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Employer Value Proposition
Employer Value Proposition

Employer Value Proposition für die Steuerkanzlei als Arbeitgeber:in

Was Employer Branding ist, hat sich bereits herumgesprochen: die Etablierung als Arbeitgebermarke. Die EVP geht den nötigen nächsten Schritt.

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    Was ist nun schon wieder eine Employer Value Proposition (EVP) und warum müssen diese ganzen HR-Fachbegriffe eigentlich immer englisch sein? In diesem Fall vermutlich vor allem deshalb, weil es weit griffiger und vergleichbarer klingt als „Alleinstellungsmerkmale und gelebte Werte im Rahmen der Arbeitgebermarke, um Mitarbeiter:innen zu finden, aber auch zu halten“.

    Autor:in: Carola Heine

    Veröffentlicht:

    Kategorie: Steuerberater:innen

    Employer Value Proposition als Teil der Employer Branding Strategie

    Eine starke und zukunftsfähige Arbeitgebermarke zu entwickeln und zu kommunizieren, bildet den Rahmen für die Employer Value Proposition, das Nutzenversprechen der Kanzlei als Arbeitgeber:in. Die EVP beschreibt, was Mitarbeiter:innen erwarten dürfen, ähnlich wie bei einem Mission Statement.

    Drei Vorteile, wenn Sie eine EVP ausarbeiten

    Im herrschenden Fachkräftemangel kann es nur von Vorteil sein, sich erfolgreich als gut wahrnehmbare Arbeitgebermarke aufzustellen. Sie können ohne Umwege aufzeigen, wie modern und digital sie arbeiten, auf Umwälzungen wie die Krise oder die E-Rechnung vorbereitet sind und welche Ziele und Potenziale sie haben. Es hat gleich drei handfeste Vorteile, wenn Sie tiefer in das Thema einsteigen.

    1. Mitarbeiterbindung: Wenn Sie gemeinsam mit Ihrem Team am gemeinsamen Nutzenversprechen als Anbieter eines Arbeitsplatzes arbeiten, lernen Sie viel über die Atmosphäre in der Kanzlei, die Erwartungshaltungen und Potenziale – aber auch über „blind spots“ und Schwachstellen, an denen man arbeiten kann.
    2. Marketing und Recruiting: Die Employer Value Proposition als klare Ansage auf der Website und Karriereseite sowie in Stellenanzeigen ist eine markante Ansage und bringt im Idealfall zeitsparend den Kern einer Steuerkanzlei auf den Punkt. Was sie von anderen Kanzleien abhebt, warum sie als Arbeitgeberin interessant ist, all da prägt sich besser ein.
    3. Ziele und Entwicklung: Auch für die internen Prozesse wie Team- und Mitarbeiter:innenbindung lässt sich die EVP wie ein roter Faden nutzen, an dem Sie regelmäßig die Entwicklungen und den Status abgleichen und Veränderungen vornehmen können – bei positiven Entwicklungen wie zum Beispiel einem höheren Digitalisierungsstand der Kanzlei passen Sie auch die EVP an.
    Linienmuster

    Die E-Rechnung kommt

    Nutzen Sie die kommende E-Rechnung als Chance! Unsere Unternehmenslösung ist E-Rechnungs-ready und mit uns können Sie mühelos die „Werner Words“ unter den Mandaten endlich ins digitale Zeitalter holen.

    Mehr zur E-Rechnungspflicht.

    Entwickeln Sie eine Employer Value Proposition in 5 Schritten

    Wie schafft man es, qualifizierte Steuerfachangestellte zu gewinnen und wie behält man diese dann auch im Team? Ganz wichtig: Wie kann man sich auf dem hart umkämpften Markt von den anderen Kanzleien abheben? Die EVP gibt Antwort auf die Fragen „Was haben unsere Mitarbeiter:innen davoin, dass sie bei uns tätig sind?“ beziehungsweise „Was bieten wir unseren Mitarbeitern?“ Sie kann Karriereoptionen umfassen, Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten wie hybrides Arbeiten und Home-Office, Benefits und Unternehmenskultur oder Werte.

    Wichtig ist, dass die Ansage authentisch und ehrlich ist, denn alles andere hält dem Test der Praxis nicht stand. Jede Arbeitgebermarke muss außerdem individuell betrachtet werden und bevor Sie sich an die Entwicklung einer EVP machen, sollten Sie die Stärken und Schwächen Ihrer Kanzlei in einer ehrlichen Bestandsaufnahme festhalten: Welche Werte prägen Kommunikation, Führung und Kooperation?

    Gibt es in der Kanzlei ein Alleinstellungsmerkmal? Gibt es bereits eine Arbeitgebermarke und was ist deren Kern? Auf Basis dieser Bestandsaufnahme können Sie dann damit starten, ein Nutzenversprechen zu verfassen.

