Rating
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Rating Definition
Auf Deutsch bedeutet der Begriff „Rating“ so viel wie Einschätzung oder Bewertung. Gemeint ist damit eine Methode der Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Sie wird von Banken oder Rating-Agenturen durchgeführt. Diese nutzen dafür spezielle Skalen, nach denen Sie Unternehmen bewerten können. Üblicherweise erhalten diese am Ende aber lediglich eine Übersicht über das Ergebnis, jedoch keine Auskunft über die Werte, die dahinterstecken.
Was hat es mit den Rating-Noten auf sich?
Üblicherweise sind die Noten, die Kreditinstitute und Rating-Agenturen vergeben, für Unternehmen sehr undurchsichtig. Eine Begründung oder Erklärung, wie die vergebenen Noten zustande kommen, gibt es üblicherweise nicht. Dies ist für Unternehmen ärgerlich, da sie so nicht erfahren, wie sie ihre Note in Zukunft verbessern können. Die Unternehmen selbst müssen der Bank alle verlangten Informationen liefern.
Die Rating-Noten dienen anschließend als Grundlage für die Kreditvergabe. Sie entscheidet, ob, genauer gesagt in welcher Höhe Kredite an ein Unternehmen vergeben werden dürfen. Auch andere Bedingungen wie Zinsen und Laufzeit können von dieser Beurteilung abhängig sein. Je nach Kreditinstitut können die Bewertungssysteme variieren. Einige orientieren sich am deutschen Schulnotensystem, andere bevorzugen eine Bewertung nach US-amerikanischen Standards.
Welche Kriterien spielen beim Rating eine Rolle?
Je nach Bank oder Agentur können die Rating-Faktoren für die Kreditvergabe variieren. Einige Punkte werden aber in eigentlich allen Ratingprozessen berücksichtigt:
- Kompetenz des Managements
- Innerbetriebliche Faktoren
- Markt- und Wettbewerbssituation
- Finanzielle Situation
- Ausblick auf die künftige Entwicklung des Unternehmens
- Verhältnis zur Bank
- Auskunftsverhalten
- Zahlungsverhalten
Kompetenz des Managements
Ob ein Unternehmen erfolgreich ist oder nicht, ist von vielen Faktoren abhängig, unter anderem auch von der Kompetenz seines Managements. Fehlentscheidungen von Führungskräften können erhebliche Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg haben. Aus diesem Grund bewerten Banken und Rating-Agenturen die Qualitäten des Managements, wenn es um die Bonität eines Unternehmens geht.
Typische Probleme des Mittelstands
- familiäre Strukturen, die eine unternehmerische Langfrist-Perspektive nicht deutlich werden lassen (Nachfolge/Rechtsformwechsel usw.),
- häufig zu geringe Eigenkapitalausstattung,
- nur selten schriftlich fixierte klare strategische Konzepte,
- eher reaktives oder taktisches Verhalten,
- fehlende Offenheit in der Kommunikation mit der Bank,
- Kosten werden zwar als Problem erkannt, aber nicht systematisch gemanagt.
Die Beurteilung erfolgt durch den zuständigen Bankberater anhand folgender Informationen:
- Aussagekraft und Qualität der eingereichten (Kredit-)Unterlagen,
- bisherige Unternehmensentwicklung,
- Erkenntnisse und Eindrücke aus Gesprächen und Betriebsbesichtigungen,
- bisherige Erfahrungen mit dem Kunden der Bank (bei bestehenden Kunden),
- örtliche Kenntnisse, persönliche Kontakte und persönliche Informationsquellen,
- Auskünfte von Banken und sonstigen Geschäftspartnern.
Innerbetriebliche Faktoren im Rating
Zusätzlich zur Qualität des Managements hängt die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens vom Geschäftsmodell und von der Qualität und Abstimmung der innerbetrieblichen Prozesse ab. Banken beurteilen daher – allerdings in unterschiedlichem Umfang und unterschiedlicher Intensität – die Unternehmensplanung und -steuerung, die Organisation, das Personalwesen, den Einkaufs-, Lager- und Transportbereich, die Produktion, den Marketing- und Vertriebsbereich sowie das Rechnungs- und Finanzwesen eines mittelständischen Unternehmens.
