Marketing für kleine Unternehmen: 3 Fehler, die du vermeiden solltest
Mit einem kleinen Betrieb sehen deine Herausforderungen anders aus als für große Firmen oder Dienstleistungs-Soloselbständige. Wir erklären, worauf du achten musst.
Inhaltsverzeichnis
Konzerne, mittelständige Firmen, Freiberufler:innen und andere Einzelunternehmer setzen im Marketing auf Strategien, die du als Inhaber:in eines kleinen Unternehmens nicht einfach übernehmen kannst. Sonst läufst du Gefahr, dass deine Mühen und dein Budget wirkungslos verpuffen. Doch die drei typischsten Fehler lassen sich mühelos vermeiden, damit du erfolgreich durchstartest.
3 typische Fehler beim Marketing für kleine Unternehmen
Viele Marketingratgeber sind entweder für Einzelkämpfer:innen oder für sehr große Firmen geschrieben worden. Auf einen kleineren Betrieb heruntergebrochen sind sie zu speziell oder zu pauschal, je nachdem, worum es geht. Wenn du dir diese Empfehlungen als Inhaber:in anschaust, siehst du sofort: Du bist keine Marke wie ein Konzern und kannst nicht darauf setzen, dass dich irgendwann Hunderttausende von Menschen kennen und buchen/kaufen sollen. Du bist aber auch keine Personenmarke mit deiner Firma, die auf die Zugkraft der Persönlichkeit und des Wissens einer einzelnen Person setzen kann, denn du hast ja eine Produkt- oder Angebotspalette und ein ganzes Team.
Kein Wunder, dass meist viel Luft nach oben bleibt, wenn du dich an den Standard-Anleitungen orientierst, die man online überall findet! Wir haben deshalb ein paar typische Stolperfallen aufgelistet, die du unbedingt vermeiden solltest. Denn Marketing für kleine Unternehmen kann sich nicht an Strategien für Konzerne oder Soloselbstständige ausrichten – achte darauf, diese drei typischen Fehler zu vermeiden:
1. Fehler: Zielgruppen-Analysen von Kauferfahrungen trennen
Vermutlich hast du dich vor deinen ersten Schritten als Marketing-Newbie hingesetzt und dir ausführlich Gedanken über deine Zielgruppe gemacht und darüber, wie du sie ansprechen kannst. Du hast Personas entworfen und Keyword-Analysen passgenau gemacht und weißt, wie Du die richtigen Menschen erreichst.
Der Fehler, den du jetzt nicht machen solltest: Deine real bereits existierenden Kunden gedanklich von der noch anzusprechenden (weiteren) Zielgruppe künftiger Marketingaktionen zu trennen. Sie sind deine Zielgruppe und jeder Kauf bietet dir die wertvolle Gelegenheit, sofort auf ihre Bedürfnisse zu reagieren und noch viel mehr darüber zu lernen, was deine potenziellen Käufer:innen brauchen.
Du kannst durch direkte Befragungen der Bestandskundschaft dein Angebot rasant an sich gerade ändernde Bedürfnisse anpassen, du kannst dich zum Berater oder zur Expertin machen mit Deiner Firma und einen wichtigen Wettbewerbsvorteil generieren, indem du die Nähe zu deinen bereits vorhandenen Kunden nutzt, um sie immer noch besser kennen zu lernen.
Warum Kundennähe auch im Marketing punktet und nicht nur ab Vertrieb
Bestandskundenpflege ist um ein Vielfaches einfacher als Neukundengewinnung. Kunden, die Wertschätzung und Interesse erfahren, empfehlen Dich außerdem weiter.
Wenn Du neue Kampagnen konzipiert, sollten also gedanklich nicht nur die schicken theoretischen neuen Personas, sondern auch die real existierenden Käufer:innen mit am Tisch sitzen – selbst wenn sie nicht allen Zielgruppenkriterien so ordentlich und aufgeräumt entsprechen. Denn sie haben ja schon gekauft oder mit dir gearbeitet.
2. Fehler: Gutes tun – und leider schweigen
Auf unseren übervollen globalen Märkten ist guter, besonderer und Vor-Ort-Service ein unbezahlbarer Pluspunkt gerade für kleine Firmen. Kunden wünschen sich eine persönliche Betreuung und wissen schon, wo sie diese nicht bekommen werden: In den anonymisierten Service-Strukturen großer Unternehmen, wo sie bei komplexen Fragestellungen hilflos mit ahnungslosen Bots konfrontiert werden.
