
Frühjahrsputz für Ihre Stellenausschreibungen – so klappt es mit den Fachkräften
Eigentlich finden Sie, dass Sie alles richtig machen. Doch es klappt trotzdem nicht mit den Bewerbungen. Wir zeigen Ihnen 7 Stellschrauben, die Sie jetzt prüfen sollten.
Inhaltsverzeichnis
Niemand kennt Ihre Steuerkanzlei so gut wie Sie selbst und eine Stellenanzeige ist kein Hexenwerk: Schließlich gibt es KI und buchstäblich Hundertausende von Beispielen, von denen Sie beim Erstellen einer Stellenausschreibung das Wesentlich abgucken können. Doch auf einem so hart umkämpften Fachkräftemarkt reicht "irgendwie aufgeschrieben" schon lange nicht mehr. Woran es liegen kann, wenn Sie an alles gedacht haben und Ihre Ausschreibungen trotzdem nicht zünden.
„Woran liegt es, dass bei uns so wenig Bewerbungen eintreffen?“
Vielleicht haben Sie als Kanzlei-Inhaber oder personalverantwortliche Person diese Frage auch schon gehört oder gestellt und sich dann gedacht: Die Branche geht unter dem Fachkräftemangel in die Knie, der Beruf der steuerberatenden Person hat ein staubiges Image und wir müssen nun mal geduldig sein und dranbleiben.
Das stimmt zwar alles, doch trotzdem haben die meisten Stellenanzeigen von Steuerkanzleien sehr viel Luft nach oben und berücksichtigen einige grundlegende Dinge nicht.
Deshalb haben wir Ihnen in diesem Artikel die sieben Stellschrauben aufgeschrieben, deren Einsatz Sie als suchende Führungskraft dringend prüfen sollten, wenn Ihr Team bald Zuwachs bekommen soll.
Extra-Tipp: Sprechen Sie über diese Themen auch mit den Angestellten Ihrer Kanzlei, holen Sie sich Feedback und Anregungen und fragen sie nach, ob Ihre Mitarbeiter denn bereit wären, die offene Stelle dann auch mal in ihrem offline und online Bekanntenkreis zu teilen. Denn Empfehlungen der eigenen Mitarbeiter sind eine der wirksamsten Zutaten für erfolgreiche Bewerbungen.
1. Hält die angebotene Stelle, was die Anzeige verspricht?
Wenn Sie in Ihrem Anzeigentext versprechen, eine moderne digitale Kanzlei zu sein und flexible Arbeitsplätze anzubieten, dann sollte das auch wirklich so sein. Viel zu oft sind Stellenausschreibungen hübsch zusammengestellte Floskelsammlungen, doch interessierte Bewerberinnen und Bewerber werden ganz genau wissen wollen, welche Möglichkeiten Ihnen geboten werden.
Wenn Sie fünf selbstbuchende Mandate haben und zweihundert Pendelordner-Akteure, dann ist Ihre Kanzlei bestenfalls im Umbruch, nicht aber „digital aufgestellt“. Was Luft nach oben hat, bietet interessierten Menschen auch tolle Entwicklungschancen – aber nur, wenn das auch von Ihnen so vorgesehen ist. Schauen Sie sich also ganz genau an, was Sie in der Anzeige aufgelistet haben und machen Sie den Reality Check. Der Frühjahrsputz der Anzeige darf gerne zu neuen Plänen für den Arbeitsplatz führen.
2. Sind die verlockenden Angebote tatsächlich zeitgemäß und ansprechend?
Die Scherze darüber, dass ein Obstkorb noch keine Firmenkultur macht, sind Ihnen sicherlich auch schon begegnet. Ebenso wie die leuchtenden Augen, wenn Mitarbeiter den Obstkorb, die Blumen und den Bowling-Ausflug heiß und innig verteidigen. Niemand möchte die Gemeinschaftsvitamine abschaffen, aber ein verlockender Arbeitsplatz bringt auch ergonomische Arbeitsplätze, fließende Arbeitszeiten, frei gewählten Ausgleich für Überstunden und Fortbildungsmöglichkeiten mit.
Was Ihnen verlockend erscheint, weil Sie es als junger Steuerbranchenmensch als großes Plus empfunden hätten, ist heute eventuell schon das absolute Minimum und das ist auch nicht schlimm. Prüfen Sie mit Ihrem Team, ob alle Ihre als Vorteile empfundenen Arbeitsplatzeigenschaften passen, wackeln und Luft nach oben haben, wenn Nachwuchskräfte sich für ihr Arbeitsleben ganz andere Dinge wünschen sollten.
