Amortisation

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    Die Amortisation bei Investitionen

    Mit der Amortisation wird im Grunde die Rentabilität einer Investition beschrieben. Durch die Amortisation wird der Betrag einer Investition also im Verlauf der Zeit durch die Erträge, die die Investition bringt, gedeckt. Die Amortisation kann berechnet werden und dadurch dabei helfen, sich für eine möglichst rentable Investition zu entscheiden.

    Die Definition der Amortisation

    Der Begriff der Amortisation kommt aus der Wirtschaftswissenschaft. Die Amortisation beschreibt die Rentabilität einer Investition. Das bedeutet, dass sie sich auf den Zeitpunkt bezieht, an dem eine Investition Gewinne erzielen kann.

    Man spricht dabei von einer amortisierten Investition. Jede Investition verursacht zuerst einmal Kosten. Erst, wenn diese Kosten durch die Investition selbst gedeckt sind, kann mit der Investition selbst Gewinn gemacht werden.

    Ein simples Beispiel wäre eine Maschine. Die Maschine produziert Schrauben und kostet in der Anschaffung 50.000,00 Euro. An einer Schraube verdient das Unternehmen 1,00 Euro. Die Maschine muss also 50.000 Schrauben produzieren, bevor mit ihr Gewinn gemacht werden kann.

    Mit der sogenannten Amortisationsrechnung wird im Vorfeld kalkuliert, ob sich eine Investition lohnt, wie sehr sie sich lohnt oder ob es bessere Alternativen gibt.

    Die Amortisationsrechnung

    Definition: Die Amortisationsrechnung ist auch als Kapitalrückflussrechnung und Kapitalrückflussmethode bekannt. Aus dem Englischen schwappen auch die Bezeichnungen Pay-Off-Methode, Pay-Back-Methode und Pay-Out-Methode herüber, die sich von „pay off“ für Amortisieren und „pay back“ für Zurückzahlen ableiten.

    Bei der Amortisationsrechnung handelt es sich um eine statische Investitionsrechnung. Das bedeutet, dass die Amortisationsrechnung sich auf einen bestimmten Zeitraum und festgelegte Wert bezieht. Dadurch entsteht ein Durchschnittswert der zu erwartenden Kosten und Umsätze. Es gibt aber auch eine dynamische Amortisationsrechnung.

    Dem gegenüber stehen weitere dynamische Investitionsrechnungen, wie die Kapitalwertmethode, die die Zeitpunkte von Einzahlungen und Auszahlungen in die Berechnung mit einbezieht und somit aussagekräftigere Ergebnisse liefert.

    Eine dynamische Berechnung ist aber nicht immer notwendig und zudem erheblich komplexer als eine statische Berechnungsmethode.

    Außerdem hat jede Berechnungsmethode ihre eigenen Schwerpunkte. Die Amortisationsrechnung bezieht sich zum Beispiel auf die Zahlungen und gibt als Ergebnis die Amortisationsdauer an. Das Ziel der Amortisationsrechnung ist es, die Mittel möglichst schnell wieder zurück ins Unternehmen zu holen. Dabei spielen Liquidität und auch Sicherheit sowie Unabhängigkeit eine wichtige Rolle, denn zum einen soll die Investition möglichst rentabel sein, aber zum anderen auch unabhängig von anderen Unternehmen machen und so eine gewisse Sicherheit durch ihren Nutzen gewährleisten.

    Mit der Amortisationsrechnung wird also die Amortisation und somit der Zeitpunkt berechnet, wann investiertes Kapital wieder zurück im Unternehmen ist. Die Anschaffungskosten werden also gedeckt, zu dem Zeitpunkt, den die Amortisationsrechnung als Ergebnis herausgibt. Dabei spricht man auch von der Amortisationszeit oder eher der Amortisationsdauer. Im Rahmen der Amortisationsrechnung wird diese Amortisationszeit bzw. Amortisationsdauer berechnet.

    Die Berechnung der Amortisationsdauer

    Die Amortisationsdauer kann auf unterschiedliche Arten berechnet werden. Es gibt zwei Methoden, die sich dafür anbieten: die Durchschnittsmethode und die Kumulationsmethode.

    Die Durchschnittsmethode zur Berechnung der Amortisationsdauer

    Bei der Durchschnittsmethode handelt es sich um die statische Amortisationsrechnung. Dabei werden zwei festgelegte Werte für die Berechnung herangezogen: der ursprüngliche Kapitaleinsatz und der durchschnittliche Ertrag innerhalb einer Periode.