Als Inhaber:in von Kleinbetrieben hast du hier mit deinem Team einen sehr großen Bonus, denn in einem kleinen Unternehmen macht jede einzelne Person einen Unterschied: Aus einem Kontakt kann immer ein Fan deines Unternehmens werden. Und zwar nicht nur oder nicht unbedingt in den sozialen Netzwerken, sondern in dem gesamten Umfeld, in dem Deine Firma sich bewegt, denn Bewertungen wie beispielsweise in den Google Maps ziehen weite Kreise und sind global einsehbar.
Leider verzichten viele Unternehmensinhaber:innen beim Marketing für kleine Unternehmen darauf, diesen großen Pluspunkt herauszustreichen. Daher unsere Empfehlung: Warte nicht darauf, bis jemand es von selbst errät, mach‘ die unmittelbare Erreichbarkeit und euren persönlichen Service zu den Pluspunkten, die Du bei jeder Marketingmaßnahme ausdrücklich hervorhebst: Wir beraten Sie gerne!
Das beste Motto: „Wir beraten Sie gerne!“
Pluspunkte wie persönliche Betreuung und Beratung vor Ort sind für kleinere Betriebe, die wettbewerbsfähig bleiben wollen, heute fast eine Selbstverständlichkeit. Doch wissen das auch die global agierenden Kunden?
Wo, was, wie gehört in jede Kampagne. Zeigt der Welt die Gesichter des Service-Teams auf der Website und verteilt Reklamationsfälle so auf Mitarbeiter:innen, dass die Kunden keine wechselnden Ansprechpartner haben. Wenn du auf Reklamationen großzügig reagierst und klar signalisierst, wie man deinen Betrieb wann erreichen kann – und wie wichtig euch jeder einzelne Kunde und jede Kundin ist – kannst du stets mit einem guten Gefühl um Bewertungen und Referenzen bitten und eure lokale Präsenz immer weiter stärken.
Auf keinen Fall solltest du annehmen, dass deine Kunden ja von selbst wissen, welchen Service sie von Dir erwarten können: Die sind nämlich in Gedanken stets woanders als bei deiner Selbstdarstellung und müssen grundsätzlich freundlich mit der Nase draufgestupst werden.
3. Fehler: Kein Marketing-Fahrplan fürs aktuelle und nächste Geschäftsjahr
Du selbst kennst am besten die Saison, wenn in deinem Unternehmen der sprichwörtliche Bär tanzt und bist entsprechend vorbereitet auf Events, Feiertage oder Jahreszeiten. Aber hast du auch einen Plan und Überblick für den ganzen Rest? Einer der großen Marketingfehler kleinerer Betriebe besteht darin, die Highlights und Veranstaltungen des Jahres herauszuarbeiten und sich auf diese entsprechend vorzubereiten – und die restliche Zeit so dahinzudengeln, weil von selbst nichts außer der Reihe passiert.
Das kann halbwegs funktionieren. Aber es ist ein Fehler, sich eben nicht strategisch das gesamte Geschäftsjahr als Option vorzunehmen und für das Marketing für kleine Unternehmen alle Potenziale auszureizen. Gerade die Phasen, in denen es nicht fast von selbst läuft, sind nämlich die
- in denen Umsatz wichtig wäre,
- in denen Du am meisten lernen kannst,
- in denen Du die schwierigsten Kund*innen knackst
- und durch die du dich auf echte Durststrecken wirkungsvoll vorbereitest.
Täglich stattfindendes Marketing für kleine Unternehmen kann sich nicht an Aktionen orientieren, mit denen mittelständische und noch größere Firmen Markenaufbau betreiben. Denn was immer an Budget investiert wird, muss bei einem kleineren Betrieb möglichst zeitnah als Umsatz zurückkommen.
Fazit: Fehlern ausweichen und auf Teamentscheidungen setzen
Die drei genannten Fehler sind typisch und mit einem Minimum an gedanklichem Aufwand komplett vermeidbar: Marketing für kleine Unternehmen sollte nicht auf die Zugpferd-Eigenschaften einer Einzelperson setzen wie es die Selbstvermarktung von Freelancer:innen, Coaches und Dienstleistenden voraussetzt oder eine große Market mit hohem Budget möglich macht.
Überleg dir gemeinsam mit deinem Team, welche Marketingaktionen zu euch passen, von euch auch wirklich umgesetzt werden können und wann ihr Social Media Marketing mit Kampagnen kombinieren wollt.
Wenn du weißt, welche Plattformen und Formate von dir und deinem Team bewältigt oder wohin Aufgaben sinnvoll ausgelagert werden können, kannst du mit einer Social Media Plattform starten und dort auch Anzeigen testen.
Oft ist Marketing für kleine Unternehmen besonders charmant und erfolgreich, wenn ihr auf authentisches Storytelling setzt und Einblicke in die Zusammenarbeit gebt.
Viel Erfolg!
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