3. Mut zum Anderssein: Mehr bieten als andere Kanzleien – und Neues
Wenn Sie sich gerade mit diesem Thema beschäftigen, dürfen Sie gerne noch eine Schüppe drauflegen und überlegen, was Sie besser, spannender und ganz anders als andere Arbeitgeber machen könnten. Um Interesse zu wecken, anders als andere zu sein und einen guten Aufhänger zu haben, um ins Gespräch zu kommen. Die Stellenanzeige, bei der ich helfen durfte, verspricht zum Beispiel einen zusätzlichen Urlaubstag am Geburtstag (ja, auch wenn der auf einen 10. des Monats fällt).
Andere Dinge anbieten als andere macht Interessantes noch interessanter. Sie müssen auch gar nicht alleine auf alle spannenden Ideen kommen, denn es gibt inzwischen spezielle Lösungen und Apps für Mitarbeiter-Benefits. Schauen Sie sich auf den Branchen-Events um, dort haben wir beispielsweise Circula kennengelernt.
4. Denken Sie wie die Menschen, von denen Sie gefunden werden wollen
„Wir suchen so dringend Fachkräfte, bei uns können Bewerber auch in Teilzeit oder als Minijob anfangen oder remote arbeiten“ sagte meine Ansprechpartnerin und ich zeigte ihr die Suchmaske einiger großer Stellenbörsen: Bereits beim Reinkommen auf die Site wählen die Kandidaten aus, ob sie nach Teilzeit- oder Vollzeitstellen suchen. Wenn die mögliche Teilzeit nur im Text erwähnt wird, finden diese Menschen die eventuell interessante Anzeige gar nicht.
Potenzielle Kandidatinnen recherchieren in Suchmaschinen eher präzise und das bedeutet, dass Sie nicht einfach alle Möglichkeiten bequem zusammenfassen sollten, sondern mehrere Stellenanzeigen aufsetzen. Denn oft sind auch Aufgaben und Flexibilitätsgrad von der Stundenzahl abhängig und Sie können mehrere gute Anzeigen verfassen, Ihre Chancen damit drastisch erhöhen.
5. Denken Sie noch intensiver an die Menschen, die Sie finden sollen
Eine Zielgruppe, die sich sehr über flexible Arbeitsplatzangebote mit freier Zeiteinteilung und Home-Office freut, sind arbeitende Mütter. Sie sind ebenso leistungsfähig wie alle anderen auch, werden aber oft durch Vorurteile ausgebremst oder können Jobs nicht nehmen, weil die speziellen Anforderungen an die Betreuung von kleinen oder kranken Kindern nicht berücksichtigt werden. Machen Sie das doch einfach mal anders.
Wenn Sie Stellen aufbauen, die perfekt mit den Bedürfnissen von arbeitenden Müttern harmonieren, können Sie nicht nur die passenden Stellenanzeigen schalten und haben damit garantiert bessere Benefits als die meisten Kanzleien. Sie haben auch gleich Futter für Ihre Social Media Kanäle, das eine hohe Weiterverteilwahrscheinlichkeit genießt.
6. Das Gehalt sollte angemessen sein und in der Anzeige genannt werden.
Das ist ziemlich selbsterklärend, doch wenn man sich in den Fachgruppen der Steuerbranche umschaut, liest man immer wieder Menschen, die viele Jahre in Aus- und Fortbildung investiert haben und jetzt für ein Gehalt arbeiten sollen, das sehr weit unter vergleichbaren in der freien Wirtschaft liegt. Das wird so nicht mehr gehen. Zahlen Sie gut, nennen Sie das Gehalt transparent. Auch das ist ein Filter.
Ebenfalls genau erklären sollten Sie die Fort- und Weiterbildungsphilosophie und die Aufstiegsmöglichkeiten in Ihrer Kanzlei, gerne auch mit konkreten Beispielen, wie es bereits für Team-Mitglieder gelaufen ist.
7. Wettbewerbsfaktoren wie Zukunftsfähigkeit gehören mit in die Anzeige
Zeigen Sie den Kandidatinnen und Kandidaten, wo Sie stehen und wo Sie hinmöchten in Sachen Technologie, Digitalisierung und Kanzleikultur. So finden Sie die Menschen, die sich wohlfühlen und zu Ihrer Ausrichtung passen. Alle anderen „Standards“ packen Sie aber bitte auch mit in die Stellenausschreibung und wenn diese Ihnen jetzt viel zu lang vorkommt, nutzen Sie einfach vorsichtig Text-KI, um sich sinnhafte Kürzungen vorschlagen zu lassen.
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