Besonderen Wert legen Banken auf für den Mittelstand angemessene betriebswirtschaftliche Planungs-, Kontroll- und Steuerungselemente, die für eine erfolgreiche Unternehmensführung unverzichtbar sind. Dazu gehören ein qualifiziertes Rechnungswesen, das aussagekräftige Zahlen über die aktuelle Situation des Unternehmens liefert, eine Nachkalkulation der Aufträge sowie eine angemessene Unternehmensplanung mit Umsatz– und Ertragsvorschau, Investitions-, Finanzierungs- und Liquiditätsplanung. Diese Informationen benötigt die Bank auch, um sich einen Überblick über die aktuelle und künftige Unternehmensentwicklung verschaffen zu können. Bei der Beurteilung spielt auch die Aktualität der eingereichten Zahlen sowie die bisherige Prognoseverlässlichkeit eine wesentliche Rolle.
Besonders intensiv werden bei mittelständischen Unternehmen in der Regel die folgenden Punkte geprüft:
- Risiken aus Abhängigkeiten von einzelnen Kunden und Lieferanten,
- Risiken aus Auslandsgeschäften,
- Umwelt-, Haftungs- und andere Risiken sowie deren Absicherung,
- Bonität der Kunden des Kreditnehmers und das Ausfallrisiko von Kundenforderungen,
- Anzeichen für Unternehmensgefährdung wie z. B. gerichtliche Mahnverfahren, häufige Auskunftsanfragen Dritter, Investitionsstopp, Notverkäufe unter Selbstkosten,
- haftungsausschließende Vermögensübertragungen, Verschlechterung der Zahlungsweise und Ausweichen von persönlichen Gesprächen.
Diese Beurteilung der betrieblichen Verhältnisse erfolgt anhand
- eingereichter schriftlicher Unterlagen,
- interner Auswertungen,
- Erkenntnissen aus Kreditgesprächen und Betriebsbesichtigungen,
- Informationen des Steuerberaters und der Mitarbeiter des Unternehmens,
- Informationen aus örtlichen Kontakten und externen Quellen,
- Presseberichten.
Ein Rating zeigt Markt- und Wettbewerbssituation auf
Jedes Unternehmen ist in ein wirtschaftliches Umfeld eingebettet und wird durch Konjunktur-, Markt- und insbesondere regionale Branchenentwicklungen beeinflusst. Banken beurteilen deshalb im Rahmen der Bonitätsprüfung auch den Absatzmarkt und die Branchensituation, die Wettbewerbsintensität und die Wettbewerbsposition des mittelständischen Unternehmens.
Absatzmarkt und Branchensituation
Das Umsatzpotenzial eines Unternehmens hängt in hohem Maße von der künftigen Nachfrageentwicklung ab. Ist das mittelständische Unternehmen in einer Branche mit stark zunehmender Nachfrage tätig, so lassen sich deutliche Umsatzzuwächse leichter realisieren als in Branchen mit rückläufiger Nachfrage. Dort kann selbst mit großen Anstrengungen oft nicht einmal das bisherige Geschäftsvolumen gehalten werden. Dabei ist jedoch bei vielen kleinen und mittelständischen Betrieben der regionale/lokale Markt zu beachten, in dem die Nachfrageentwicklung vom Gesamttrend abweichen kann. Banken informieren sich eingehend über die gegenwärtige Situation und die erwartete zukünftige Entwicklung des betreffenden Absatzmarktes und der Branche.
Wettbewerbsintensität
Neben der Entwicklung der Branche und des Absatzmarktes hängt die Zukunftsfähigkeit und das Erfolgspotenzial eines Unternehmens auch von der Zahl, Größe und Marktmacht der direkten Mitbewerber ab. Je mehr (auch neue) Wettbewerber um Marktanteile kämpfen und je stärker diese sind, desto schwieriger wird es, gute Preise/hohe Deckungsbeiträge und Umsatzzuwächse zu erwirtschaften. Die Beurteilung der Wettbewerbsintensität fließt daher ebenfalls in die Marktanalyse der Banken ein.
