Existenzgründer

Existenzgründer werden
Durchstarten als Existenzgründer: Das sollten Sie wissen!

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    Im Jahr 2022 wurden in der Bundesrepublik Deutschland 2618 neue Start-ups gegründet. Das sind mehr als 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021. Doch nicht aus jedem neuen Unternehmen entwickelt sich eine Erfolgsgeschichte. Manche haben nicht die Marktreife, die es dafür braucht. Für Sie als angehenden Existenzgründer bedeutet das, dass Ihr Start-up gut geplant und professionell etabliert werden sollte. Dieser kompakte Ratgeber bietet Ihnen dazu wertvolle Unterstützung.

    Existenzgründer: eine Definition

    Was sind Existenzgründer:innen? Die Antwort ist einfach. Jeder, der ein Unternehmen gründet, um damit Einkommen zu erzielen, darf sich als Existenzgründer:in bezeichnen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Berufstätigkeit als Freelancer:in (typisch beispielsweise für die Bereiche IT oder Werbung) oder eine Selbstständigkeit durch ein KMU-Unternehmen handelt. Auch Rechtsform und eventuelle Mitarbeiter, Größe und Einkommen des Unternehmens, Art der Finanzierung oder Tätigkeit als Kleinunternehmer:in sind unwichtig, wenn es um den Existenzgründer und die Definition des Begriffs geht.

    Rund um die Selbstständigkeit hat es auch keine Bedeutung, ob ein Unternehmen als Haupteinnahmequelle gegründet oder nebenberuflich geführt wird. Existenzgründer sind Sie ab dem Zeitpunkt der Gründung Ihres Unternehmens, aber nicht – wie viele Menschen meinen -, erst dann, wenn ein Unternehmen durch seinen Gewinn die Existenz tatsächlich sichert.

    Statistik: Anteil der Gründer an der Erwerbsbevölkerung (Gründerquote) in Deutschland von 2004 bis 2021 | Statista
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    Existenzgründung: was Familie und Freunde damit zu tun haben

    Wenn Sie eine Existenzgründung planen, sollten Sie ein spezielles Gründerseminar besuchen. Und vielleicht werden Sie dann von einem ganz bestimmten Aspekt überrascht werden. Viele erfahrene Dozent:innen, die solche Seminare durchführen, haben neben den Klassikern Rechtsform, Finanzierung & Co. noch einen weiteren Tagesordnungspunkt im Programm. Sie raten potenziellen Gründer:innen nämlich unbedingt dazu, das Vorhaben mit der Familie, aber auch Freuden umfassend zu diskutieren.

    Selbstständig – so mahnen die Profis eindringlich – bedeutet „selbst“ und „ständig“. Deshalb ist es das A und O, dass ein solches Unterfangen von der Familie beziehungsweise den Partner:innen unterstützt wird. Denn in der Regel ist beispielsweise die ersten zwei Jahre eines Start-ups kein Urlaub möglich. Auch mit Freund:innen sollte das Thema diskutiert werden. Sie können ihre Einschätzung abgeben, ob Sie sich wirklich eignen, ein selbständiges Unternehmen zu gründen und zu führen.

    Unternehmensgegenstand und Kompetenzen

    Basis jedes Unternehmens ist das, was es bietet. Welche Produkte und / oder Dienstleistungen bieten Sie Ihren Kund:innen? Das Zusammenstellen Ihres Leistungsspektrums ist eine wichtige Grundvoraussetzung, um Ihr Start-up auf eine solide Basis zu stellen. Zwei Dinge sollten Sie dabei besonders beachten.

    Zum einen ist die Nachfrage der Kunden besonders wichtig. Was wird benötigt? Und gibt es bereits hohe Konkurrenz? Ideal ist es, wenn Sie einen sogenannten USP zu bieten haben. Der Unique Selling Point beschreibt, dass Sie rund um Ihr Sortiment oder Ihre Services etwas Einzigartiges zu bieten haben. Das macht neugierig und ist perfekt, um als Existenzgründer Kund:innen zu gewinnen und zu binden.

