Außenfinanzierung
Inhaltsverzeichnis
Die Außenfinanzierung im Unternehmen
Die Außenfinanzierung ist eine Finanzierungsform im Unternehmen, bei der das Kapital aus Quellen außerhalb des Unternehmens kommt. Im Gegensatz dazu steht die Innenfinanzierung, bei der das Kapital direkt aus dem Unternehmen stammt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, eine Außenfinanzierung umzusetzen.
Die Definition der Außenfinanzierung
Laut Definition ist die Außenfinanzierung eine Form der Unternehmensfinanzierung, die von externen Anbieter:innen kommt. Es gibt mehrere Arten der Außenfinanzierung.
Es wird unterschieden zwischen der Eigenfinanzierung, der Fremdfinanzierung, der Beteiligungsfinanzierung und der Mezzanine-Finanzierung. Die finanziellen Mittel werden aber bei allen Varianten von unabhängigen Gläubiger:innen in das Unternehmen gebracht.
Außerdem gibt es noch das Factoring, das auf gewisse Weise ebenfalls zur Außenfinanzierung gehören:
Beim Factoring holen Sie sich das Geld aus offenen Forderungen bei einer externen Quelle, einem sogenannten Factor. Sie bekommen dann um die 80 Prozent der offenen Forderung direkt ausgezahlt. Sich das Geld bei Ihren Kund:innen zurückzuholen liegt dann beim Factor, aber für Sie ist die Forderung beglichen und haben damit nichts mehr zu tun. Reduzieren Sie mit einem Factoringvertrag Aufwand und Risiken.
Beispiele für eine Außenfinanzierung sind Ausgaben von Aktien wie einer Beteiligungsfinanzierung oder auch Lieferantenkredite.
Die direkten Außenfinanzierungsmöglichkeiten sind die Folgenden:
Abb. 1: Arten der Außenfinanzierung
Die Eigenfinanzierung
Die Eigenfinanzierung ist nicht mit der Innenfinanzierung zu verwechseln. Bei der Innenfinanzierung stammt das Kapital aus dem Unternehmen, bei der Eigenfinanzierung nutzen die Eigentümer:innen eines Unternehmens aber ihr Privatvermögen für die Unternehmensfinanzierung.
Die Mittel stammen also nicht aus dem Unternehmen, sondern kommen von außen, auch wenn sie von den Eigentümer:innen kommen. Zwischen Privatvermögen und Firmenkapital wird unterschieden.
Eine weitere Form der Eigenfinanzierung ist das Ausgeben von Aktien, damit neue Investor:innen in das Unternehmen finden. Durch den Erwerb von Aktien bekommen die Investor:innen ein Mitspracherecht bezüglich der Firmenentscheidungen.
Eine Eigenfinanzierung bedeutet also immer auch ein Mitspracherecht. Dafür wird das Unternehmen aber unabhängiger von externen Geldgebern wie Banken.
Die Fremdfinanzierung
Bei der Fremdfinanzierung kommt das Kapital von diesen externen Geldgebern. Durch Kredite oder Darlehen bleibt das Unternehmen in der Kontrolle der Eigentümer:innen. Kreditgeber bekommen kein Mitspracherecht.
Es gibt langfristige und kurzfristige Fremdfinanzierungsmöglichkeiten.
Die langfristigen sind:
- Bankdarlehen
- Anleihen
- Schuldverschreibungen
- Schuldscheindarlehen
Die kurzfristigen sind:
- Kundenkredite
- Lieferantenkredite
- Wechselkredite
- Kontokorrentkredite
- Dokumentenakkreditiv
- Avalkredite
In der Regel sind Kreditgeber Banken, es kann sich aber auch um private Kreditgeber:innen handeln. Ein Mitsprachrecht ist damit trotzdem nicht verbunden, da zwischen Kreditgeber:innen und Investor:innen unterschieden wird. Kredite müssen nur in der vollen Höhe inklusive Zinsen im vereinbarten Zeitraum zurückgezahlt werden.
Die Beteiligungsfinanzierung
Bei der Beteiligungsfinanzierung handelt es sich um eine Form der Eigenfinanzierung. Dabei bekommen Kapitalgeber:innen Anteile am Unternehmen entsprechend der Höhe des eingesetzten Eigenkapitals.
Es ist auch möglich, Sacheinlagen in das Unternehmen einzubringen. Der Wert der Sacheinlage wird ebenfalls auf die Anteile am Unternehmen verrechnet.
Die Mezzanine-Finanzierung
Bei der Mezzanine-Finanzierung werden Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung zusammengeführt und die Vorteile beider Finanzierungsarten vereint.
Die Kontrolle bleibt komplett bei den Eigentümer:innen, aber trotzdem wird Eigenkapital von Investor:innen in das Unternehmen eingebracht.
Das funktioniert über folgende Möglichkeiten:
- Aktienanleihen
- Nachrangdarlehen
- Optionsanleihen
- Genussscheine
- Stille Beteiligungen
- Wandelanleihen
- Patriotische Darlehen
Die Außenfinanzierung in der Bilanz
Das Handelsgesetzbuch (HGB) schreibt die Positionen aller Posten in der Bilanz vor. Das gilt auch für die Außenfinanzierung. Wo die Außenfinanzierung sich in der Bilanz einreiht, hängt aber von der Art der Finanzierung ab.
Wichtig für die Außenfinanzierung sind folgende Positionen in der Bilanz:
- Eigenkapital
- Gezeichnetes Kapital
- Kapitalrücklage
- Verbindlichkeiten
- Anleihen
- Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Es ist auch möglich, mehrere Arten der Außenfinanzierung gleichzeitig in Anspruch zu nehmen. Dementsprechend müssen dann alle Arten an der richtigen Stelle in die Bilanz eingetragen werden.