Wettbewerbsposition
Des Weiteren beurteilen Kreditinstitute auch die Wettbewerbsposition des Unternehmens im Vergleich zu den Konkurrenten, wohl wissend, dass starke Unternehmen selbst in umkämpften Marktsegmenten gute Ergebnisse erzielen können. Die Wettbewerbsposition wird vor allem anhand der Qualität und Fortschrittlichkeit der Produkte und Leistungen, der Kunden und Zielgruppenorientierung, der Produktivität und des Preis-Leistungs-Verhältnisses beurteilt.
Die Beurteilung von Branchen-, Markt- und Wettbewerbslage erfolgt anhand von:
- Erkenntnissen aus schriftlichen Unterlagen, Betriebsbesichtigungen sowie Gesprächen mit dem betreffenden Unternehmen bzw. Wettbewerbern,
- Veröffentlichungen in Zeitungen, Fachzeitschriften und Datenmaterial von anderen Unternehmen,
- Informationen von Wirtschafts- und Fachverbänden, Kammern usw.,
- eigenen und externen Markt- und Branchenanalysen.
Zur Bewertung der allgemeinen Branchen- und Marktsituation verfügen Banken vielfach über interne oder extern zugekaufte Branchen-Analysen, die die gegenwärtige und die zukünftig prognostizierte Entwicklung der einzelnen Branchen mit Punkten bewerten oder in gute, durchschnittliche und schlechte Branchen einstufen.
Finanzielle Situation
Die Analyse der wirtschaftlichen Verhältnisse ist das Kernstück der Bonitätsbeurteilung. Im Mittelpunkt steht dabei die Auswertung und Beurteilung der Jahresabschlüsse bzw. bei nicht bilanzierenden Unternehmen ersatzweise der Einnahme-/Überschussrechnungen sowie der Vermögens- und Schuldenaufstellungen. Neben den Jahresabschlüssen beurteilen Banken auch die gegenwärtige und die zukünftig erwartete Entwicklung.
Jahresabschlüsse oder EÜR
Mit der Analyse der Jahresabschlüsse, der EÜR oder der Vermögens- und Schuldenaufstellungen der letzten drei Jahre versuchen die Banken, sich ein genaueres Bild über die bisherige Entwicklung des Unternehmens zu machen. Neben Bilanz und Gewinn-/Verlustrechnung benötigen die Kreditinstitute auch Erläuterungen, ggf. einen testierten Jahresabschluss sowie bei GmbHs zusätzlich den Anhang und den Lagebericht. Besonderen Wert legen die Banken auf die Aktualität der Zahlen.
Bei der Analyse gliedern die Banken die Zahlen nach betriebswirtschaftlichen Aspekten und bilden zur Verbesserung der Aussagefähigkeit und Vergleichbarkeit betriebswirtschaftliche Kennzahlen. Die Zahlen und Kennzahlen werden dann sowohl im Zeitablauf (Zeitvergleich) als auch mit den Branchenwerten (Benchmarking) verglichen und vom Kreditsachbearbeiter individuell beurteilt. Dazu benötigt dieser zusätzlichen Hintergrundinformationen, die er hauptsächlich durch Fragen im Kreditgespräch, Erkenntnisse aus Betriebsbesichtigungen und Rückfragen beim Steuerberater erhält.
Die Beurteilung erfolgt nach dem Vorsichtsprinzip, d. h. wenn keine genaueren Hintergrundinformationen bekannt sind, wird der schlechteste mögliche Fall (worst case) angenommen. Bei den meisten Banken werden die Zahlen mit statistischen Verfahren analysiert und automatisch mit einem Risikoindex bewertet. Im Einzelnen werden beurteilt:
- Ertragslage: das Betriebsergebnis steht im Mittelpunkt. Des Weiteren analysieren Banken auch die Gesamtleistung und wichtige Aufwandsarten. Die Beurteilung erfolgt vor allem anhand von Kennzahlen, insbesondere der Umsatz- und Gesamtkapitalrentabilität sowie der Cashflow Rate.
- Vermögenslage: das Eigenkapital steht im Mittelpunkt. Kritisch beobachten Banken bei Einzelunternehmen in der Regel die Angemessenheit der Privatentnahmen. Weiterhin analysieren sie die Struktur und Werthaltigkeit des Betriebsvermögens sowie die Investitionen. Zur Beurteilung werden vor allem die Eigenkapitalquote, daneben auch der Gesamtkapitalumschlag, die Lagerdauer und die Debitorenlaufzeit herangezogen.