    Zum anderen ist es bedeutsam, dass Sie rund um Ihr Sortiment auch als Experte auftreten. Das bedeutet: Entweder haben Sie eine entsprechende Berufsausbildung vorzuweisen oder Sie haben Erfahrung rund um das Programm, das Ihr Start-up bietet. Alternativ können Sie natürlich auch Personal einstellen oder einen Partner beteiligen, um die entsprechende Expertise zu sichern. Referenzen und Spezialisierungen, Zertifikate und Weiterbildungen sind perfekt, um als sachkundiger und seriöser Anbieter den Markt zu erobern und zu bereichern.

    Existenzgründer: in Eigenregie oder im Team?

    Als Existenzgründer:in sind Sie Ihr eigener Chef beziehungsweise Ihre eigene Chefin. Dies ist für viele Menschen die Motivation, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen und ein Business aufzubauen, bei dem sie unabhängig sind. Doch natürlich hat es auch eine breite Palette von Vorteilen, wenn Sie sich dafür entscheiden, Partner:innen ins Boot zu holen. Sowohl die Arbeit als auch das Risiko, das jedes Business mit sich bringt, werden auf mehrere Schultern verteilt. Aber natürlich müssen Sie dann auch die Gewinne teilen. Auch das Mitspracherecht von Partner:innen darf nicht vernachlässigt werden. Es ist also eine Abwägung der Vor- und Nachteilen, ob man als Existenzgründer alleine agiert oder andere beteiligt.

    Die Entscheidung für oder gegen Partner:innen hat auch direkten Einfluss auf die Wahl der Rechtsform, die ebenfalls durch den Existenzgründer bedacht werden muss.

    Welche Rechtsform als Existenzgründer wählen?

    Gründungen sind in der Bundesrepublik Deutschland mit einer Vielzahl von Rechtsformen umsetzbar, aus denen Sie bedarfsgerecht auswählen können. Generell besteht die Wahl zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften. Beispiele für Personengesellschaften sind die OHG und die KG, Beispiele für Kapitalgesellschaften sind die GmbH und AG. Kriterien für die Entscheidung sind insbesondere das Kapital, das Mitspracherecht und die Haftung. Viele Start-ups werden als Einzelunternehmung gegründet. Aber auch die GbR, die Gesellschaft bürgerlichen Rechts, ist eine attraktive Option. Professionelle Beratungen für angehende Existenzgründer sind eine gute und konkrete Anlaufstelle – auch, um sich für die perfekt passende Rechtsform entscheiden zu können.

    Statistik: Frauenanteil an allen Gründerpersonen in Deutschland von 2004 bis 2021 | Statista

    Sind Existenzgründer Gewerbetreibende oder Freiberufler?

    Nicht alle zukünftigen Existenzgründer sind verpflichtet, das Gewerbeamt aufzusuchen und sich dort einen Gewerbeschein zu holen. Auch Grundsteuer ist keine Steuer, die von jedem Gründer zu bezahlen ist. Es gibt eine ganze Reihe von attraktiven Berufen, die durch den Freiberufler:in ausgeübt werden können. Neben Ärztinnen und Ärzten, Anwältinnen und Anwälten, Architekten und Architektinnen sind es auch Journalist:innen und viele kreative Menschen, die aufgrund ihres Berufs als Freiberufler:innen eingestuft werden. Dies kann eine Menge Vorteile – vor allem steuerlicher Art – mit sich bringen. Sie sollten also prüfen lassen, ob auch Ihr Beruf und Business die Kriterien der Freiberuflichkeit erfüllt.

    Als Arbeitslose:r ein Unternehmen gründen?

    Eine Existenzgründung ist eine nachhaltige Entscheidung. Wenn Sie dafür Ihre berufliche Tätigkeit als Mitarbeiter eines Unternehmens aufgeben, sollte dies gut überlegt sein. denn Sie verzichten auf sicheres Gehalt und haben aufgrund der freiwilligen Kündigung auch keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, falls Ihr Start-up scheitern sollte.

    Was viele nicht wissen: Auch aus der Arbeitslosigkeit heraus kann man Existenzgründer werden. Wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen, kann das durch den Staat sogar attraktiv gefördert werden. Denn das Arbeitsamt unterstützt Aktivitäten von Menschen, die die Arbeitslosigkeit beenden – auch, wenn es im Rahmen einer Existenzgründung erfolgen sollte. Die bekannteste Unterstützung ist in diesem Zusammenhang der sogenannte Existenzgründungszuschuss oder Gründerzuschuss, der im nächsten Abschnitt genauer beschrieben ist.

