Selbstbewusst vor der Kamera: 7 Tipps für gute Business-Videos
Viele Menschen fühlen sich sehr unwohl vor einer laufenden Kamera, brauchen aber Videos. Mit unseren Anregungen klappt es besser!
Inhaltsverzeichnis
Kein anderes Medium ist derzeit so wirkungsvoll wie Video, wenn es um Social Media oder die Selbstdarstellung auf der eigenen Website geht. Ebenso normal sind allerdings Auftrittshemmungen, denn wer von uns ist schon daran gewöhnt, vor der Kamera zu stehen? Zum Glück kann man auch dies trainieren wie einen Muskel. Wir haben sieben praxistaugliche Tipps und ein paar Überlegungen für dich.
Niemand steht oder sitzt sofort selbstbewusst vor der Kamera
Auch wenn das Internet voller Menschen ist, die offensichtlich einen Großteil ihrer Arbeitszeit entspannt plaudernd oder blödelnd vor einer Kamera verbringen: Die meisten Soloselbständigen suchen eiligst nach anderen Themen, wenn ihnen jemand sagt, sie müssten aber langsam auch mal Videos machen. Sich zu überwinden, das ist das eine. Es dann auch noch zu können, das ist etwas ganz anderes. Zum Glück lässt sich beides trainieren wie ein Muskel, wenn du selbstbewusst vor der Kamera stehen willst.
Ein freundlicher Warnhinweis: Deine ersten Videos werden schlecht sein. Das lässt sich nicht verhindern, nur überwinden. Wie immer im Leben gilt: Nur aus Fehlern kann man lernen. Du kannst deine anfänglichen Versuche analysieren, mit Freund:innen diskutieren und mit denen von „großen“ Influencer-Personen vergleichen. Doch dafür muss du anfangen. Das geht wie folgt:
Tipp 1: Sprich mit der Kamera wie mit einem Kumpel oder einer Freundin
Statt nervös auf die Technik zu starren und zu überlegen, wohin genau du schauen musst, um optimal auszusehen, geh lieber einen Schritt zurück. Wortwörtlich, etwas Abstand und eine interessante (aber ruhige) Umgebung tun deinen Aufnahmen gut. Dann sprichst du mit der Kamera, als wäre sie eine Freundin oder ein Freund. Das ist einfacher, wenn du dabei buchstäblich etwas tust, zum Beispiel eine Mahlzeit zubereiten, ein Buch öffnen und zeigen, einen Wald oder einen Raum durchqueren oder einen Gegenstand zeigen.
Wenn das nicht zu deinem Marketing passt, dann starte mit Geschichten. Storytelling ist immer noch eines der wichtigsten Werkzeuge, um andere für ein Angebot zu interessieren. Erzähle Dinge, die du gerade erlebst hast oder eine deiner Lieblingsanekdoten. In allen genannten Fällen adressierst du die Kamera wie eine freundliche Person, die dir zuhört.
Tipp 2: Richte dir eine eigene Ecke für die Aufnahmen ein
Ein Video aufzunehmen sollte so einfach wie möglich sein, damit du es dann auch machst. Wenn du immer erst eine Leuchte und eine bestimmte Sitzgelegenheit irgendwo herholen musst oder Dinge an die Seite räumen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass du deine Vorhaben durchziehst. Deshalb solltest du dir einen ruhigen Ort oder eine ruhige Ecke für deine Aufnahmen suchen und einrichten, damit du nur noch auf diesen Fleck gehen musst und direkt loslegen kannst.
Manche Creator haben ihr Gästezimmer oder ihren Keller dafür umgebaut, andere eine Speisekammer geopfert oder in eine Wohnzimmerecke einen schicken oder kernigen Hintergrund gebaut. Wenn es zu dir passt, ruhig und ungestört ist und nichts auf- auf abgebaut werden muss, lohnt sich auch die Anschaffung eines Stativs und einer guten Ringleuchte.
Tipp 3: Schreib dir deine wichtigsten Botschaften auf
Damit die Videos dir am Ende mehr bringen als eine Multimedia-Erfahrung und mehr Selbstbewusstsein vor Kameras, solltest du dich strategisch auf den Mehrwert und die Botschaften konzentrieren, die du vermitteln willst. Jedes Thema lässt sich in zahllose Unterthemen aufdröseln, denn für Newcomer in deiner Bubble ist buchstäblich alles neu. Doch selbst wenn nicht, so haben sie es noch nicht aus deiner Sicht gehört.
