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Nebenberuflich selbstständig – so gelingt Ihnen der Einstieg!

Wie man erfolgreich in die nebenberufliche Selbstständigkeit startet und was dabei es zu beachten gilt

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    Mehr Geld, spannende Aufgaben oder persönliche Entwicklungsmöglichkeiten: Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit den Schritt in die nebenberufliche Selbstständigkeit zu wagen. Diese Form der Selbstständigkeit bietet Entscheidungsfreiheiten, Flexibilität und die Möglichkeit, ein zweites Standbein aufzubauen, ohne den sicheren Hauptjob aufzugeben – oder einfach mal Dinge auszuprobieren, um deren Potenzial zu prüfen. Alles, was Sie über einen Start in einen erfolgreichen Nebenjob wissen sollten, haben wir für Sie zusammengetragen.

    Die Vorteile und Nachteile, nebenberuflich selbstständig zu sein

    Ob zur beruflichen Neuorientierung, für ein Taschengeld oder mehr nebenbei oder als Alternative in der Elternzeit: Für viele Menschen ist eine nebenberufliche Selbstständigkeit sehr verlockend. Denn die Selbstständigkeit als Nebenjob ist eine brauchbare Alternative zum Kampf mit einem unwilligen Arbeitgeber um flexiblere Zeiten. Das gilt auch schon für die Elternzeit, in der sich jungen Eltern die Möglichkeit bietet, mit einem festen Arbeitsvertrag in der Tasche in Ruhe zu testen, ob eine Selbstständigkeit in Frage kommt – oder ob eine Geschäftsidee tragfähig ist.

    Doch eine nebenberufliche Selbstständigkeit bringt nicht nur Vorteile, sondern auch einige Herausforderungen mit sich. Bevor Sie eine solche Entscheidung treffen, sollten Sie sich gut vorbereiten und abwägen, ob Pro und Contra sich für Sie ausgleichen. Denn eines ist klar: Nebenberuflich selbständig zu sein ist eine Gründung und nimmt wie jede Geschäftsgründung einiges an Ressourcen und Zeit in Anspruch, bis dann alles läuft.

    Die Vorteile, wenn Sie sich nebenberuflich selbständig machen:

    • Durch den weiter ausgeübten Hauptberuf oder das Arbeitsverhältnis in Elternzeit ist eine gewisse Sicherheit gegeben: Mit festen Einnahmen lässt sich eine Selbständigkeit gelassener aufbauen als im freien Flug.
    • Weil der existenzielle Druck wegfällt, ist eine größere Flexibilität bei der Festlegung der eigenen Arbeitszeiten gegeben, über den Umfang der Nebentätigkeit können Sie jederzeit nach Belieben entscheiden.
    • Dank der zusätzlichen Einnahmequelle ist eine größere finanzielle Freiheit gegeben, Anschaffungen können auch nach und nach getätigt werden und eine „richtige“ Selbständigkeit kann so besser vorbereitet werden
    • Ohne den Druck, sofort davon leben zu müssen, können Sie eine Geschäftsidee testen und erste Kunden-Feedbacks sammeln, gegebenenfalls dann auch das eigene Geschäftsmodell noch einmal wechseln
    • Sie können sich völlig neue Aufgabenbereiche anschauen, die Ihnen im Hauptjob niemals begegnen würden und aufgrund der Erfahrungen dann entscheiden, ob und wie weit Sie diese Tätigkeit ausbauen möchten.

    Die Nachteile nebenberuflicher Selbständigkeit:

    • Es ist nicht einfach, eine gute Work-Life-Balance beizubehalten, wenn man sich nebenberuflich eine neue oder weitere Existenz aufbauen möchte und dafür teilweise nur am Wochenende und Feierabend Zeit findet.
    • Eine Doppelbelastung ist nicht nur anstrengend, sondern erfordert auch gehobenes Zeitmanagement, wenn die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit für Arbeitgeberfirma und eigene Kund:innen gewährleistet werden sollte.
    • Die gesetzlichen Vorgaben und steuerlichen Pflichten gelten immer auch im Nebenerwerb und müssen bei der Planung eines Nebengewerbes oder einer Tätigkeit nebenbei unbedingt berücksichtigt werden.
    • Der administrative Aufwand und der für Akquise und Marketing fallen immer an, auch wenn noch keine Einnahmen fließen – und müssen wie Steuerpflichten und Co trotzdem geleistet werden.
    • Die ursprüngliche Arbeitgeberfirma muss einverstanden sein, oft befürchten Chefinnen und Chefs aber Nachteile und gelegentlich sind Kolleg:innen auch futterneidisch und sabotieren die Nebentätigkeit.