    Das Wichtigste zum Existenzgründungszuschuss

    Der Existenzgründungszuschuss ist ein staatliches Instrument für alle, die durch Gründung eines eignen Unternehmens ihre Arbeitslosigkeit beenden möchten. Dafür erhalten die Gründer:innen einen festen Betrag, der monatlich überwiesen wird. Neun Monate lang wird dieser bezahlt – und zwar in einer Höhe, die nach dem bisherigen Einkommen berechnet oder einer Ausbildung wird. Nach diesem Zeitraum können noch einmal sechs Monate Förderung erfolgen, deren Betrag einen Anteil der Sozialversicherungskosten der Gründer:innen übernimmt.

    Der Antrag auf Existenzgründungszuschuss wird genau geprüft. Sie müssen dafür einige Dokumente beilegen – unter anderem einen Businessplan und die Bescheinigung, dass ein Experte Ihrem Unternehmen Tragfähigkeit und damit Zukunftsperspektiven bestätigt. Auch eine relevante Ausbildung und die Geschäftsidee sind vorzulegen.

    Existenzgründer werden – und wie finanzieren?

    Erst die solide Finanzierung gibt der Gründung das Fundament, das sie benötigt. Manche Existenzgründer können alles aus ihrem Eigenkapital bestreiten – etwa dann, wenn sie als Webdesigner:innen nur einen PC, passende Software und das häusliche Arbeitszimmer nutzen. Andere wiederum haben einen erhöhten Kapitalbedarf – beispielsweise wenn Händler:innen einen Laden ausstatten, Physiotherapeut:innen eine Praxis oder KMU-Unternehmen eine Produktionshalle. Das Aufnahmen von Fremdkapital ist für viele der Start, um das Business aufzustellen. Sie brauchen Fremdkapital? Vergleichen Sie die Angebote sorgfältig – auch mit den unabhängigen Portalen, die es im Internet gibt. Auch bezüglich Darlehen gilt: Sie müssen einen Businessplan vorlegen!

    Existenzgründung und Personalkosten

    Viele Start-ups lassen sich durch Existenzgründer:innen in Eigenregie bestreiten. Doch manchmal ist es auch ratsam, Mitarbeiter einzustellen. Natürlich ist dies für ein Start-up ein Kostenfaktor, den es genau zu überlegen gilt. Es ist Ihre Entscheidung, was Sie selbst erledigen können und wollen. Allerdings sollten Sie – trotz alle Kosten – auch bedenken, dass die Grenze der Belastbarkeit auch Gründer:innen betrifft. Wenn Sie keine Vollzeitjobs vergeben wollen, sind Minjiobs oder das Recruiting von Zeitarbeiter:innen ebenso praktikable Optionen wie das Outsourcing von bestimmten Tätigkeiten.

    Als Existenzgründer anmelden

    Wenn Sie sich selbstständig machen, müssen Sie dies vor allem dem Finanzamt melden. Das gilt auch dann, wenn Sie meinen, mit Ihrem Unternehmen zunächst keinen Gewinn zu machen. Sie erhalten von den Finanzbehörden eine Steuernummer, gegebenenfalls auch eine Umsatzsteuer-ID. Weiterhin müssen Sie – sofern Sie nicht zu den Freiberufler:innen zählen, die Existenzgründung dem Gewerbeamt melden. Sie waren bislang arbeitslos? Dann muss auch das Arbeitsamt erfahren, dass Sie ein Start-up gegründet haben – denn nun haben Sie keinen Anspruch mehr auf die Leistungen des Amtes. Bei der Bank sollten Sie ein Geschäftskonto eröffnen. Auch Ihre Krankenkasse und Ihr Rentenversicherungsträger müssen Bescheid wissen, dass Sie nun Unternehmer:in sind.

    Start-up: Was ist rund um das Steuerwesen wichtig?