Um immer einen guten roten Faden zu halten und damit die perfekte Zielgruppe unter deinen Follower:innen heranwächst, benötigst du eine Strategie. Mit einem festgesteckten Thema wirst du auch viel weniger darüber nachdenken, wie du gerade aussiehst und deutlich mehr daran, auch wirklich etwas mit Hand und Fuß von dir zu geben: Win-Win.
Tipp 4: Schreib dir ein Kurzkonzept mit Gliederung zu jedem Thema
Eine grobe Gliederung für deine Video-Aufnahme ergibt auch dann oder sogar vor allem dann einen Sinn, wenn du nur 30 bis 60 Sekunden lang sprechen willst. Es wird immer Dinge geben, die du auf keinen Fall vergessen willst und es sollte immer einen CTA geben, einen Call-to-Action.
Was du bitte nicht machen solltest: Einen dieser Video-Einstiege nutzen, die so überstrapaziert werden, dass die Menschen sofort weiterschalten, wenn sie ihn hören: „Wusstest du schon“ oder „Kennst du das Problem“ gehören dazu. Was du aber immer machen kannst: Eine Lösung direkt beim Schopf packen und damit einsteigen, dass du sie jetzt erzählen wirst.
Tipp 5: Sorge für herausragende Tonqualität
Vielleicht hast du deine ersten Versuche, selbstbewusst vor der Kamera zu stehen, mit deinem Smartphone und dem integrierten Mikrofon gestartet. Doch wenn man dich nicht gut hören kann, sind alle Zuschauer:innen sofort wieder weg – niemand hat die Geduld, bei unnötigen Hintergrundgeräuschen oder einem zu leisen Ton angestrengt herauszufinden, was du gerade zu sagen versuchst. Ein Mikrofon für Einsteiger:innen zum Anstecken, Aufstellen oder Hinstellen ist schon ab 30 bis 50 Euro im Handel erhältlich.
Tipp 6: Plane deine Körperhaltung und Positionierung der Hände
Kannst du besser sprechen, wenn du dich anlehnst? Oder sitzt und anlehnst? Probiere ein paar Positionen aus, in denen du dich wohl und entspannt fühlst, um selbstbewusst vor der Kamera zu sprechen. Die meisten Menschen wissen nicht, wohin sie mit ihren Händen sollen, wenn die Aufnahme startet. Deshalb kann es eine gute Idee sein, sich hinzusetzen. Oft wird als Tipp genannt, eine Hand locker auf die Hüfte zu legen oder die Daumen sich berühren zu lassen. Ob das für dich passt, siehst du durch Probeaufnahmen.
Was du auf keinen Fall tun solltest: Krumm dastehen. Die Arme vor Oberkörper oder Bauch verschränken. Einen Arm mit dem anderen stützen, als wäre er verletzt. Mit den Händen hektisch immer wieder neue Dinge tun. Wenn es dir zu schwer fällt, zu sprechen und dabei daran zu denken, kannst du immer noch einen Gegenstand festhalten (notfalls ein Mikrofon).
Tipp 7: Ziele setzen und durchhalten: 33x Tage nacheinander
Wer selbstbewusst vor der Kamera stehen will, muss es einerseits üben und andererseits den inneren Perfektionismus-Schweinehund sausen lassen, sonst wird nie ein Video erscheinen. Daher solltest du dir Ziele setzen, die aber keine Zeitfresser sein müssen: Vereinbare beispielsweise mit dir selbst, 33 Tage in Folge jeden Tag sechzig Sekunden lang vor die Kamera zu treten und ein Video von mindestens einer Minute aufzunehmen.
Wenn du dir nach drei oder vier Wochen die ersten dieser Aufnahmen anschaust, wirst du erstaunliche Fortschritte feststellen. Es ist außerdem keine schlechte Angewohnheit, jeden Tag ein Video zu filmen, denn so bleibst du immer in der Phase der Ideenfindung und kannst zusätzliche kreative Impulse für die kommenden Videos sammeln.
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Qualität kommt mit Routine, Selbstbewusstsein mit Übung
Wenn du dich so anziehst, dass du dich wohlfühlst und alle 7 Tipps beachtest, kann nicht mehr viel schiefgehen. Statt über jedes Detail deiner Wirkung nachzudenken, konzentrierst du dich auf die Umsetzung: die besten und erfolgreichsten Videos sind nicht perfekt, sondern authentisch.
Sobald du längere Filme aufnehmen willst, kannst du mit einer Teleprompter-App arbeiten, die dir deinen vorbereiteten Text anzeigt, damit du ablesen kannst. Aber das ist erst der übernächste Schritt, starten kannst du am besten mit einer guten Video-Umgebung und Üben, Üben, Üben. Viel Erfolg!
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