    Wenn Sie eine spannende Geschäftsidee haben, mit der Sie sich nebenbei verwirklichen können, werden diese Überlegungen Sie natürlich nicht aufhalten – schließlich hat jede:r Selbständige die Möglichkeit, sich professionelle Steuerberatung zu nehmen für einen reibungslosen Start ohne blöde Überraschungen. Automatisierung und Digitalisierung mit Rückenfreihalte-Lösungen wie der Lexware Office Unternehmenslösung sorgen dafür, dass genug Zeit fürs eigene Business bleibt.

    Wie kann man sich nebenberuflich selbstständig machen?

    Der Einstieg in jede nebenberufliche Selbstständigkeit beginnt mit der passenden Geschäftsidee. Falls Sie noch nicht wissen, in welche Richtung Ihre Gründung gehen könnte, aber unbedingt ein Nebengewerbe oder eine freiberufliche Tätigkeit starten wollen, dann beginnen Sie am besten mit einer Analyse: Was können Sie besonders gut? Gibt es eine Marktnische? Achten Sie außerdem darauf, dass diese Tätigkeit dann auch neben dem Hauptberuf oder Ihren anderen Verpflichtungen umsetzbar ist, beispielsweise die Arbeitszeiten sich nicht überschneiden.

    Unternehmerische Pflichten erfüllen

    Im nächsten Schritt werden Sie die passende Rechtsform wählen: Soll die Tätigkeit als Einzelunternehmen oder freiberuflich ausgeführt werden? Je nach Tätigkeit kann eine Gewerbeanmeldung erforderlich sein oder es ergibt Sinn, eine GmbH zu gründen: Suchen Sie sich für die nebenberufliche Gründungsphase eine:n auf Betriebsgründungen spezialisierten Steuerberaterin oder Steuerberater, das erspart Ihnen teure Fehler und Fehlentscheidungen – ein Profi prüft außerdem gemeinsam mit Ihnen, ob eine Entscheidung für die Kleinunternehmerregelung sinnvoll ist.

    Jede selbstständige Tätigkeit muss außerdem unter Angabe der Rechtsform und der geplanten Geschäftsidee beim Finanzamt angemeldet werden. Die Kranken- und Sozialversicherungspflicht ändert sich ebenfalls durch die nebenberufliche Selbstständigkeit und Sie müssen Ihre Krankenkasse informieren.

    Neben auf Gründung spezialisierten Steuerkanzleien können Sie für die vielen Fragen, die sich frischen Unternehmer:innen stellen, auch eine Gründungsberatung der IHK in Anspruch nehmen, in eines der zahlreichen Gründernetzwerke eintreten oder sich auf den Online-Plattformen beraten und weiterbilden lassen, die sich darauf spezialisiert haben.

    Wie viele Stunden pro Woche dürfen Sie nebenberuflich selbstständig arbeiten?

    Es gibt keine gesetzlichen Vorschriften dazu, wie viele Wochenstunden nebenberufliche Tätigkeit beanspruchen darf. Arbeitgeber:innen werden allerdings sehr großen Wert darauf legen, dass weiterhin das Hauptarbeitsverhältnis das dominante ist und nicht in eine Nebenbeschäftigung abrutscht. Wenn Sie mit dem Nebenjob sehr viel mehr verdienen als mit dem Hauptjob, denn auch das ist möglich und kommt oft vor, kann auch sozialversicherungstechnisch und steuerlich Konsequenzen nach sich ziehen.

    Als grobe Faustregel kann man sagen: Bei mehr als 20 Stunden pro Woche wird man davon ausgehen, dass die Selbstständigkeit zum Hauptberuf geworden ist, was dann auch Auswirkungen auf die Sozialversicherung haben wird.

