Saldo
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Saldo Bedeutung
Als Saldo bezeichnet man den Differenzbetrag, der sich ergibt, wenn die Soll- und Haben-Seiten eines Bestandskontos aufgerechnet werden. Die Höhe ergibt sich aus den Einnahmen und Ausgaben. Er kann sowohl positiv als auch negativ sein.
Der Begriff wird in dem Zusammenhang oft auch synonym für den Kontostand verwendet. Das ist allerdings nicht ganz korrekt, denn der Kontostand und der Saldo können unterschiedlich ausfallen.
Auf einem Bankkonto ergibt sich der Saldo aus den Geldbewegungen.
Saldenarten
Es gibt für jedes Konto einen Tages- und einen Gesamtsaldo. Der Tagessaldo wird von der Bank für jedes Konto berechnet. Der Gesamtsaldo wird ebenfalls täglich für jedes Gesamtkonto berechnet.
Im Online-Banking sind Änderungen direkt einsehbar und wird auch auf Kontoauszügen angegeben. Allerdings kann es vorkommen, dass bestimmte Geldbewegungen aus dem Online-Banking erst zur Mitternacht gebucht werden. Diese Bewegungen sind dann zwar vorgemerkt, aber noch nicht einberechnet. Salden und Kontostände können sich unterscheiden, bis die Bank die nächste Berechnung vornimmt.
Außerdem gibt es noch den Abschlusssaldo. Dieser wird mindestens einmal im Jahr errechnet und fasst alle Buchungen zusammen. Bei Geschäftskonten wird er monatlich berechnet. Unternehmen brauchen ihn zum Beispiel für die Umsatzsteuervoranmeldung.
Habensaldo
Das Vermögen eines Unternehmens ist auf verschiedene Bestandskonten verteilt, um die Übersicht zu gewährleisten. Auf allen Bestandskonten gibt es jeweils eine Haben-Seite und eine Soll-Seite. Der Kontensaldo ergibt sich aus der Differenz der beiden Kontoseiten und wird meistens monatlich ermittelt.
Entsteht dabei ein Haben, handelt es sich um einen positiven Saldo. Das bedeutet, dass die Haben-Seite des Kontos größer ausfällt als die Soll-Seite.
Sollsaldo
Ein negatives Ergebnis hingegen entsteht, wenn die Soll-Seite größer ist als die Haben-Seite. Man spricht dabei auch von einem Minus-Saldo. Das bedeutet, dass Sie Schulden haben.
Den Saldo berechnen
Für die Berechnung benötigen Sie alle Ein- und Abgänge eines Kontos. Das beinhaltet Eingangs- und Ausgangsrechnungen und Überweisungen, alle durchlaufenden Posten wie beispielsweise Mietkosten und alle Gutschriften.
Die Berechnung ist simpel: Sie ziehen schlicht alle Ausgaben von den Einnahmen ab.
Sie benötigen also jeweils die Summe der Soll-Seite und die der Haben-Seite. Die größere Summe nennt sich Abschlusssumme. Davon ziehen Sie die kleinere Summe ab. Soll steht immer links, Haben immer rechts. Der Saldo wird immer auf der Kontoseite eingetragen, auf der die kleinere Summe entstanden ist.
Ein Beispiel könnte so aussehen:
Soll | Haben |
3.000 € | 2.000 € |
500 € | 500 € |
250 € | 2.500 € |
3.750 € | Saldo: 1.250 € |
In diesem simplen Beispiel beträgt die Abschlusssumme 3.750,00 Euro und steht auf der Soll-Seite. Der kleinere Betrag von 2.500,00 Euro steht auf der Haben-Seite, also tragen Sie den Saldo auf der Haben-Seite ein.
Den Saldo benötigen Sie beispielsweise für die Erstellung der Bilanz oder einer Gewinn– und Verlustrechnung (GuV) in der doppelten Buchhaltung.
Tagessaldo vs. Abschlusssaldo
Am Ende des Tages rechnet eine Bank den aktuellen Kontostand eines Kontos aus. Dabei werden alle Einnahmen und Ausgaben des Tages miteinander verrechnet und ergeben den Tagessaldo.
Der Tagessaldo ist nicht immer aktuell, da Zahlungen mit Bankkarte oder Kreditkarte verspätet erfasst werden können. Beispielsweise sind Überweisungen online jederzeit möglich, werden aber nur bis zum Schichtende des Tages bearbeitet. Überweisen Sie zum Beispiel online um 20 Uhr noch Beträge, werden dieser erst am nächsten Tag berücksichtigt.
Der Abschlusssaldo hingegen entsteht am Ende einer Geschäftsperiode. In der Regel spricht man davon am Ende eines Jahres. Es gibt aber auch Banken, die ihn quartalsweise erstellen.
Bei Kreditkarten wird der Abschlusssaldo monatlich erstellt. So sehen Sie am Ende des Monats, welche Zahlungen Sie mit Ihrer Kreditkarte vorgenommen haben.
Was ist die Saldenbestätigung?
Die Saldenbestätigung ist lediglich ein Nachweis. So können Sie Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Ihren Geschäftspartner:innen auf Richtigkeit prüfen.
Die Saldenbestätigung ist somit kein Schuldanerkenntnis, sondern dient zur Klärung von Unstimmigkeiten mit den Geschäftspartner:innen.
Saldo in der Buchführung
Sie müssen den Jahresabschluss nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) erstellen und benötigen dafür die Salden aller Bestandskonten und Erfolgskonten.
In der doppelten Buchhaltung muss jeder Geschäftsvorfall doppelt erfasst werden. Einmal auf einem Bestandskonto und einmal auf einem Erfolgskonto.
Die Bestandskonten bilden die Grundlage für die Bilanz. Es gibt aktive und passive Bestandskonten. Der Schlussbestand eines Bestandskontos am Ende eines Geschäftsjahres entspricht dem Anfangsbestand eines Bestandskontos des neuen Geschäftsjahres. Dies bezeichnet man als Saldovortrag. Der Anfangsbestand von Aktiv- und Passivkonten ist immer im Gleichgewicht.
Die Erfolgskonten bilden die Grundlage für die GuV. Es gibt Aufwands- und Ertragskonten. Erfolgskonten haben keinen Anfangsbestand. Durch die Erhöhung und Minderung des Kapitals haben die Salden von Erfolgskonten direkten Einfluss auf den Gewinn Ihres Unternehmens.
Restsaldo beim Kredit
Besser bekannt als die Restschuld eines Kredits. Dabei handelt es sich um den Betrag, der am Ende der berechneten Laufzeit eines Kredits übrig bleibt.
Die monatliche Rate eines Kredits ändert sich nicht, dadurch ist die Restschuld nach Ablauf der Zeit von Beginn an klar.
Zusammenfassung
Der Saldobetrag ergibt sich immer aus einer Verrechnung von zwei Komponenten. Meistens handelt es sich dabei um Einnahmen und Ausgaben auf einem Konto.
Die unterschiedlichen Saldenarten beziehen sich dabei auf verschiedene Bestandskonten und Erfolgskonten. Um welche Saldenart es sich handelt, ist vom Zeitpunkt der Erstellung abhängig. Tagessalden beziehen sich auf einen Tag, Abschlusssalden berücksichtigen einen längeren Zeitraum, der sich auf einen Monat, ein Quartal oder ein Jahr beziehen kann.