    1. Starten Sie eine EVP-Arbeitsgruppe mit Ihrem Team

    Die Perspektive der Mitarbeiter:innen zu verstehen und deren Gedanken oder Meinungen aufzunehmen, damit diese in die Employer Value Proposition einfließen können, ist ein sinnvoller erster Schritt.

    Fragen Sie nach der Zufriedenheit mit der Höhe des Gehalts und den Karrieremöglichkeiten, nach der Unternehmenskultur und den Leistungen des Arbeitgebers, die geschätzt oder noch vermisst werden. Wie gut fühlen sich Mitarbeitende aufgehoben und integriert? Welche Aussagen beschreiben die Unternehmenskultur am treffendsten?

    Vergessen Sie nicht, sowohl Kritik als auch Lob und Verbesserungsvorschläge von allen einzusammeln.

    2. Definieren Sie die zu erreichende Zielgruppe

    Um eine erfolgreiche Arbeitgebermarke aufzubauen, ist es wichtig, dass jede Kanzlei klar definiert, welche Kandidaten es ansprechen möchte: Welche beruflichen Kenntnisse, welchen digitalen Stand, welche Bereitschaften sind gefragt? Jede Zielgruppe und vor allem jede Altersstufe hat unterschiedliche Erwartungen und Wunschvorstellungen, die berücksichtigt werden sollten.

    Nur mit einer sauberen Definition haben Sie die Information, um gezielt wichtige Aspekte in der Employer Value Proposition hervor zu heben, die speziell auf die Zielgruppe zugeschnitten sind. Nur so kann Ihre EVP so entwickelt werden, dass sie perfekt auf die Bedürfnisse und Wünsche der Zielgruppe abgestimmt ist.

    3. Kanzlei-Konkurrenzanalyse, um sich abzuheben

    Bei der Erstellung einer Employer Value Proposition ist es wichtig, sich von der Konkurrenz abzuheben, um hochqualifizierte Mitarbeiter:innen für sich zu gewinnen und zu binden. Wahrscheinlich haben Sie bereits wunderbare Besonderheiten und haben diese bisher nur noch nicht identifiziert.

    Schauen Sie sich an, wie Ihr Recruiting-Prozess genau abläuft. Worauf sind Sie stolz, was läuft gut? Welche Werte kommunizieren Sie nach außen und wie sind diese gewachsen? Was sagen die Mitarbeiter:innen, wo haben Sie eigene Ideen umgesetzt und getestet, um die Situation für alle zu verbessern und welche Benefits und Entlastungen stehen dem Team zur Verfügung?

    4. Eine Vision für die EVP Ihrer Steuerkanzlei

    Von Gehalt bis Aufstiegschancen, von Arbeitsumfeld und Aufgabenbereich bis Fortbildungsmöglichkeiten, von Digitalisierungsgrad über Fehler- und Feedback-Kultur bis Aufgabenbereich gibt es immer einen Idealzustand für alle Beteiligten, den Sie anstreben können. Definieren Sie diese Vision.

    Wichtig ist in dem Zusammenhang auch die Zukunftsfähigkeit der Kanzlei. Wie digital sind Sie aufgestellt? Welche diesbezüglichen Fortbildungsmöglichkeiten und anderen Benefits stehen Ihren Menschen zur Verfügung? Wie nähern Sie sich der E-Rechnung an?

    5. Sichtbarkeit für EVP und Arbeitgebermarke

    Sobald Ihre Employer Value Proposition mitsamt den Kernpunkten für Ihre Kanzlei entsprechend entwickelt und sauber ausformuliert wurde, nutzen Sie am besten alle zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle, um die EVP und alle damit einhergehenden Themen für ihre Zielgruppe sichtbar zu machen.

    Ihre Karriereseite und Website, die Social Media Kanäle und Newsletter, aber auch Karriere-Messen und Video-Anzeigen auf geeigneten Plattformen bieten sich an.

    Werten Sie die Wirksamkeit aus, um zu lernen

    Prüfen Sie anhand Ihrer Bestandsaufnahme von vorher, wie sich die Maßnahmen auswirken und passen Sie die Strategie gegebenenfalls immer weiter an. Der Erfolg einer EVP tritt nicht über Nacht ein, ebenso wie beim Employer Branding an sich wollen die Menschen auch über einen längeren Zeitraum sehen, dass die Versprechen tragen.

    Denn die Employer Value Proposition (EVP) ist ein Versprechen an bestehende und potenzielle Arbeitnehmer:innen, das sorgfältig Vergütung und inhaltliche Qualität des Arbeitsplatzes mit weicheren Faktoren wie Kanzleikultur, Work-Life-Balance und Zugehörigkeitsgefühl balanciert.

    Wird das Versprechen gehalten, empfehlen Ihre Mitarbeiter:innen zusätzlich die Kanzlei als Arbeitgeber:in. Viel Erfolg!

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