Businessplan für Gründer:innen als Entwicklungs-Boost
Businesspläne sind mehr als eine Starthilfe: Warum du deinen nicht im digitalen Archiv verschimmeln lassen solltest
Inhaltsverzeichnis
Wer sich als Gründer oder Startup Founder um Investoren, Bankfinanzierungen, Einstiegsgelder der Agentur für Arbeit oder Existenzgründungszuschüsse bewirbt, braucht einen Businessplan. Einmal erstellt und für die wichtigsten Anträge genutzt, verstaubt der Businessplan anschließend meist auf der Festplatte. Dabei gibt es gute Gründe, ihn regelmäßig zu aktualisieren!
Dein Businessplan für Gründer:innen als Freund und Helfer
So wie Dein Business lebt und sich immer weiterentwickelt, so sollte auch dein Businessplan sinnvoll wachsen und immer aktuell widerspiegeln, was du dir bisher erarbeitet hast. Nicht nur, weil du nicht wissen kannst, wann du nächstes Mal einen Finanzierungsplan zur Umsetzung deiner Ziele benötigst und es lästig wäre, dann ganz bei Null anzufangen mit dem Aufarbeiten der bisherigen Entwicklung:
Denn vielleicht bist Du inzwischen viel weiter, kannst deutlich mehr Erkenntnisse einfließen lassen und Deine Pläne sind nicht nur wesentlich realistischer als am Anfang, sondern auch viel ambitionierter.
Oder es hat Veränderungen und Erfolge gegeben: Statt im HomeOffice zu sitzen, hast Du Geschäftsräume angemietet. Erste Mitarbeiter eingestellt, zusätzliche Angebote entwickelt.
Vielleicht hat aber auch der Markt sich verändert, starke Wettbewerber:innen sind dazugekommen oder Du hast Wachstumspläne, die bisher noch im Hinterkopf herumlungern – als Nächstes aber in deinen Businessplan wandern sollten.
Was immer sich geändert hat und in Bewegung ist, das regelmäßige Update Deines Businessplans sollte viel mehr beinhalten als einfach nur das Einfügen deiner eigenen frischen Zahlen: Denn lieber solltest Du Dich hinsetzen und strategisch alles hinterfragen, was Du beim Erstellen der ersten Version als selbstverständlich angenommen hast.
Beispiel für den Aufbau: Businessplan für Gründer:innen
1. Übersicht und Zusammenfassung
Dieser Teil funktioniert wie ein Teaser, soll Interesse wecken und von deinen Zielen ausreichend überzeugen, dass sich Investoren und Finanzexpert:innen den ganzen Plan anschauen wollen. Diese Informationen stehen zwar am Anfang, lassen sich aber am besten später schreiben, wenn alle anderen Inhalte fertig sind.
>Inhalt:
- Kurze Beschreibung deiner Geschäftsidee
- Das Problem, das gelöst wird oder das Produkt, das hergestellt wird
- Überblick über das Produkt oder die anzubietende Dienstleistung
- Kurzes Intro in das Marktpotenzial der Geschäftsidee
- Finanzbedarf und Ist-Situation
2. Beschreibung der Geschäftsidee oder des Unternehmens
Dieser Teil stellt dein Unternehmen, seine Mission, Werte und Visionen vor. Aber auch die Rechtsform (z.B. GmbH, UG, Einzelunternehmen), den Standort, das Gründungsdatum und die bisherhige Unternehmensgeschichte und aktuelle Entwicklungsstufe. Neben den Unternehmenszielen können auch die langfristige Perspektive und der angestrebte Wert hier ergänzt werden.
3. Produkt- oder Dienstleistungsbeschreibung
Dieser Teil des Businessplans beschreibt, was das Unternehmen wem anbietet und welchen Nutzen das bringt: Detaillierte Beschreibung des Produkts oder der Dienstleistung mit der USP (Unique Selling Proposition) – Was macht das Angebot einzigartig oder tragfähig?
Hierhin gehören dann auch der Entwicklungsstatus (ist es ein Prototyp oder fertiges Produkt) und die Produktions-/Lieferkette.
4. Marktanalyse
Die Martkanalyse gibt einen Überblick über die Branche, den Zielmarkt und die Konkurrenz. Mit Zielgruppenanalyse (Demografie, Bedürfnisse, Kaufverhalten), aber auch mit einer Einschätzung von Marktgröße und Wachstumspotenzial, Trends und Absatzchancen.
Außerdem ist eine mehr oder weniger ausgearbeitete Wettbewerbsanalyse enthalten, die direkte und indirekte Marktbegleiter:innen aufführt und erläutert. Verwende fundierte Daten und Statistiken, um diese Marktanalyse zu untermauern und erkläre ganz genau, wie du Marktanteile gewinnen willst.
5. Marketing- und Vertriebsstrategie
Dieser Teil vom Businessplan zeigt in einzelnen Schritten auf, wie dein Unternehmen oder du als Dienstleister:in Kundschaft gewinnen und deinen Umsatz steigern soll. Du schilderst deine Positionierung am Markt und die grobe Preisstrategie, die angepeilten Vertriebskanäle und die Marketingmaßnahmen, die du zu ergreifen gedenkst.
Gehe auch darauf ein, wie du deine Zielgruppe erreichen wirst und wie du dich dabei von der Konkurrenz abhebst. Nutze dabei sowohl klassische als auch unbedingt digitale Marketingkanäle wie ein eigenes Blog, Newsletter und Social Media.