    Die besten Geschäftsideen für nebenberufliche Selbstständigkeit

    Die meisten Gründungsideen für Nebenjobs lassen sich in fünf Kategorien einteilen. Die beliebtesten Geschäftsideen sind:

    1. Freelancing: Webdesign, Social Media Marketing, Virtuelle Assistenz, Texten/Copywriting, Grafikdesign und Programmierung bieten flexible Arbeitszeiten und freie Zeiteinteilung.
    2. E-Commerce: ein eigener Shop oder ein Angebot auf Etsy, eBay oder Amazon ist eine beliebte Nebentätigkeit mit überschaubaren Kosten, weil die Größenordnung sich gut skalieren lässt.
    3. Coaching und Beratung: anderen die eigenen Problemlösungen beibringen oder das eigene Fachwissen gewinnbringend weitergeben ist lukrativ und lässt sich ebenfalls gut zeitlich dosieren.
    4. Handwerkliche und Hausmeister-Dienstleistungen: heiß gefragt sind Menschen, die kleine Reparaturen ausführen oder maßgeschneiderte Dinge im Auftrag anfertigen können.
    5. Andere Haushaltsnahe Dienstleistungen: von der Altenpflege übers Babysitting bis hin zu Reinigungsdienstleistungen und Gartenarbeiten wird ein steigender Bedarf durch Nebenjobber:innen gedeckt.

    Nebenjob Anmeldung und rechtliche Grundlagen

    Jede nebenberufliche Selbstständigkeit sollte mit dem Arbeitgeber abgesprochen und muss beim Finanzamt angemeldet werden. Ob für die Ausübung ein Gewerbeschein nötig ist, hängt von der Art der geplanten Tätigkeit ab:

    Freiberufler:innen müssen kein Gewerbe anmelden – die Liste als freiberuflich anerkannter Tätigkeiten findet sich in § 18 EStG.

    Muss der Arbeitgeber informiert werden?

    Wenn es keinerlei thematische oder inhaltliche Überschneidungen gibt und die Nebentätigkeit den Hauptberuf nicht beeinträchtigt, ist die Zustimmung des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin nicht erforderlich. Es besteht kein Anspruch der Arbeitgeberfirma darauf, dass Arbeitnehmer:innen nur für diesen Betrieb tätig sind: Solange keine berechtigten Einwände bestehen, muss der Arbeitgeber Nebentätigkeiten genehmigen.

    Ist eine Nebentätigkeit genehmigungspflichtig?

    Nebentätigkeiten müssen vom Hauptarbeitgeber nicht genehmigt werden. Der Arbeitnehmer ist jedoch verpflichtet, eine geplante Nebentätigkeit vor Aufnahme anzuzeigen, wenn dies vertraglich/tarifvertraglich vereinbart ist oder die Interessen des Arbeitgebers tangieren kann. So hat der Arbeitgeber zum Beispiel ein berechtigtes Interesse daran, zu erfahren,

    • ob der Arbeitnehmer im Konkurrenzbereich tätig wird,
    • sozialversicherungsrechtliche Überschneidungen bestehen (Minijobs) oder
    • die Grenzen des Arbeitszeitgesetzes durch die Nebentätigkeit die Haupttätigkeit beeinträchtigen.

    Quelle: Haufe.de

    Versicherungen und Steuern in der nebenberuflichen Selbstständigkeit

    Für die gesetzliche Krankenversicherung im Nebenjob gilt: Bei einer nebenberuflichen Selbstständigkeit bleibt die Krankenversicherung in der Regel wie bisher bestehen. Wichtig ist, dass die Tätigkeit den Hauptberuf nicht übertrumpft, also weder mehr Zeit noch mehr Einnahmen einbringt. Die Regelung gilt für alle Sozialversucherungspflichten und es empfiehlt sich, vorher über Möglichkeiten und Grenzen zu lernen und nicht im Nachhinein, um Nachzahlungen zu vermeiden.