- Finanzlage: Gesamtverschuldung und die finanzielle Stabilität (Anlagendeckung) stehen im Mittelpunkt. Eine wichtige Rolle spielen die Liquidität und die Kreditorenlaufzeit. Entscheidend ist die Kapitaldienstfähigkeit, d. h. die Fähigkeit, die laufenden Zins- und Tilgungsverpflichtungen aus dem gewöhnlichen Unternehmensprozess zu leisten. Weiterhin wird die Selbstfinanzierungskraft – meist anhand des dynamischen Verschuldungsgrades – beurteilt.
Aufstellung Jahresabschluss
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist darauf zu achten, dass
- die Angaben über die Pflichtangaben laut HGB hinausgehen,
- Umsatzerlöse und Kosten segmentiert dargestellt werden,
- sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen erläutert werden,
- plan- und außerplanmäßige Abschreibungen unterschieden werden,
- unüblich hohe Wertminderungen des Unternehmensvermögens dargestellt werden,
- Gewinnverwendung, Ausschüttungen, Geschäftsführergehälter bzw. Entnahmen offen gelegt werden,
- eine detaillierte Darstellung der Verschuldung erfolgt,
- das Eigenkapital beschrieben wird, vornehmlich auf ausstehende oder eingeforderte Bar- und Sacheinlagen sowie die Formen der verdeckten Eigenkapitalfinanzierung eingegangen wird.
Gegenwärtige wirtschaftliche Situation
Die Bilanzen geben letztlich nur über die Vergangenheit Auskunft. Da der letzte Jahresabschluss schon einige Monate zurückliegt, benötigen die Banken aktuelle Daten, die die Entwicklung vom letzten Bilanzstichtag bis zum aktuellen Zeitpunkt aufzeigen.
Die Beurteilung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation erfolgt anhand der aktuellen Buchhaltungsauswertung (z. B. betriebswirtschaftliche Auswertung und Summen-/Datenauswertung der DATEV). Daraus kann die Bank die Entwicklung und den aktuellen Stand aller gebuchten Aufwendungen und Erträge sowie der Vermögens- (z. B. Investitionen, Kundenforderungen usw.) und Kapitalkonten (z. B. Privatentnahmen) und der Verbindlichkeiten (auch die bei anderen Kreditgebern) ersehen. In dem darin ausgewiesenen Ergebnis sind allerdings lediglich die bereits gebuchten Aufwendungen und Erträge. In der Regel sind die noch nicht abgerechneten Leistungen, also noch nicht gebuchten Aufwendungen, Lagerbestandsveränderungen, Abgrenzungen, Rückstellungen usw. auch zudem berücksichtigt. Die Zahlen sind daher meist nur bedingt aussagekräftig und erläuterungsbedürftig und müssen in fast allen Fällen entsprechend berichtigt werden. Dazu benötigt die Bank zusätzliche Informationen (z. B. den aktuellen Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und den Lagerbestand).
Das Rating gibt einen Ausblick auf die künftige Entwicklung des Unternehmens
Für ordnungsgemäße Zinszahlungen und Kredittilgungen ist die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung entscheidend. Als Grundlage für deren Beurteilung durch Banken dienen z. B. eine Erfolgsvorschau, Investitions-, Finanzierungs- und Liquiditätspläne. Wird derartiges Informationsmaterial der Bank nicht zur Verfügung gestellt genauer gesagt ist dies überhaupt nicht vorhanden, kann sich die Bank nur auf mündliche Angaben zur Zukunftseinschätzung stützen. Falls keine strategischen Papiere bei der Bank eingereicht werden, wird dies automatisch negativ gewertet.
Anhand von Marktprognosen, Branchenwerten, der Wettbewerbsposition und der bisherigen Entwicklung des Unternehmens, des vorhandenen Auftragsbestandes usw. werden die eingereichten Pläne auf ihre Realisierbarkeit geprüft. Überzogene Zielwerte bewerten Banken dabei ebenso negativ wie die Nichteinhaltung früherer Planzahlen.
