Anna Stallmeyer Community Interview, einfach nähen
Anna Stallmeyer Community Interview, einfach nähen

Einfach nähen : Wie Anna Menschen mit ihrer Leidenschaft inspiriert

Kleidung sollte nicht nur irgendwie passen, sondern glücklich machen, findet Anna Stallmeyer und will auch anderen beibringen, wie das geht.

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    In den deutschen DIY-Communities online rund ums Handarbeiten ist Anna Stallmeyer eine feste Größe: Als Gründerin von „Einfach Nähen“ hat sie eine Plattform aufgebaut, die Menschen das Nähen näherbringt. Aber das ist noch nicht alles, denn Anna will auch den Zugang zu individuellerer Kleidung und damit einhergehend größerem Selbstbewusstsein eröffnen. Im Lexware Community Interview erzählt uns Anna, warum und wie sie ihre Leidenschaft zum Beruf machte, welche Rolle Curvy-Models für ihre Arbeit spielen und warum sie auf Individualität und Inklusion setzt.

    Autor:in: Carola Heine

    Veröffentlicht:

    Kategorie: Anwender:innen

    Anna Stallmeyer, einfach nähen
    Anna Stallmeyer

    Anna Stallmeyer

    Gründerin von "einfach nähen"

    Hallo, ich bin Anna von einfach nähen – ich bringe Menschen im Internet das Nähen bei, damit sie sich Kleidung nähen können, die ihnen passt – und damit ein Stück weit glücklicher macht.

    In meiner Membership sind die #einfachnäher vereint: Wir nähen gemeinsam, man kann mir Fragen stellen, und einmal im Monat gibt es eine Live-Nähsprechstunde. Da sprechen wir alle möglichen Nähthemen in der Gemeinschaft durch. Man kann sich für seine Erfolge ein bisschen feiern lassen, und manchmal trocknen wir auch Tränchen, wenn etwas schiefgeht. Das ist der Raum, in dem ich mein Hobby ausleben und anderen Menschen beibringen kann, wie sie sich mit dem Nähen selbst verwirklichen können.

    Carola Heine: Hallo liebe Anna, du hast dir mit „einfach nähen“ eine Community als Geschäftsmodell aufgebaut und wir haben uns ja auch in einer Community kennengelernt, nämlich auf dem „Tell your Story“-Festival der Lexware Office Buchhaltungssoftware.

    Das war lustig, weil wir uns begrüßt haben wie alte Bekannte und dann beide überlegt haben: „Kenne ich die denn überhaupt?“ Wir kannten uns aber gegenseitig schon von den Bildern und von dem, was wir online beruflich machen und sonst noch gar nicht – dann aber schon. Eine sehr typische Internet-Anekdote, aber auch irgendwie nett, oder?

    Anna Stallmeyer: Ja, absolut. Ich habe dort auf dem Festival auch ganz wunderbare Menschen kennengelernt, spannende Geschäftsideen gesehen und neue Ansätze sowie Einblicke gewonnen. Solche Events sind wirklich toll, weil sie helfen, den eigenen Blick zu weiten. Im Alltag hat man ja oft so einen Tunnelblick auf das eigene Geschäft. Da tut der Austausch mit anderen einfach gut, weil man mal eine neue Perspektive bekommt.

    Carola Heine: Apropos Perspektivenwechsel: Du hast erzählt, dass du eigentlich Rechtsanwältin bist. Was machst du an der Nähmaschine?

    Anna Stallmeyer: Gute Frage. Es gab irgendwann einen Punkt, an dem mich mein Beruf einfach nicht mehr erfüllt hat. Ich saß mit meinem Mann zusammen, und er fragte mich: „Schatz, was willst du denn wirklich machen?“ Aus tiefstem Herzen kam dann aus mir heraus: „eifach nähen.“
    Mein Mann kam zehn Minuten später und sagte: „Du, die Domain einfachnähen.de ist noch frei.“ Und damit war „einfach nähen“ geboren. Das war dann auch direkt meine Unternehmensgründung! Ich habe tatsächlich keinen Businessplan geschrieben oder mir große Gedanken gemacht.