6. Organisationsstruktur
Wer steckt hinter der Geschäftsidee, wer setzt sie mit wem um? Falls du ein Team hast oder planst, ergänzt du hier ein Organigramm, stellst das Management näher vor und erläuterst die Qualifikationen deiner Mitarbeiter:innen.
Hast du vor, externe Beratung oder organisatorische Unterstützung in Anspruch zu nehmen? In diesem Teil des Businessplans ist es wichtig, Kompetenz und Erfahrung zu zeigen, um Vertrauen bei denen aufzubauen, die den Plan durchsehen.
7. Finanzplanung
Der Teil des Plans über die Finanzen bietet einen Überblick über relevante Aspekte des Unternehmens und prognostiziert die Rentabilität. Gewinn– und Verlustrechnung, Cashflow-Planung, Kapitalbedarf und Finanzierungsstrategie:
Hier sei möglichst realistisch, Schätzungen sollten vorsichtig bis konservativ ausfallen und du solltest auf prüfende Nachfragen vorbereitet sein – Finanzen sind schließlich das, worum es sich beim Business dreht und Leser:innen deines Businessplans blättern eventuell sogar bis zu diesem Teil vor und lesen den Rest nur, wenn der Absatz über Finanzplanung Sinn ergibt.
8. Risikoanalyse und Chancen
Potenzielle Risiken und Strategien zu deren Bewältigung gehören ebenfalls in den Businessplan: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT-Analyse). Arbeite alternative Szenarien und mindestens ein Beispiel für einen Notfallplan aus.
So zeigst du, dass du auf alle Eventualitäten vorbereitet bist – aber auch, ob du das nötige resiliente Mindset hast.
9. Anhang
In den Anhang gehören Dateien und Dokumente, die getätigte Aussagen belegen: Lebensläufe des Managements, Produktabbildungen oder Muster, Rechtsdokumente wie Patente, Statistiken mitsamt Quellen und Marktforschungsreportings.
Trotzdem sollte der Anhang nicht überladen werden und nur Sinnvolles ergänzen, um die Aussagekraft des Businessplans zu stärken.
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Businessplan aktualisieren: Bereit für den nächsten Schritt?
Egal ob ein halbes Jahr oder fünf nach Erstellung des Businessplangs, du kannst ihn immer dazu nutzen, deine Entwicklung zu stabilisieren und zu beschleunigen. Prüfe anhand der ersten Version: Welche Ziele konntest Du erfüllen, welche nicht und welche wurden angepasst? Was konntest Du daraus lernen, welche Erkenntnisse nimmst Du mit, um die nächsten Schritte anders umzusetzen als Du es in der Startphase noch getan hättest?
Spätestens wenn Du Deine Vorhaben erweiterst und wachsen willst, benötigst Du eine frische Version deines Businessplans. Vielleicht suchst Du Investoren oder willst ein neues Produkt auf den Markt bringen, hast Dich für andere Partner oder Lieferanten entschieden oder beabsichtigst die Erschließung weiterer, ganz neuer Zielgruppen.
Was immer Du als Nächstes vorhast, Dein Businessplan sollte es wiedergeben und sich als mitwachsendes Dokument in deinen Unterlagen finden. Wenn sich spontan eine gute Gelegenheit gibt, an Kapital oder Unterstützung zu kommen, ist es im Grunde schon zu spät dafür, sich in Ruhe hinzusetzen und den Plan zu überarbeiten.
Ähnlich wie Deine Steuerbelege und der Platz auf dem Schreibtisch sollte er immer halbwegs aufgeräumt und unter Kontrolle sein. Niemand schafft es immer, alles gleichzeitig zu erledigen: Aber in Vergessenheit geraten dürfen solche Aufgaben auch nicht.
Teil der Jahresplanung: Regelmäßige Updates Deines Businessplans
Aber auch wenn sich gar nicht so viel tut in Deiner aktuellen geschäftlichen Situation und Du keine Notwendigkeit siehst, einen Businessplan für andere bereitzuhalten, solltest Du ein regelmäßiges Update im Terminkalender stehen haben.
Denn auch für Dich selbst ist es eine gute und wichtige Übung, die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Sich zurück ins Gedächtnis zu holen, was in der Routine vielleicht zum Teil schon verschüttet wurde – und immer wieder neu zu sehen, wie gut Deine Geschäftsidee ist und was Du alles daraus machen kannst. Ein aktueller Businessplan für Gründer:innen und gestandene Selbständige ist eine ausgezeichnete Motivation. Er gehört dazu, so wie ein Quartals- oder Monatsabschluss.
Je öfter Du mit und an Deinem Businessplan arbeitest, desto weniger Überwindung und Einarbeitung kostet es Dich dann auch, ihn in die Hand zu nehmen und als „lebendiges“ Arbeitsmittel zu betrachten statt als ein nur einmal auszufüllendes Formular.
Nimm Dir dieses wichtige Dokument regelmäßig vor, zum Beispiel parallel zum Quartals- oder Jahresabschluss, um neue Daten und Erkenntnisse einfließen zu lassen.
Es ist außerdem eine gute Idee, die Marketingplanung mit aufzunehmen in diesen Prozess. Schreib Deine Ziele mit auf, die Verkäufe und Besucherzahlen oder Abonnenten, die Du erreichen möchtest.
Wenn Du Deinen Businessplan das nächste Mal aktualisierst, prüfst Du automatisch die Ergebnisse und kannst die nötigen Anpassungen und zukünftigen Maßnahmen gleich mit aufnehmen. Viel Erfolg!
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