T-Konten
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein T-Konto?
Ein T-Konto ist ein Konto, das aus zwei Spalten besteht und eine Soll- und eine Haben-Seite enthält. T-Konten sind ein fester Bestandteil der doppelten Buchführung und des Rechnungswesens und wichtig für die Erstellung der Bilanz. Sie wollen eine Bilanz erstellen? Nutzen Sie für die richtige Struktur die Lexware Office Bilanz Vorlage.
Jeder Geschäftsvorfall hat Einfluss auf die einzelnen Positionen innerhalb der Bilanz Ihres Unternehmens. Die meisten Unternehmen haben täglich mehrere Geschäftsvorfälle und müssen den Überblick behalten. Da kommen die T-Konten ins Spiel. Jede Position wird in der Buchführung einem Konto zugewiesen. Dabei gibt es immer ein Soll und ein Haben. Ein Geschäftsvorfall berührt immer mindestens zwei Konten. Eins auf der Soll-Seite und eins auf der Haben-Seite.
Vom Aufbau her gleicht ein T-Konto dem Buchstaben „T“, daher kommt auch der Name. In der linken Spalte befinden sich die Soll-Beträge, in der rechten Spalte befinden sich die Haben-Beträge. So sind alle Forderungen und Schulden Ihres Unternehmens übersichtlich gegliedert. Dabei wird zwischen Aktivpositionen und Passivpositionen unterschieden. Dafür werden Aktivkonten und Passivkonten eingerichtet.
Beispiele für Aktivkonten
- Bankguthaben
- Forderungen
- Grundstücke und Gebäude
- Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
- Beispiele für Passivkonten
- Eigenkapital
- Verbindlichkeiten
- Hypotheken und Darlehen
- Rückstellungen
Aktivkonten und Passivkonten werden zusammengenommen auch Bestandskonten genannt, weil sie den Bestand von Vermögen oder Verbindlichkeiten abbilden.
Grundsätzlich verändert jede Transaktion auf Ihren T-Konten die Bilanz. Das passiert in einem laufenden Geschäftsjahr ständig. In den meisten Unternehmen dutzende Male am Tag. Über die T-Konten werden diese Transaktionen festgehalten, damit sie nicht jedes Mal direkt in der Bilanz berücksichtigt werden müssen. Das würde die Buchführung nur unnötig erschweren.
Das haben übrigens schon die Menschen vor ungefähr 700 Jahren festgestellt und deshalb das System der Kontenpläne und daraus resultierend die T-Konten entwickelt. Es handelt sich also um ein bewährtes System im Rechnungswesen. Natürlich mussten die Menschen vor 700 Jahren noch alles per Hand in die Spalten eintragen.
Sie haben es da entschieden einfacher. Nutzen Sie eine Buchhaltungssoftware wie Lexware Office, müssen Sie kaum noch etwas tun. Das Programm nimmt Ihnen den größten Teil der Arbeit ab und bucht alle Vorfälle dort, wo sie hingehören. So ist am Ende des Geschäftsjahres alles für die Bilanz bereit.
Die Bilanz in T-Konten auflösen
Die Bestandskonten führen innerhalb des Geschäftsjahres Ihre Kapitalposten und Vermögensposten fort. Diese Posten gehören der Bilanz an. Endet das Geschäftsjahr, müssen Sie bei doppelter Buchführung den Endstand der Bilanz ermitteln. Um den Endstand zu ermitteln, ordnen Sie jeder Position der Bilanz ein Konto zu und übertragen so den entsprechenden Wert der Bilanzposition.
Dabei werden die Werte der Aktivseite auf die Soll-Seite der Konten übertragen. Die Werte der Passivseite entsprechend auf die Haben-Seite. Dadurch entstehen die bereits erwähnten Aktiv- und Passivkonten. Diese Aufteilung der Bilanz in T-Konten zum Ende des Geschäftsjahres bildet die Anfangsbestände Ihres Unternehmens für das neue Geschäftsjahr. Man spricht dabei auch vom Eröffnungsbilanzkonto. Alle damit verbundenen Geschäftsvorfälle werden im Laufe des Geschäftsjahres in den entsprechenden T-Konten festgehalten.
Bei großen Unternehmen gibt es zahlreiche Unterkonten, die sich auf ein Oberkonto beziehen. Dann werden die Werte erst aus den Unterkonten in das Oberkonto übertragen und von dort aus in die Bilanz. Sie sehen also, die Sache kann überaus komplex werden.
Beispiel für das Buchen auf T-Konten
Deshalb haben wir hier ein Beispiel für Sie, das besser veranschaulicht, wie das Auflösen der Bilanz in T-Konten funktioniert:
Wir wissen bereits, dass jeder Geschäftsvorfall Auswirkungen auf mindestens ein Soll- und ein Haben-Konto hat. Angenommen Ihr Unternehmen kauft Vorräte im Wert von 300,00 EUR. Ein Drittel davon verkaufen Sie an Ihre Kund:innen.
