Innenfinanzierung

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    Die Innenfinanzierung für das Unternehmen

    Die Innenfinanzierung ist eine Finanzierungsform im Unternehmen, bei der das Kapital aus dem Unternehmen kommt. Das sind zum Beispiel erwirtschaftete und im Unternehmen belassene Gewinne.

    Im Gegensatz dazu steht die Außenfinanzierung, bei der das Kapital von externen Quellen stammt. Bei der Außenfinanzierung handelt es sich beispielsweise um Investitionen und Kredite.

    Die Innenfinanzierung bietet bestimmte Vor- und Nachteile und ist vom Einzelfall abhängig.

    Innenfinanzierung Definition

    Bei der Innenfinanzierung handelt es sich um eine Form der Unternehmensfinanzierung. Die Mittel, die für die Finanzierung verwendet werden, kommen dabei aus dem Inneren des Unternehmens. Daher hat die Innenfinanzierung ihren Namen.

    Das Kapital für die Finanzierung des Unternehmens stammt bei der Innenfinanzierung unter anderem aus außerordentlichen Geschäften und den Umsatzerlösen des Unternehmens. Diese befinden sich im betrieblichen Kreislauf und können auf unterschiedliche Art und Weise in die Innenfinanzierung fließen.

    Innenfinanzierung: Vorteile und Nachteile
    Abb. 1: Vor- und Nachteile bei der Innenfinanzierung

    Abb. 1: Vor- und Nachteile bei der Innenfinanzierung

    Die offene Selbstfinanzierung

    Bei der offenen Selbstfinanzierung wird der einbehaltene Gewinn des vorherigen Geschäftsjahres für die Innenfinanzierung verwendet. Dabei spricht man auch von der Gewinnthesaurierung. Das bedeutet, dass dem Unternehmen ein bestimmter Teil des erwirtschafteten Gewinns als zusätzliche Eigenkapital verfügbar gemacht wird.

    Dabei gibt es Unterschiede zwischen Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften zu beachten:

    Die offene Selbstfinanzierung bei Kapitalgesellschaften muss den einbehaltenen Gewinn regelmäßig zur Stärkung des Eigenkapitals verwenden. In der Bilanz taucht das als Gewinnrücklage auf und ist ein Teil des Eigenkapitals. Geben Sie mit der Lexware Office Bilanz Vorlage alle Angaben Ihrer Bilanz in der richtigen Anordnung an.

    Personengesellschaften müssen keine Gewinnrücklage in der Bilanz bilden. Die einbehaltenen Gewinne werden stattdessen direkt in das Eigenkapitalkonto verbucht.

    Bei der offenen Selbstfinanzierung besteht der Nachteil, dass durch das höhere Eigenkapital Investitionen vielleicht nicht mehr genau kalkuliert werden. Außerdem wird die Gewinnausschüttung verringert.

    Die stille Selbstfinanzierung

    Eine stille Selbstfinanzierung wird durch stille Rücklagen möglich gemacht. Dafür muss das Vermögen unterbewertet werden oder die Verbindlichkeiten müssen überbewertet werden.

    Für die Unterbewertung des Vermögens gibt es auch die Alternative, die immateriellen Vermögensgegenstände nicht zu aktivieren. Diese Nicht-Aktivierung findet zum Beispiel statt, wenn Sie ein Patent entwickeln. Dabei entstehen keine Produktionskosten. Die Patententwicklung wird nicht in der Bilanz ausgewiesen und die stille Selbstfinanzierung ist möglich.

    Die Überbewertung von Verbindlichkeiten ergibt sich durch zu hohe Bildung von Rückstellungen.

    Stille Reserven dürfen nicht in der Bilanz ausgewiesen werden.

    Die Innenfinanzierung durch Vermögensumschichtung

    Bei der Vermögensumschichtung handelt es sich um eine Finanzierungsform, bei der Sie Beträge aus anderen Posten entnehmen und für die Innenfinanzierung verwenden. Diese Methode hat den großen Nachteil, dass Geld dort entnommen wird, wo es eigentlich bereits verplant ist. Das kann also finanzielle Schwierigkeiten nach sich ziehen.

    Innenfinanzierung Vermögensumschichtung
    Abb. 1: Vermögensumschichtung bei der Innenfinanzierung

    Abb. 2: Vermögensumschichtung bei der Innenfinanzierung

    Die Innenfinanzierung aus Rückstellungen

    Rückstellungen entstehen dann, wenn mit zusätzlichen Kosten aufgrund von finanziellen Verpflichtungen gerechnet wird. Also beispielsweise, wenn noch zahlreiche Rechnungen offen sind und dafür Geld zurückgelegt wird.