    Die steuerliche Behandlung Ihres Unternehmens hängt von der Rechtsform und dem erzielten Gewinn ab. Diesen dürfen Sie für das erste Jahr schätzen. Tipp: Wenn Sie davon ausgehen, in den ersten Jahren wenig zu verdienen, können Sie die sogenannte Kleinunternehmerregelung mit all ihren Vorzügen wählen. Sie haben dann auch die Option, sich von der Umsatzsteuer befreien zu lassen. Und: Sollten Sie nicht als Gewerbe, sondern als Freiberufler:in eingeordnet werden, zahlen Sie auch keine Grundsteuer. Sie sind sich etwas unsicher, was das ganze Steuerwesen angeht? Dann beauftragen Sie mit der Gründung Ihres Start-ups doch gleich einen Steuerberater, der Ihnen wertvolle Unterstützung bietet.

    Als Existenzgründer Buchführung umsetzen

    Viele Existenzgründer kennen sich mit Buchführung wenig oder gar nicht aus. Es gibt dann mehrere Optionen, wie Sie als Gründer:in dieses Problem lösen. Entweder stellen Sie eine Fachkraft ein, dies dies professionell erledigt. oder Sie lagern diesen Part des modernen Business aus. Es gibt spezialisierte Firmen, die Buchführung und Bilanzierung übernehmen. Eine weitere gute Option: Nutzen Sie eine Buchhaltungssoftware, mit der Sie – auch als Laie – die Buchführung und Steuererklärung für Ihr Unternehmen erledigen können. Durch smarte Assistenten werden Sie sicher durch Ihre Buchhaltung geleitet. Fehlerquellen werden vermieden – und die Abgabe von Steuererklärungen erfolgt via Elster unkompliziert online.

    Website & Co. – Existenzgründer und das Internet

    Die Reichweite auf potenzielle Kund:innen – sowohl B2B als auch B2C – bestimmt sich heute ganz entscheidend durch das Internet, Denn viele Studien besagen es unisono, dass moderne Verbraucher:innen heute „googeln“. Die Website ist die virtuelle Visitenkarte Ihres Start-ups. Sie sollte professionell und präzise erstellt sein, seriös und sympathisch wirken. Durch SEO-Optimierung sorgt der Profi dafür, das die Website im Netz auch entdeckt werden kann. Dies ist das A und O für Klicks, Neugier – und Gewinnung von Kund:innen! Tipp: Es besteht die Möglichkeit, sich Digitalisierung fördern zu lassen. Besuchen Sie die Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft!

    Wenn Sie rund um Ihre Existenzgründung Beispiele von Websites benötigen, sehen Sie sich an, wie die Konkurrenz im weltweiten Netz vertreten ist. Dies können Sie dann gleich dem Webdesigner oder der Webdesignerin Ihrer Wahl zeigen. Außerdem verbinden Sie diese Recherche gleich mit einer Konkurrenz-Analyse, die ebenfalls wichtig für die Strategie Ihres Business ist.

    Welches Marketing brauchen Existenzgründer?

    Als Existenzgründer:in machen Sie sich durch Ihr Marketing den potenziellen B2B- und B2C-Kund:innen erstmals bekannt. Dieser erste Eindruck ist das A und O. Präsentieren Sie sich also durch ein strategisch kluges Marketing sowohl online als auch offline professionell.

    Wenn Sie nicht selbst Marketing-Spezialist:in sein sollten, nutzen Sie Profi-Unterstützung, um nicht Fehler zu machen, die sich vielleicht nur schwer revidieren lassen. Das muss nicht unbedingt die klassische Werbeagentur sein, Es gibt auch viele Freelancer, die Ihnen günstige und kompetente Arbeit liefern, um sich am Markt zu etablieren. Setzen Sie beim Marketing nicht ausschließlich auf Ihre Produkte und deren Präsentation. Beobachten Sie auch die Konkurrenz und stellen Sie präzise heraus, was Sie Besonderes zu bieten haben!

    Jetzt starten!

    Sie wollen Existenzgründer:in werden? Erstellen Sie sich eine umfassende Checkliste, um gut vorbereitet zu starten. Unklarheiten besprechen Sie am besten in einer speziellen Beratung für Existenzgründer, die Ihnen wertvolle Tipps schenkt.

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