    Einkünfte aus der nebenberuflichen Selbstständigkeit sind steuerpflichtig

    Ihre nebenberuflichen Einnahmen sind grundsätzlich steuerpflichtig. Beträgt der Arbeitslohn aus einem regulären Nebenjob nicht mehr als 450 Euro im Monat, kann er pauschal besteuert werden. Beträgt der regelmäßige Verdienst mehr als 450 Euro im Monat, gilt für den Nebenjob die Steuerklasse VI.
    Nebenberufliche Selbständigkeit ist komplexer, da die Einnahmen und Ausgaben schwanken werden. Einkommenssteuer und Umsatzsteuer fallen immer an, es sei denn, Sie entscheiden sich für die Kleinunternehmerregelung oder bleiben in der Summe aller Einkünfte unter dem Satz, ab dem Einkommenssteuer anfällt.

    Nebenberuflich selbstständig in der Elternzeit

    Es gibt viele Gründe dafür, statt einer „Elternzeitpause“ weiter zu arbeiten: Geld ist sicherlich einer der wichtigsten, aber auch das Interesse am eigenen Aufgabengebiet oder an wirtschaftlicher Unabhängigkeit zählt so wie auch die Befürchtung, nach einer längeren Lücke im Lebenslauf nie wieder einen guten Anschluss zu finden.

    Wenn keine betrieblichen Gründe dagegen sprechen, hat jede und jeder ein Recht auf Teilzeit– sofern die Firma mehr als 15 Angestellte hat und das Angestelltenverhältnis bereits länger als sechs Monate besteht.
    Das hört sich zwar in der Theorie optimal an, sieht aber in der Praxis leider oft so aus, dass auf Teilzeitstellen im Durchschnitt weniger pro Stunde verdient wird, während derselbe Einsatz mit den gleichen Ergebnissen erwartet wird wie von einer Kraft, die einen vollen Arbeitstag im Büro verbringt.
    Für Beförderungen kommt man von einer Teilzeitstelle aus meistens eher nicht in Frage – und außerdem gibt es für Angestellte keinen Anspruch darauf, nach einer Teilzeitphase wieder auf eine Vollzeitstelle zu wechseln. Die Alternative: Eine selbstständige Tätigkeit in Eigenregie
    Laut § 15 Absatz 4 des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes hat haben Sie die Möglichkeit, bis zu 30 Wochenstunden während der Elternzeit erwerbstätig zu sein und kann diese Zeit auch nutzen, um eine Selbstständigkeit aufzubauen. Der Arbeitsvertrag ruht in dieser Zeit.
    Dank Elterngeld lässt sich gelassen planen, sofern einige wichtige Punkte beachtet werden:

    • Der Arbeitgeber/die Arbeitgeberin muss informiert werden und sollte einverstanden sein – ablehnen darf er oder sie aber nur innerhalb von vier Wochen und nur aus dringenden betrieblichen Gründen und schriftlich.
    • Wer sich als Freiberufler:in selbstständig macht, zeigt dies beim zuständigen Finanzamt an. Für jede gewerbliche Tätigkeit ist es nach §14 Gewerbeordnung zwingend erforderlich, ein Gewerbe anzumelden.
    • Die Krankenkasse muss über die Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit informiert werden und wird ggf. prüfen, ob es sich um einen Haupt- oder Nebenerwerb handelt und darauf basierend die Beiträge berechnen.
    • Wer ein Unternehmen mit Mitarbeiter:innen startet, muss dieses binnen einer Woche beim zuständigen Unfallversicherungsträger anmelden. Unternehmerinnen und Unternehmer ohne Mitarbeiter sind nicht in jedem Fall versicherungspflichtig, eine freiwillige Versicherung bei der Berufsgenossenschaft kann trotzdem sinnvoll sein.
    • Beratung kann man sich holen beim „Bürgertelefon zur Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsmarkt und Arbeitsförderung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS)“ unter der Telefonnummer 030 221 911 003 (Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 20:00 Uhr)

    Gründungsphasen sind anstrengend, doch wer Teilzeit arbeitet, ist effizienter – oft schafft man in vier oder fünf konzentrierten Stunden mehr als an einem ganzen Tag, denn es ist sowieso niemand acht bis zehn Stunden „am Stück“ produktiv.

