorsten: Richtig, ich unterstütze Pflegedienste, Pflegeeinrichtungen, Ärzte, Zahnärzte und Selbständige im Gesundheitswesen in allen steuerlichen, wirtschaftlichen und strategischen Bereichen – basierend auf meinem Spezialwissen im Gesundheitswesen und den Bereichen Existenzgründung (Start-Up) und der Unternehmensnachfolge begleite ich Selbständige der Pflegebranche in allen Phasen ihres Unternehmens.
Carola: Wieso die Pflegebranche, wie kam das?
Thorsten: Das fing an mit meinen ersten Begegnungen mit Selbständigen aus diesem Berufszweig. Ich musste mich für diese anfänglichen Mandanten und Mandantinnen recht tief in das spezielle Wissen der Heil- und Pflegebranche einarbeiten – daraufhin haben sie sich quasi von selbst vermehrt, weil ich sofort weiterempfohlen wurde. Für diesen Bedarf eine Kanzlei zu gründen, das war dann bald die logische Folge.
Carola: Wie war das Corona-Jahr 2020 für dich und deine Mitarbeiter*innen?
»Wir haben zum Glück vor dem ersten Lockdown noch einmal alle zusammen eine Messe besucht und diesen Firmenausflug sehr genossen«
Thorsten: Das letzte Jahr war außergewöhnlich. Für viele unserer Mandanten war das ein sehr schlimmes Jahr. Viele sind aktuell im zweiten Lockdown, haben also jetzt November bis Februar aktuell 4 Monate geschlossen, hatten im Frühjahr 2020 schon mal zwischen 8 und 12 Wochen zu.
Das war für uns eine sehr herausfordernde Zeit mit Stundung, Anträgen, Hilfsprogrammen, Unterstützung bei den öffentlichen Krediten, die es da gab, inklusive Anpassung von Vorauszahlungen, Kurzarbeitgeldanträgen und so weiter.
Wir hatten kurz vor dem ersten Lockdown noch einen Ausflug mit allen Team-Mitgliedern zur STB Expo Fachmesse für Steuerberater gemacht. Das war nicht nur auf der Veranstaltung toll, weil man gleich einen ganz anderen Bezug zu den ganzen technischen Innovationen bekommt, wenn man alles live betrachten und vielleicht sogar testen kann.
Das hat uns auch viel gegeben, als klar wurde: In diesem Jahr werden wir wohl keine weiteren Team-Events veranstalten können. Aber 2022 fahren wir wieder hin!
Überbrückungshilfe: Jede Phase ein neuer Lernprozess
Thorsten Mally: »Letzte Woche ist die Überbrückungshilfe 3 gestartet. Leider ist es aber nicht so, dass man jetzt bei den verwendeten Systemen auf die Erfahrungen aus Phase 1 oder 2 zurückgreifen könnte, die Lernkurve geht jedes Mal von vorne los. Wir haben diesmal wieder über 40 Anträge zu steuern. Dann ist natürlich jeder Antrag dringend und jeder möchte schnellstmöglichst diese Sachen haben.
Da war Teamarbeit gefragt und klare Aufgabenverteilung: Wer kann wem zuarbeiten, welche Daten können mir von wem zugeleitet werden, welche Daten müssen wir vorziehen … wir sind da inzwischen gut organisiert und ziemlich zügig unterwegs. Als letzte Woche die Überbrückungshilfe 3 nachmittags um 14 Uhr kam, haben wir donnerstags morgens um acht schon eine Mail an alle betroffenen Mandanten in den Branchen gesendet und mit Hilfe einer Checklist mitgeteilt, was wir alles benötigen.
Wir waren wirklich schnell und ich hoffe, die meisten haben sich über unseren Einsatz gefreut.«
Carola: Eure Kanzlei ist schon seit mehr als 10 Jahren digital aufgestellt. Es freut uns, dass Ihr gerne auch mit Lexware Office arbeitet. Sind denn alle eure Mandanten digital?
»Wir haben es noch nicht erlebt, dass jemand von Lexware Office wieder wegwollte«
Thorsten: Die meisten. Wir fördern das auch sehr und unterstützen diejenigen, die gerne schon längst diesen Schritt gemacht hätten, aber der Steuerberater hat keine digitale Belegbuchung angeboten oder ähnlich. Wir helfen bei der Einrichtung, wir schulen und erklären, wir haben einen eigenen kleinen YouTube-Kanal mit Erklärvideos und lassen unsere Leute mit diesen Themen nicht im Stich. Die Mandantinnen und Mandanten sind auch alle sehr aufgeschlossen. An unseren einen Pendelordner-Fan erinnern wir uns so gut, weil es nur einer war, der von digital zu analog zurück ist.
Was Lexware Office angeht, so haben wir Mandanten, die seit über 20 Jahren mit den Produkten der Haufe Lexware arbeiten und auch nie wechseln würden – die stehen einer Unternehmenslösung mit Buchhaltung aus dem Haus natürlich sehr aufgeschlossen gegenüber.
Ich habe aber auch sonst noch keinen Mandanten gehabt, der zu Lexware Office gewechselt ist und dann irgendwann wieder wegwollte. Dieses System läuft gut, einleuchtend und zuverlässig.
Carola: Es gibt auch ständig neue Funktionen 🙂 darf ich dich zum lexpresso Online-Kongress am 25. März einladen? Da geht es darum, wie deine Kanzlei und jede andere natürlich auch den größten Mehrwert aus Lexware Office ziehen können.
Thorsten: Danke, das schaue ich mir mal an.
Carola: Vielen Dank für das Interview und dann bis zum lexpresso!