    Rückstellungen werden als planmäßiger Aufwand dotiert. Die Rückstellungen verbleiben so lange im Unternehmen, bis sie in Anspruch genommen werden.

    In der Bilanz sind Rückstellungen Verbindlichkeiten. Sie dürfen aber nur dann gebildet werden, wenn tatsächlich ein konkreter Grund dafür besteht.

    Rückstellungen gelten als negatives Wirtschaftsgut und mindern dementsprechend das betriebliche Vermögen und reduzieren den steuerpflichtigen Gewinn.

    Beispiele für Rückstellungen sind Rücklagen für Steuernachzahlungen oder Prozesskosten.

    Die Innenfinanzierung durch Abschreibungen

    Abschreibungen werden vor allem für kostspielige Anschaffungen und Herstellungen gebildet. Dabei werden die Kosten auf die mehrjährige Nutzungsdauer verteilt und jährlich ein Teil der Kosten bezahlt.

    Abschreibungen gehören zum Anlagevermögen und werden im Rahmen einer Vermögensumschichtung in Zahlungsmittel umgewandelt.

    Die Innenfinanzierung durch Kapitalfreisetzung

    Hierbei wandeln Sie gebundenes Vermögen in finanzielle Mittel um. Dafür muss die Kapitalbindung verringert, das Vermögen veräußert oder das Kapital durch Abschreibungen freigesetzt werden.

    Die Verringerung der Kapitalbindung wird durch die Reduzierung des Forderungsbestandes erreicht. Alternativ können auch die Vorräte reduziert werden oder Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wie Maschinen und Firmenwagen geleast werden.

    Die Vermögensveräußerung findet statt, wenn beispielsweise Wertpapiere oder nicht betriebsnotwendige Immobilien verkauft werden.

    Bei der Kapitalfreisetzung durch Abschreibungen wird im Gegensatz zu den anderen Methoden unabhängig agiert und es sind keine externen Einflüsse für die Umsetzung notwendig.

    Die Innenfinanzierung durch Rationalisierung

    Saubere Rationalisierungen können zur Beschaffung von Kapital beitragen, wenn sie funktionieren. Sauber bedeutet dabei, dass zuvor eine ausführliche Analyse der Unternehmensprozesse gemacht wird, um diese effizienter zu gestalten und dadurch zu verbessern. Dadurch sollen nachhaltig finanzielle Mittel eingespart werden.

    Beispiele für Rationalisierungen wären die Verringerung des Lagerbestandes, damit weniger Ware verdirbt und die Lagerkosten insgesamt sinken oder eine Effizienzsteigerung bei Produktionsabläufen.

    Bei der Innenfinanzierung sind in der Regel bestimmte Kompromisse einzugehen. Sie bringt für gewöhnlich die ein oder andere Veränderung mit sich. Werden die richtigen Maßnahmen ergriffen, können diese das Unternehmen aber auf lange Sicht finanziell stärken.

    Innenfinanzierung: Vorteile und Nachteile

    Bei der Wahl der Innenfinanzierung gibt es pauschal gesehen kein Richtig oder Falsch. Die beste Form der Innenfinanzierung ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig.

    Insgesamt aber hat die Innenfinanzierung Vor- und Nachteile, die wir hier kurz erläutern wollen:

    Vorteile

    Durch die Innenfinanzierung bleibt ein Unternehmen vom Kapitalmarkt unabhängig. Die Unternehmensentscheidungen werden selbstständig getroffen und es müssen keine Investor:innen oder Anteilseigner:innen berücksichtigt werden.

    Die Innenfinanzierung kostet nichts, außer eben das Kapital, das bereits vorhanden ist. Es entstehen aber keine Zinsen oder Gebühren. Dadurch ist im Grunde alles so günstig, wie es sein kann und es kommen keine Extrakosten hinzu.

    Auch bei den Ressourcen können Sie durch die Innenfinanzierung sparen. Durch den geringen Aufwand sowohl bürokratisch als auch finanziell fällt keine zusätzliche Arbeit an.

    Nachteile

    Die Innenfinanzierung muss gesteuert und geplant werden. Das geht aber nur eingeschränkt durch das eigene Unternehmen.

    Die gesellschaftsrechtlichen und handelsrechtlichen Regelungen und Begrenzungen schränken den Handlungsspielraum bei der Innenfinanzierung auf gewisse Weise ein. Sie müssen aber definitiv beachtet werden, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

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