    Ich habe dann überlegt, wie ich diese Idee mit Leben füllen kann, und begann mit Näh-Workshops. Zum Glück habe ich mich schon 2019 entschieden, mein Business stärker in die Onlinewelt zu verlagern. Das war also noch vor der Corona-Krise – damals habe ich Präsenzworkshops gegeben. Mein YouTube-Kanal lief damals schon sehr gut, und ich wollte das ausbauen. Ich habe Onlinekurse erstellt, und dann kam die Pandemie. Glücklicherweise hatte ich mein Business zu diesem Zeitpunkt schon umgestellt und war nicht mehr – wie viele Kolleginnen – auf Präsenzkurse angewiesen.
    Carola Heine: Gibst du gar keine Präsenzkurse mehr?

    Anna Stallmeyer: Doch, aber nur in Form von Nähwochenenden. Da trifft man sich von freitags bis sonntags, und jede:r näht, worauf er oder sie Lust hat. Ich gebe auch Konstruktionskurse, zum Beispiel für Hosen. Gerade Frauen, deren Körper stark vom „Standard“ abweichen – und ich setze „Standard“ bewusst in Anführungszeichen – haben oft Schwierigkeiten, mit Mehrgrößenschnitten zu arbeiten.

    Normalerweise hat ein Schnittmuster ja Konfektionsgrößen von 34 bis 58. Aber wenn der Körper davon stark abweicht, ist es oft einfacher, direkt bei null mit den eigenen Maßen zu beginnen. Solche Konstruktionskurse biete ich zum Beispiel in Münster an. Alles, was ich alleine als Dozentin mache, findet hier in Münster statt. Aber ich reise auch zu Nähgeschäften oder -shops in der ganzen Republik. Man kann mich buchen – ich bin käuflich.

    Auf meiner Website einfachnaehen.de sind immer alle Termine aufgelistet. Noch besser ist es aber, sich direkt in meinen Newsletter einzutragen, der ebenfalls auf der Website zu finden ist. So kann man es nicht verpassen, wenn ich etwas Neues anbiete.

    Carola Heine: Du warst also schon gut aufgestellt, als sich die ganze Nation während der Krise neue Hobbys gesucht hat?

    Anna Stallmeyer: Ja, das stimmt. Mein YouTube-Kanal hatte zu diesem Zeitpunkt schon über 100.000 Abonnent:innen, mittlerweile sind es knapp 150.000.

    Das hat mir einen enormen Schub gegeben, um meine Onlinekurse voranzutreiben. Ich hoste sie selbst und biete verschiedene Themen an. Man kann bei mir lernen, wie man ein Sweatshirt, eine Hose oder sogar Unterwäsche näht. Besonders wichtig ist mir, dass meine Schnittmuster eine große Größenrange von 34 bis 58 abdecken – und ich biete drei unterschiedliche Cup-Größen an.
    Frauen mit einer größeren Oberweite finden bei mir endlich Schnittmuster, die auf Anhieb besser passen. Viele kennen das Problem: Die Kleidung spannt um die Brust, sitzt nicht richtig oder sieht unförmig aus. Bei meinen Schnittmustern passt es einfach besser, weil sie für verschiedene Körperformen konzipiert sind.

    Carola Heine: Das klingt großartig! Ich habe mich immer schon gefragt, wer eigentlich die Kleidergrößen festlegt. Es gibt ja keine Frau, die drei Oberteile in unterschiedlichen Größen kauft, und alle sitzen gleich gut. Es ist doch immer ein Chaos.
    Anna Stallmeyer: Genau deshalb ist Nähen so toll. Beim Nähen passt man den Schnitt an den Körper an – und nicht den Körper an den Schnitt. So können alle Frauen, egal ob groß, klein, dick, dünn oder „schräg“, Kleidung nähen, die wirklich zu ihnen passt. Beim selber Nähen ist ja der große Vorteil, dass wir uns unsere Schnitte anpassen können, so dass sie zu unserem Körper passen.

