Zeit haben: Was macht die Selbstständigkeit mit mir?

Zeit haben oder nicht haben …

Niemand kann mir erklären, warum fünf Minuten auf dem Trimmrad ewig dauern, drei Stunden auf TikTok aber nur fünfundvierzig gefühlte Sekunden. Das heißt, natürlich kann es jemand erklären. Aber will ich das wissen? 🙂

„Zeit gehört zu den Dingen, die man nicht hat. Sondern die man sich nimmt.“ ist ein Spruch, der oft von außen kommt. Ein Vorwurf, der besagt: Wenn du deine Prioritäten nur korrekt setzen würdest, dann hättest du kein Zeitproblem. Etwas Wahres ist dran, denn ich entscheide natürlich selbst über meine Zeiteinteilung. Den Spruch mag ich trotzdem nicht, er ist so belehrend. Stattdessen könnte ein Gegenüber doch auch fragen „Woran hängt es gerade?“

Kennst du solche Aussagen, vielleicht auch von dir?

Wenn du dich unter Selbständigen umhörst, dann wirst du immer wieder Sätze hören wie:

• “Leider hat der Tag nur 24 Stunden“
• “Mit doppelt so viel Zeit könnte ich das auch umsetzen“
• “Mir fehlt die Zeit für weitere Projekte“

Zeitknappheit ist nervig, aber meinen Beobachtungen zufolge braucht man für manche Arbeiten immer genau so lange, wie man Zeit hat. Wenn ich drei Tage habe, bin ich in drei Tagen fertig. Wenn es wichtig ist, bis zum nächsten Tag alles zu haben, klappt auch das.

Das ist das Parkinsonsche Gesetz, das besagt: „Arbeit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“ (“Work expands so as to fill the time available for its completion.”)

Mehr Zeit haben löst also wahrscheinlich gar nichts für dich auf, wenn du nicht auch noch eine Methode und ein anderes Mindset ergänzt.

Das passende Mindset, wenn du mehr Zeit haben willst

Mehr als 24 Stunden am Tag wird dir niemand zur Verfügung stellen können. Aber statt zu sagen „dafür habe ich keine Zeit“, könntest du damit beginnen, die vorhandenen Ressourcen einfach ganz anders zu nutzen als bisher. Damit nimmst du dir die Kontrolle über dieses blöde Gefühl zurück, sorgst für mehr Spielraum für Erfolge und dieses Herzensprojekt, das du schon viel zu lange vor dir herschiebst.

Wenn vorhandene Zeit nicht das Problem ist, dann geht es darum, was du mit dieser anfängst. Du kannst in den vorhandenen Minuten und Stunden mehr erreichen und dabei weniger tun.

Zum Beispiel, wenn du Aufgaben automatisierst und digitalisierst, die du vorher manuell erledigt hast: eine Rechnung schreiben und versenden, Belege buchen, händische Recherche, Betreuung von Kund:innenfragen im Chat und viele mehr.

Wenn du dann Zeit freigeschaufelt hast …

Wenn du dir dann zusätzliche „Zeit“ freigeschaufelt hast, kannst du es ja einfach mal so machen wie Astrid Lindgren und ich es tun und eine Weile einfach so vor dich hinschauen:

Erstaunliche Dinge passieren mit deiner Work-Life-Balance, deiner Kreativität und Produktivität, wenn du einfach mal die Seele baumeln lässt. Denn so viel Freizeit für den Kopf muss manchmal sein.

Viel Erfolg!