    Meistens wird bei dieser Berechnung als Periode ein Geschäftsjahr verwendet, es ist aber auch möglich, die Berechnung für ein Quartal oder einen Monat vorzunehmen.

    Beim Ertrag innerhalb der Periode spricht man auch von Rückflüssen oder dem Investitions-Cashflow. Dieser Investitions-Cashflow wird aus dem Gewinn der entsprechenden Periode abgeleitet.

    Für die Amortisationsrechnung können aber nicht nur die Gewinne berücksichtigt werden. Die Abschreibungen, die zur Kapitalrückführung gedacht sind, müssen ebenfalls in die Berechnung mit einfließen.

    Der Investitions-Cashflow setzt sich also aus dem Periodengewinn und den durchschnittlichen Abschreibungen innerhalb der Periode zusammen.

    Der Periodengewinn sind die Zinskosten bereits abgezogen. Für die Berechnung der Amortisationsdauer muss für die Verzinsung des eingesetzten Kapitals deshalb immer die Höhe vom kalkulierten Zinssatz berücksichtigt werden.

    Die Berechnung der Amortisationsdauer mit der Durchschnittsmethode setzt sich also aus diesen Komponenten zusammen:

    • Das eingesetzte Kapital
    • Der Gewinn pro Periode (meistens im Geschäftsjahr)
    • Die kalkulatorischen Abschreibungen
    • Die kalkulatorischen Zinse
    • Erträge innerhalb der Periode

    Das eingesetzte Kapital muss durch die Erträge dividiert werden, um die Amortisationsdauer zu ermitteln.

    Für die Amortisationsdauer in Jahren ergibt sich bei der Berechnung mit der Durchschnittsmethode also folgende Berechnungsformel:

    Amortisationsdauer = Kapitaleinsatz / Erträge pro Jahr

    Die Kumulationsmethode zur Berechnung der Amortisationsdauer

    Die Berechnung der Amortisationsdauer mit der Kumulationsmethode ist ein wenig komplexer, denn bei dieser Methode wird berücksichtigt, dass die Rückflüsse während der Laufzeit einer Investition unterschiedlich hoch ausfallen können. Es wird also nicht mit einem Durchschnittswert gerechnet.

    Stattdessen werden alle Erträge Schritt für Schritt, beginnend bei der ersten Periode, addiert. Die Rückflüsse werden also so lange kulminiert, bis die Amortisation für die Investition erreicht ist.

    Dadurch lässt sich die Amortisationszeit genauer bestimmen und im Falle von mehreren Investitionen, lassen sich alle Amortisationszeitpunkte feststellen. Bei der Berechnung mit der Durchschnittsmethode ist das so nicht möglich.

    Bei der Kumulationsmethode werden also die einzelnen Perioden aufsteigend miteinander verrechnet, um festzustellen, wann eine Investition amortisiert ist.

    Die Formel dafür ist komplex:

    Formel zur Berechnung der Amortisationsdauer nach der Kumulationsmethode

    Da anhand dieser Formel nicht wirklich klar wird, wie die kumulative Methode zur Berechnung der Amortisationsdauer funktioniert, schauen wir uns ein Beispiel an:

    Bleiben wir dafür bei der Maschine, die Schrauben produziert, die wir weiter oben in diesem Artikel schon einmal erwähnt haben.

    Sie wollen also in eine Maschine investieren und haben sich zwei Maschinen herausgesucht, die dafür infrage kommen. Jetzt wollen Sie einen Vergleich der Amortisationsdauer anhand der kumulativen Methode zwischen den beiden Maschinen vornehmen.

    Maschine A kostet 80.000,00 Euro.

    Maschine B kostet 128.000,00 Euro.

    Mit der Kumulationsmethode können Sie jetzt herausfinden, wann eine Maschine amortisiert wäre, indem Sie eine Tabelle für die Maschinen anlegen, in die Sie die kumulierten Einzahlungsüberschüsse eintragen.

    Das kann dann beispielsweise so aussehen:

    Jahr

    Anschaffung

    1

    2

    3

    4

    Maschine A

    80.000,00 €

    1.600,00 €

    32.000,00 €

    48.000,00 €

    – 32.000,00 €

    Maschine B

    128.000,00 €

    64.000,00 €

    32.000,00 €

    16.000,00 €

    32.000,00 €

    Durch diese Aufstellung sehen Sie, dass Maschine A im vierten Jahr amortisiert ist. Maschine B hingegen noch nicht. Maschine A wäre also rein von der Amortisation her, die sinnvollere Investition.