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    Nebenberufliche Selbständigkeit für Eltern: Auf diese 10 Punkte kommt es an

    Besonders wenn Eltern langfristig der „Teilzeitfalle“ ausweichen und in oder nach der Elternzeit eine Existenz aufbauen möchten, ist die nebenberufliche Selbstständigkeit eine gute Möglichkeit, ein Konzept auf Markttauglichkeit zu prüfen.
    Einige Punkte jedoch sollten bei der Planung keinesfalls vernachlässigt werden, sonst verzichtet man unwissentlich auf Rechte oder läuft Gefahr, hohe Nachzahlungen leisten zu müssen.

    Checklist: 10 Punkte für den Erfolg

    Wir haben die wichtigsten 10 Punkte aufgelistet, über die jede und jeder kurz nachdenken sollte, die oder der sich nebenberuflich selbstständig machen möchten.

    1. Wer angestellt ist und sich zusätzlich nebenberuflich verwirklichen möchte, muss dies mit der Arbeitgeberfirma absprechen. Die Angestelltentätigkeit darf nicht in Konkurrenz zur eigenen Selbstständigkeit stehen und nicht darunter leiden, sonst könnten Abmahnung oder gar Kündigung die Konsequenz sein.
    2. Wer in der Krankenversicherung bisher beitragsfrei über Ehepartner oder die eigenen Eltern abgesichert war, bleibt dies, so lange die Tätigkeit nur nebenberuflich ist – eine Einschätzung dessen nimmt jedoch die Krankenkasse nach Kenntnis aller Einkünfte vor.
    3. Wer eine selbstständige Tätigkeit neben einem Angestelltenverhältnis ausübt, muss trotzdem prüfen, ob die Pflichtversicherung in der gesetzlichen Krankenkasse weiter besteht. Auch hier nimmt die Krankenkasse die Einschätzung vor.
    4. Selbstständige sind grundsätzlich zwar nicht in der Rentenversicherung pflichtversichert. Aber es gibt diverse Ausnahmen. Insbesondere sobald aus einer Nebentätigkeit ein Hauptberuf wird, gilt es, sich hier gründlich zu informieren – immer wieder zahlen Angehörige mancher Berufsgruppen für viele Jahre RV-Beiträge nach.
    5. Die Einkünfte aus einer Tätigkeit, die während des Bezugs von Mutterschafts-, Eltern- oder Erziehungsgeld erzielt werden, werden auf diese Zahlungen angerechnet. Sie sind einkommensabhängig. Daher lieber vorher als nachher informieren, um keine Ansprüche zu verlieren.
    6. Wer unmittelbar vor Aufnahme der selbstständigen Tätigkeit in der Arbeitslosenversicherung versichert war, kann innerhalb eines auf drei Monate begrenzten Zeitfensters freiwillig und auf ausdrücklichen Antrag gegen einen niedrigen Beitrag in die Arbeitslosenversicherung aufgenommen werden.
    7. Ob eine Berufsunfähigkeitsversicherung, berufliche Haftpflichtversicherungen, Versicherungen für Inventar und Ausstattung etc. erforderlich sind, hängt vom Einzelfall ab – sollte aber immer mit bedacht werden.
    8. Auch bei einer geringfügigen nebenberuflichen Selbstständigkeit gilt für viele Berufe eine Versicherungspflicht in einer der zahlreichen Berufsgenossenschaften, die auf Anfrage gerne Auskunft erteilen, ob man sich befreien lassen oder freiwillig versichern kann.
    9. Ist eine bestimmte abgeschlossene Berufsausbildung oder eine Meister- oder Sachkundeprüfung Voraussetzung dafür, dass eine Tätigkeit ausgeübt werden darf? Dann gilt diese Einschränkung auch im Nebenberuf und ohne den entsprechenden Qualifikationsnachweis läuft nichts.
    10. Handelt es sich um die Aufnahme eines Gewerbes, besteht zusätzlich noch die Anzeigepflicht beim zuständigen Gewerbeamt. Freiberufler melden sich beim Finanzamt an. Manche Berufe haben darüber hinausgehende Meldepflichten bei bestimmten Berufskammern oder dem Gesundheitsamt oder weiteren offiziellen Stellen.