    Carola Heine: Das ist so wichtig in einer Welt, in der das Schönheitsideal oft unrealistisch ist. Du hast auch erwähnt, dass du bewusst ein Curvy-Model einsetzt, um das Bild von Körpern in den Medien zu verändern.

    Anna Stallmeyer: Genau! Schon seit dem Beginn meiner Onlinekurse arbeite ich mit einem Curvy-Model zusammen. Sie hat mir erzählt, dass ihr Vorbilder fehlen und sie etwas verändern möchte. Denn wenn wir keine großen, schweren Frauen sehen, wird das nie „normal“ und akzeptabel, so zu sein. Je öfter man solche Körper sieht – beim Sport, im Schwimmbad oder eben auch in Schnittmuster-Bildern –, desto weniger „anders“ wirken sie auf uns. Dazu will ich meinen Teil beitragen.

    Carola Heine: Und das hat ja nicht nur einen Effekt auf andere, sondern auch auf uns selbst. Wir fühlen uns besser, wenn wir sehen, dass jede Art von „anders“ auch schön beziehungsweise akzeptabel ist.

    Anna Stallmeyer: Absolut. Deshalb bin ich so dankbar, dass mein Model Steffi diesen Weg mit mir geht. Wir zeigen die gleichen Outfits an unterschiedlichen Körpern, und das Feedback ist durchweg positiv. Viele Kundinnen fühlen sich ermutigt und finden endlich Kleidung, die zu ihnen passt und in der sie sich wohlfühlen.

    Nähen ist deshalb für mich und meine Community mehr als ein Hobby – es ist ein Weg, sich selbst auszudrücken und seinen Körper zu feiern. Nähen ermöglicht es, Kleidung zu tragen, die wirklich passt und glücklich macht.

    Mein ganzes Angebot soll dazu beitragen, dass jede:r stolz auf sich und das eigene Schaffen sein kann und sich gut fühlt.

    Carola Heine: Das ist großartig. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude dabei, Frauen dabei zu unterstützen, sich selbstbewusster und wohler in ihrer Haut zu fühlen.

    Jetzt noch eine wichtige Frage – seit wann nutzt du Lexware Office für dein Geschäftsmodell?

    Anna Stallmeyer: Das nutze ich tatsächlich seit über drei Jahren. Irgendwann habe ich mich mit meiner Zettelwirtschaft nicht mehr wohl gefühlt und mein Steuerberater hatte auch keine Lust mehr, in meinen Schuhkartons zu kramen. Das war also wirklich der Klassiker als Ausgangslage und ich habe mir dann die Lexware Office Buchhaltungssoftware, damals noch lexoffice besorgt, auch um es mit meinem Online-Shop direkt zu verbinden. Das ist ein WordPress-basierter Shop mit Woocommerce und ich nutze auch da German Market Plug-in, damit alles rechtssicher ist.

    Den Onlineshop habe ich auch komplett selber aufgesetzt, so dass die Rechnungen dann über Lexware Office geschrieben werden können und es nur noch ein Knöpfchendruck ist, bis alle Buchungen den Belegen direkt zugeordnet werden können. Damit spare ich mir unfassbar viel Zeit und meinen Steuerberater freut es auch, weil es nicht so ein Riesenchaos ist.

    Und zu der Zeit, wo ich noch Angestellte hatte, habe ich auch das Lohnsteuermodul darüber oder die Lohnsteuer darüber abgerechnet. Seit dem Frühjahr 2024 bin ich jetzt wieder als Solopreneurin unterwegs und möchte dieses Buchführungstool definitiv nicht mehr missen. Das funktioniert alles echt gut.

    Carola Heine: Das freut uns sehr. Danke für deine Zeit und weiter viel Erfolg!

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