Verhältnis zur Bank
Wichtige Erkenntnisse über die Bonität ziehen die Banken auch aus der Analyse der bisherigen Geschäftsbeziehung sowie dem bisherigen Informations- und Zahlungsverhalten des Kreditnehmers. Je länger die Geschäftsbeziehung zur Bank bereits besteht, desto besser kann eine beiderseitige Einschätzung vorgenommen werden. Die Dauer und Qualität der bisherigen Geschäftsbeziehung wird daher von vielen Banken bei der Bonitätsprüfung berücksichtigt.
Auskunftsverhalten
Um sich ein genaues Bild über die wirtschaftliche Situation zu machen, benötigt die Bank aktuelle, umfassende und verlässliche Informationen. Das Informationsverhalten des Unternehmens gegenüber der Bank sowie die Transparenz der wirtschaftlichen Verhältnisse fließen ebenfalls in die Beurteilung durch die Bank mit ein. Positiv bewerten die Banken z. B. die unaufgeforderte Einreichung von aktuellen und aussagekräftigen Unterlagen (z. B. Jahresabschlüsse, Buchhaltungsauswertungen usw.) und ein offenes Informationsverhalten, auch in schwierigen Situationen. Negativ dagegen bewerten die Banken z. B. die übliche verspätete Einreichung des Jahresabschlusses erst nach mehrmaliger Aufforderung.
Zahlungsverhalten
Während Jahresabschlüsse und selbst Buchhaltungsauswertungen nur über die Vergangenheit Auskunft geben, gewinnen Banken durch die laufende Beobachtung des Kontokorrentkontos und des Zahlungsverhaltens einen guten Einblick in die derzeitige finanzielle Situation. Vielfach erfolgt die Kontoanalyse automatisch über die IT, die sämtliche Kontokorrentbuchungen systematisch erfasst und auswertet.
Bezüglich der Kontoführung erwartet die Bank die Einhaltung vereinbarter Kreditlinien. Positiv bewertet sie, wenn die Kreditlinie nur teilweise ausgeschöpft wird, auf Konten zwischendurch auch ein Haben-Saldo entsteht und sich die Kontoumsätze positiv und entsprechend dem Geschäftsvolumen entwickeln. Kritisch beurteilt werden dagegen eine steigende Kreditbeanspruchung ohne entsprechende Umsatzausweitung, eine ständige Ausschöpfung oder häufige, nicht abgesprochene Überziehung des Kreditrahmens, einen unverhältnismäßigen Rückgang der Kontoumsätze sowie die Nichteinhaltung von Rückführungszusagen.
Das Zahlungsverhalten wird positiv beurteilt, wenn regelmäßig skontiert wird. Negative Merkmale sind verspätete Zahlungen (z. B. Löhne, Lieferantenrechnungen), Scheck- und Lastschriftrückgaben mangels Deckung, ggf. vermehrte Zahlungen mit Wechsel usw.
Transparenz und Information als Basis für Rating-Gespräche
Die Basis für eine gute Bonitätsbeurteilung bei der Bank ist eine gute Informationspolitik. Es nutzt der Bank wenig, wenn der Kreditnehmer über ausgefeilte Planungsunterlagen verfügt, sich gegenüber der Bank aber auf ein Minimum an Informationen beschränkt. Falls der Bank keine Informationen zu wichtigen Zukunftsfragen und -strategien zur Verfügung gestellt werden, werden die betreffenden Punkte im Rating negativ bewertet. Es ist unerlässlich, ggf. auch vertrauliche Planungsunterlagen mit den relevanten Banken zu besprechen. Das Vertrauensverhältnis zwischen den Unternehmens- und Bankmitarbeitern ist das Fundament einer guten und erfolgreichen Zusammenarbeit, insbesondere in schwierigen Zeiten.
Eine weitere Grundlage für ein gutes Rating ist Transparenz, d. h. den relevanten Banken laufend unaufgefordert aktuelle Informationen über die Geschäftsstrategie und den Geschäftsverlauf zukommen zu lassen. Eine termingerechte Vorlage von Jahresabschluss, vorläufigen und laufenden Zahlen sollte selbstverständlich sein. Durch einen ständigen Informationsaustausch und laufende Kommunikation sollte es bei der Vorlage der Zahlen keine unerwarteten Überraschungen geben.