    Achtung: Bei Bezug von Arbeitslosengeld schließlich darf eine nebenberufliche Selbstständigkeit einen Aufwand von 15 Stunden in der Woche nicht überschreiten und abzüglich eines Freibetrags werden die Einkünfte aus der Selbstständigkeit auf das Arbeitslosengeld angerechnet.
    Ebenso wichtig wie gesetzliche Auflagen ist eine unkomplizierte und einleuchtende Lösung für die Organisation des Arbeitsalltags – wie unsere Unternehmenslösung, die dir den Rücken freihält.

    3 Tipps für den Erfolg in der nebenberuflichen Selbstständigkeit

    1. Zeitmanagement

    Wer große Pläne und wenig Zeit hat, muss sich diese gut einteilen. Dazu gehören die passenden digitalen Tools wie digitale Terminkalender, To-do-Listen und Werkzeuge zur Automatisierung von Abläufen, um Zeit zu sparen. Dazu gehört aber auch die Bereitschaft, sich mit Effizienz und Produktivitätsmethoden zu beschäftigen und diese umzusetzen, damit die wöchentliche Zeitplanung tragfähig ist.

    2. Finanzmanagement

    Rechtskonforme Buchhaltung, alle Einnahmen und Ausgaben immer im Blick halten, die steuerlichen Rücklagen in der nötigen Höhe vorhalten und außerdem wissen, wann wer gemahnt werden muss und welche Investitionen getätigt werden sollten: Nutzen Sie eine digitale Unternehmenslösung, um stets in Echtzeit den vollen Durchblick zu haben, und zwar ganz ohne Aufwand.

    3. Networking und Weiterbildung

    Lebenslanges Lernen ist einer der Grundpfeiler erfolgreicher Selbständigkeit, ebenso wie der Austausch und die Vernetzung mit anderen. Weiterbildung und Networking in der eigenen Branche oder Community lassen sich auch kombinieren. Lieferant:innen, Geschäftspartner oder neue Team-Mitglieder finden, alles geht besser mit einem starken Netzwerk. Treten Sie regionalen Netzwerken bei, gehen Sie auf Branchen-Events und lernen Sie regelmäßig und strategisch Leute kennen.

    Fazit: Ist die nebenberufliche Selbstständigkeit der richtige Weg für Sie?

    Nicht jede Gründung betrifft gleich die gesamte Existenz und das bietet wunderbare und individuelle Möglichkeiten. Nebenberuflich gründen kommt für alle infrage, die nicht gleich ins kalte Wasser springen wollen, sondern ihre Geschäftsidee erst einmal testen. Ebenso spannend ist ein nebenberufliches Business für Eltern in Elternzeit, die wieder arbeiten möchten.

    Nicht zuletzt hat gar nicht jede:r den Ehrgeiz, sich mit einer selbstständigen Tätigkeit zu ernähren. Doch auch wenn Sie nur nebenberuflich und in Teilzeit ausprobieren möchten, was im Business geht: Ohne Steuerberatung sollten Sie nicht starten.

    Wie bei einer „Vollzeit-Existenzgründung“ oder einem Start-up auch hilft eine professionelle Beratung dabei, grundlegende Fehler zu vermeiden und die richtige Rechtsform zu wählen. Oft geht es auch Umsatzsteuer-Entscheidung die Kleinunternehmerregelung betreffend oder Investitionen. Ein Steuerberater unterstützt Sie dabei, schnell und reibungslos ohne Risiken voranzukommen.

    Die nebenberufliche Selbstständigkeit bietet Ihnen zahlreiche Vorteile, wie Flexibilität und finanzielle Freiheit und spannende Erlebnisse. Sie eignet sich besonders für Menschen, die ein weiteres Standbein aufbauen möchten, ohne das Risiko einzugehen, den Hauptjob aufzugeben.

    Wer bereit ist, Zeit und Energie zu investieren, kann sich so nach und nach eine erfolgreiche Selbstständigkeit aufbauen und dann unternehmerisch mit viel Freude und Erfüllung voll durchstarten.

    lxlp