Steuerberater:in – der schönste Beruf der Welt

„Die Steuerbranche ist wirklich sehr spannend“

Carola Heine: Bevor wir über die neue Website sprechen, muss ich Sie noch fragen: Was hat Sie persönlich an der Steuerbranche interessiert, was war so spannend, dass ein Beruf daraus werden sollte?

Dr. Enrico Rennebarth: Nun, ich bin ja Jurist und hatte zuerst keine Berührung zur Steuerberatung. Aber die Branche ist superspannend. Das war sofort klar, als ich damals nach meiner Promotion aus der Dialogmarketing-Branche zur Bundesssteuerberaterkammer gewechselte. In der Berufsrechteabteilung hatte ich das Glück, den Bereich Aus- und Fortbildung für Kanzleimitarbeiter und Steuerberater:innen zu betreuen. Mir gefällt die Vielfältigkeit der Branche sehr und ich freue mich, diese Begeisterung jetzt auch in die völlig überarbeite Website einfließen zu lassen.

Die Steuerberaterprüfung hat den Ruf, das schwerste Examen überhaupt zu sein – so etwas aufzubrechen oder zu zeigen, wieso auch Steuerfachangestellte ein Top Rating unter den ganzen Ausbildungsberufen haben, ist eine tolle Motivation für mich und auch für den Steuerberaterverband Berlin-Brandenburg.

Viele junge Menschen haben wirklich Spaß daran, sich mit Zahlen zu befassen und mit interessanten Menschen umzugehen: Zu beraten und dabei einen tiefen Einblick in die vielen unterschiedlichen Branchen der Mandantenunternehmen zu bekommen, kann viele Schüler:innen und Student:innen für die Steuerberatung begeistern. Wer dagegen in einem Spezialgebiet DER Steuerrechtsexperte werden will, findet auch alle Möglichkeiten dafür. Es steckt viel in dem Beruf: Steuerrecht, Beratung, Betriebswirtschaft und immer mehr Technik und Digitalisierung – obwohl die Branche schon immer digital unterwegs war.

Es ist wirklich einer der schönsten Berufe überhaupt. Das gilt für Mitarbeiter:innen ebenso wie für selbständige Steuerberater:innen.

Bei der Neuordnung der Steuerfachangestelltenausbildung habe ich als Sachverständiger aktiv mitwirken können. 25 Jahre wurde der Ausbildungsberuf nicht modernisiert und es war an der Zeit, auch digitales Prozesswissen aufzunehmen und alles praxisnäher zu gestalten. Jetzt muss auch etwas bei der Steuerberaterprüfung passieren. Die Steuerberaterverbände und Kammern sind ja schon seit Jahren dabei, die Prüfung attraktiver zu gestalten.

Die Prüfung sollte auch am Computer geschrieben werden können – wer schreibt heute noch seitenweise Text mit der Hand? Aber auch Prüfungsmodule oder die Anrechnung bestandener Klausuren würden gut zu einer modernen Steuerberaterprüfung passen.

Carola Heine: Jetzt ist die Steuerberater Branche ja eine von den Branchen, die sehr unter dem Fachkräftemangel leiden. Das war ja wahrscheinlich auch die Motivation für die neue Website?

Dr. Enrico Rennebarth: Die Website gab es schon seit vielen Jahren, ebenso die eingängige Domain der-schoenste-beruf-der-welt.de – deshalb ist die Seite auch gleich in allen Suchmaschinen zu finden, wenn jemand auf der Suche nach seinem Traumberuf ist. Jetzt haben wir das Projekt aktualisiert und die Kampagne komplett neu aufgelegt.

Die Seite soll aber auch das Steuerberater-Image verbessern. Wer hätte von einem Steuerberaterverband so eine Seite erwartet? Wir wollen einfach die Vorurteile von einem langweiligen, trockenen und verstaubten Steuerberaterberuf beiseiteschieben.

Jennifer, Jeko, Julien und Caroline sind junge Berater:innen mit ganz unterschiedlichen Lebenswegen. Ihre Begeisterung für den schönsten Beruf der Welt ist in den Interviews klar zu sehen. Sie kannten die Fragen vor dem Dreh gar nicht und haben ganz spontan geantwortet. Unser Ziel war es, so einen ganz persönlichen Eindruck einzufangen, warum sie sich für den Beruf als Steuerberater:in entschieden haben. Genauso wollen wir das Interesse für den steuerberatenden Beruf auch bei anderen wecken.

Carola Heine: An wen genau richtet sich die Seite? Wer ist die Zielgruppe?

Dr. Enrico Rennebarth: Das Projekt richtet sich an Schüler:innen und Studenten:innen in unserer Region, die vielleicht noch gar nicht so genau wissen, welchen Beruf sie ergreifen wollen. Nicht immer ist gleich klar, wie das spätere Berufsleben aussehen soll. Viele Jugendliche wollen erst mal schauen, was es alles so für Möglichkeiten gibt.

Aber auch für diejenigen, die mit der Idee schon liebäugeln und genauer wissen wollen was der Beruf so alles mit sich bringt, gibt die neue Website einen Überblick über die unterschiedlichen Wege zum schönsten Beruf der Welt.

Wir sind im August mit dem Projekt online gegangen und jetzt geht es darum, die Domain an Schulen, Unis und Hochschulen weiter bekannt zu machen. Sie ist ein Herzstück unserer Marketingkampagne, die jetzt folgt. Wir haben noch einiges vor, um eine gute Anlaufstelle für interessierte Jugendliche und Berufseinsteiger:innen zu sein.

Carola Heine: Der Anfang ist jedenfalls herausragend gelungen. Vielen Dank für Ihre Zeit und allen Beteiligten weiter ganz viel Erfolg mit dem Internetprojekt!