Auswirkungen auf Ihren T-Konten
Auf der Soll-Seite steht der volle Wert für alle gekauften Vorräte. Also 300,00 EUR. Auf der Haben-Seite steht allerdings der Betrag, den Sie bereits verkauft haben. Bei einem Drittel also 100,00 EUR. Um jetzt den Saldo des T-Kontos herauszufinden, berechnen Sie die Differenz zwischen der Soll-Seite und der Haben-Seite.
In diesem Fall sind das 300,00 EUR auf der Soll-Seite minus 100,00 EUR auf der Haben-Seite. Ergebnis: 200,00 EUR. Wichtig ist dabei immer, um welches Konto es sich handelt. Wenn man es genau betrachtet, haben Sie ja die vollen 300,00 EUR zur Verfügung. 200,00 EUR in Form der Vorräte und 100,00 EUR durch die verkauften Vorräte.
Allerdings bezieht sich der Bestand immer nur auf das eine Konto. Sie haben also Vorräte im Wert von 200,00 EUR. Die 100,00 EUR für die verkauften Vorräte finden Sie auf einem anderen Konto auf der Soll-Seite. In diesem Fall zum Beispiel auf dem Konto für die Kasse oder das Bankkonto. Wie gesagt, hat jede Transaktion Auswirkungen auf mindestens zwei Konten und dabei jeweils mindestens auf eine Soll-Seite und eine Haben-Seite.
In diesem Beispiel hat der Verkauf der Vorräte Auswirkungen auf die Haben-Seite des T-Kontos für Vorräte und gleichzeitig auf die Soll-Seite des T-Kontos für die Kasse, in die das Geld für die verkauften Vorräte geht.
Der Buchungssatz
Um das noch ein wenig besser veranschaulichen zu können, sollten Sie sich den Buchungssatz für T-Konten merken. Dieser lautet: „Soll an Haben“. Das bedeutet, dass immer das Soll-Konto vor dem Haben-Konto steht. Ein simples Beispiel wäre, wenn Sie 100,00 EUR aus Ihrer Kasse auf Ihr Bankkonto buchen.
Der Buchungssatz dafür lautet:
Bank 100,00 EUR an Kasse 100,00 EUR
Auf dem T-Konto für die Kasse tragen Sie die 100,00 EUR auf der Haben-Seite rechts ein. Auf dem Konto für die Bank gehören die 100,00 EUR links auf die Soll-Seite. Die Buchung hat zwei Konten berührt und jeweils eine Haben-Seite und eine Soll-Seite. Daran erkennen Sie, dass Sie die Buchung richtig in Ihre Konten übertragen haben.
Achtung!
Stellen Sie fest, dass Sie bei einer Buchung auf beiden betroffenen Konten die gleiche Seite bearbeiten müssen, ist etwas nicht korrekt. Natürlich kann es auch sein, dass eine Buchung mehr als zwei T-Konten betrifft. In dem Fall muss aber weiterhin mindestens jeweils eine Soll-Seite und eine Haben-Seite beeinflusst werden. Kaufen Sie unter anderem eine neue Maschine für Ihr Unternehmen, betrifft das mehrere T-Konten. In einer vereinfachten Darstellung mindestens das Konto für Maschinen, das Konto für Verbindlichkeiten und das Konto für die Vorsteuer.
Wenn wir noch Abschreibungen berücksichtigen würden, kämen noch weitere Konten hinzu, aber für unser Beispiel bleiben wir bei den drei Konten:
Die Maschine kostet 10.000,00 EUR netto. Mit 19 Prozent Umsatzsteuer sind wir also bei einem Bruttopreis von 11.900,00 EUR. Auf das Konto für Maschinen kommen also 10.000,00 EUR auf der Soll-Seite. Das Konto für die Vorsteuer wird ebenfalls auf der Soll-Seite mit 1.900,00 EUR beeinflusst. Der gesamte Betrag von 11.900,00 EUR betrifft Ihre Verbindlichkeiten und somit das entsprechende Konto auf der Haben-Seite.
Je komplexer eine Anschaffung oder eine Investition sind, desto mehr Konten können betroffen sein. Sind mehr als zwei Konten betroffen, spricht man von einem zusammengesetzten Buchsatz.
Für Ihre neue Maschine sähe der so aus:
Maschinen 10.000,00 EUR/Vorsteuer 1.900,00 EUR an Verbindlichkeiten 11.900,00 EUR
Wenn Sie sich den Grundsatz „Soll an Haben“ merken, können Sie sich die Buchungssätze für alle Transaktionen selbst zusammenbauen.