    Die Daten für die Amortisationsrechnung

    Für die Amortisationsrechnung benötigen Sie bestimmte Daten und Kennzahlen, ohne die Sie keine aussagekräftigen Ergebnisse bekommen können. Wie wir bereits wissen, sind vor allem das gebundene Kapital, die Abschreibungen und die kalkulatorischen Zinsen wichtig.

    Wir schauen uns hier einmal diese Aspekte genauer an:

    Das gebundene Kapital

    Die Art der Investition hat einen Einfluss auf das gebundene Kapital. Dabei spielen sowohl die Art der Finanzierung als auch die Vertragsgestaltung eine Rolle. Die gekaufte Maschine kann beispielsweise mit einem Darlehen bezahlt werden oder auch durch die Verwendung von Eigenkapital.

    Wobei der Kauf mit Eigenkapital eher selten ist. Sollte dies trotzdem der Fall sein, entspricht die Höhe des Eigenkapitals zum Kaufzeitpunkt dem Kaufpreis. Ein Gewinn, der zu diesem Zeitpunkt durch die Investition generiert wird, wird dieser vom Kaufpreis abgezogen.

    Bei der Finanzierung durch ein Darlehen ist das Kapital insgesamt höher, da die anfallenden Zinsen berücksichtigt werden müssen. Die jährlichen Raten sind aber auch deutlich niedriger als der Gesamtkaufpreis. Der Sinn des Darlehens ist demnach, die Finanzlast zu verteilen.

    Die Abschreibungen

    Eine Abschreibung erfasst im Rechnungswesen eine Wertminderung eines Vermögensgegenstands, wie beispielsweise einer Maschine. Die Maschine verliert durch Abnutzung und technische Neuerungen an Wert.

    Diese Wertminderung ist wichtig bei der Amortisationsrechnung, da bereits im ersten Jahr Kosten für Wartung, Reparatur und Ersatzteile anfallen können. Diese Kosten müssen also vom Gewinn abgezogen werden, wodurch dieser sich verringert.

    Das wiederum verlängert die Amortisationsdauer, da es länger dauert, bis mit der Maschine ein Gewinn erzielt werden kann.

    Wie sich die Amortisationsdauer entwickelt, ist auch von der Art der Abschreibung abhängig. Es gibt mehrere Abschreibungsarten, die sich in die zwei Abschreibungsmethoden Zeitabschreibung und Leistungsabschreibung unterteilen.

    Zur Zeitabschreibung gehören die lineare Abschreibung, die degressive Abschreibung und die progressive Abschreibung.

    Die kalkulatorischen Zinsen

    Bei den kalkulatorischen Zinsen handelt es sich um die Zinsen, die erzielt worden wären, wenn das Eigenkapital nicht für die Investition verwendet worden wäre. Die Zinsen beim Eigenkapital verhalten sich genau so, wie die Zinsen für Fremdkapital, die bezahlt werden müssten.

    Die kalkulatorischen Zinsen werden vom erzielten Gewinn abgezogen, genauso, wie es bei den zu zahlenden Zinsen der Fall ist. Das bedeutet, dass bei einer guten Anlage des Eigenkapitals ein höherer Gewinn möglich gewesen wäre, als mit der getätigten Investition. Das käme dann einem Verlust gleich.

    Dieser Umstand muss bei der Amortisationsrechnung beachtet werden. Der Gewinn, der durch die getätigte Investition entgangen ist, muss von dem Gewinn der Investition abgezogen werden.

    Leasing mit Amortisationsrechnung

    Beim Leasing hat die Amortisation eine besondere Bedeutung. Dabei wird zwischen der Vollamortisation und der Teilamortisation unterschieden.

    Beim Leasing mit Vollamortisation decken die gezahlten Leasingraten die Anschaffungskosten für das geleaste Objekt ab. Das beinhaltet nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die Finanzierungskosten und andere anfallende Kosten, die das Leasingunternehmen beachten müssen.

    Die Vollamortisation kann normalerweise nicht gekündigt werden. Es ist also von Beginn an klar definiert, dass die Amortisationsdauer vom Vertragsabschluss bis zum Ende des Vertragsverhältnisses reicht.

    Beim Leasing mit Teilamortisation wird die Amortisation nicht direkt mit dem Ende des Vertragsverhältnisses erreicht. Es bleibt ein Restwert übrig, der im Anschluss noch amortisiert werden muss.

    Eine Alternative für Fahrzeuge sind Kilometerverträge, bei denen im Vorfeld eine Kilometeranzahl vereinbart wird. Werden diese Kilometer nicht erreicht, bekommen Sie eine Rückzahlung für die nicht in Anspruch genommenen Kilometer.

    Eine weitere Möglichkeit beim Leasing ist die Verteilung von Mehrerlösen. Dabei wird am Ende der Laufzeit das geleaste Objekt zum bestmöglichen Preis verwertet. Der bestmögliche Preis kann über oder unter dem Restwert liegen, der zuvor kalkuliert wurde.

    Wenn der Wert dem kalkulierten Wert entspricht, ist die Amortisation direkt erreicht. Bei einem höheren Wert entsteht ein Gewinn, der aber nicht Ihnen alleine gehört, sondern ist mit einem Anspruch von 25 Prozent seitens des Leasingunternehmens versehen.

    Die Amortisationsrechnung bei Immobilien

    Die Amortisierung ist auch beim Kauf von Immobilien wichtig. Bei der Amortisation von Immobilien handelt es sich um die Rückzahlungen bei einer Immobilienfinanzierung. In Deutschland ist der Begriff Amortisation in diesem Zusammenhang weniger gebräuchlich und man spricht eher von einer Tilgung. Das Prinzip bleibt aber das Gleiche.

    Die Amortisationszeit spielt für Unternehmer:innen beispielsweise beim Kauf von Geschäftsgebäuden eine große Rolle. Dabei gilt die simple Regel: je höher die Tilgung, desto eher ist die Amortisation erreicht.

    Bei Immobilien wird zwischen zwei Arten von Amortisation unterschieden: die direkte Amortisation und die indirekte Amortisation.

    Bei der direkten Amortisation wird die Tilgung bzw. Amortisation in entsprechenden Raten direkt an die Bank gezahlt. Das hat die Vorteile, dass mit jeder gezahlten Rate die Zinsbelastung sinkt und das Budget in einzelnen Schritten entlastet wird.

    Das Eigenkapital wird auf diese Weise erhöht und der Gewinn ist nicht von der Höhe der Schulden abhängig.

    Allerdings ist das Vermögen an die Immobilie gebunden und die Zinsen sinken in ihrer Absetzbarkeit durch die Minderung der Hypothek.

    Die indirekte Amortisation ist vor allem in der Schweiz gängige Praxis und als Säule 3a bekannt. Dabei handelt es sich um ein Vorsorgesystem, das aus drei Säulen besteht. Es ist eine private, aber gebundene Vorsorge.

    Ein Vorteil der indirekten Amortisation ist, dass das einbezahlte Geld erst bei einem tiefen Satz versteuert werden muss. Die Zinskosten bleiben aber durchgehend hoch. Genau so verhält es sich mit der Hypothekenschuld.

    Dadurch, dass die Zinsen immer hoch bleiben, können die Schuldzinsen aber in voller Höhe steuerlich abgesetzt werden und das eingezahlte Geld kann einen guten Gewinn ergeben.

    Kritikpunkte an der Amortisationsrechnung

    An der Amortisationsrechnung gibt es zwei Kritikpunkte, die immer wieder aufkommen.

    Die Grundlage für die Berechnung basiert immer auf einer subtilen Bewertung, die selbst angestellt wird. Es ist zudem durchaus möglich, dass der Soll-Zins nicht dem Haben-Zins entspricht.

    Eine Risikobetrachtung mit der Amortisationsrechnung wird dadurch erschwert, dass der Zeitwert des Geldes nicht berücksichtigt wird. Die starren Zahlen geben also kein komplett aussagekräftiges Ergebnis ab.

    Eine Amortisationsrechnung kann zudem dazu führen, dass Entscheidungen getroffen werden, für die es bessere Alternativen geben würde, weil sich nur auf die Amortisationszeit fokussiert wird. Eine kurze Amortisationsdauer bedeutet nicht automatisch, dass das Risiko minimiert wird. Vor allem kurzfristige Investitionen bergen dabei eine Gefahr.

    Deshalb sollte die Amortisationsrechnung immer in Verbindung mit anderen Investitionsrechnungen angewendet werden, um eine bessere Einschätzung vornehmen zu können.

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