Stückliste

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    Was ist eine Stückliste?

    Bei einer Stückliste handelt es sich um eine Auflistung aller Teile und Materialien, die Sie für die Produktion Ihrer Güter benötigen. Diese werden dem jeweiligen Produktionsobjekt zugeordnet. Die Höhe der Menge richtet sich nach der jeweiligen Einheit eines Bauteils.

    Relevant sind die in der Stückliste aufgenommenen Informationen, um beispielsweise die Kostenrechnung korrekt durchzuführen oder um eine adäquate Produktionsplanung vorzunehmen.

    Die Aufgaben einer Stückliste

    Im Grunde können Sie von folgenden drei Bereichen ausgehen, in denen die Stückliste eine relevante Rolle einnimmt:

    • Produktionssteuerung: Damit Ihre Produktion nicht gestört wird, ist es unabdingbar, dass alle notwendigen Bestandteile stets verfügbar sind. Um die notwendige Menge vorrätig zu haben, multiplizieren Sie die Stückmenge mit der Anzahl der benötigten Teile.
    • Planungssystem: Die Stückliste hilft Ihnen ebenfalls dabei, neben dem Einkauf auch den Verkauf optimal zu planen. Je nachdem, wie viele Waren Sie verkaufen wollen, müssen die entsprechenden Mengen an Materialien für die Produktion vorhanden sein.
    • Kalkulation: Im Controlling benötigen Ihre Mitarbeiter eine Stückliste, um die Materialkosten zu berechnen. Gleichzeitig hilft Ihnen die Auflistung dabei, veränderte Preise zu erkennen und die Verkaufskalkulation dementsprechend anzupassen.

    Aufbau einer Stückliste

    Wenn Sie keine Stückliste anlegen, kann es Ihnen schnell passieren, dass Sie den Überblick verlieren. Das liegt häufig daran, dass viele Artikel aus einer Vielzahl an Materialien und Teilen bestehen. Daher empfiehlt sich immer eine Gliederung der einzelnen Produkte in verschiedene Baugruppen. Das Ergebnis nennt sich Baukastenstückliste (s. Abb. 1). Diese zeichnet sich durch folgende Dinge aus:

    • Sie enthält alle Materialien und Baugruppen, die für die Produktion notwendig sind.
    • Sie haben eine Übersicht über eine Ebene der ganzen Struktur.
    • Sie beinhaltet die Strukturstückliste – also alle benötigten Teile, aufgelöst in verschiedene Baugruppen.

    Stückliste Baukasten

    gültig ab: 01.05.02gültig bis:
    Artikel512-418
    BezeichnungTaschenrechner Währung
    ZeichnungsnummerR0151241X
    Nr.Teilenr.TeilebezeichnungMengeEinheitBemerkung
    10B512-400Taschenrechner neutral1Stck.
    20XAA1215Batterien AAA2Stck.
    30B512-410Gebrauchsanweisung1Stck.Sprache je nach Kunde
    40XAA1210Schutzpapier0,02KG
    50XAA1010Siegellack rot0,0001KG
    60B512-418Karton1Stck.
    erstellt von:Entwicklungam:15.04.02

    Abb. 1: Baukastenstücke-Vorlage

    In der obigen Abbildung sehen Sie, dass sich im Kopfteil bzw. Führungsteil der Stückliste alle Angaben zu den fertigen Produkten befinden. Besonders wichtig sind aber die Daten mit der Gültigkeit. Diese sind relevant, wenn Sie Änderungen oder Anpassungen vornehmen. Im Positionsteil bzw. Folgeteil werden die dazugehörigen Materialien aufgelistet. Dazu gehören ebenfalls die Mengeneinheiten und bei Bedarf die Bemerkungen. In unserem Stücklisten-Beispiel handelt es sich bei „Taschenrechner neutral“, „Gebrauchsanweisung“ und „Karton“ um die einzelnen Baukästen, zu denen eine separate Stückliste gehört.

    Praxis-Tipp: Gültigkeitsdaten

    Achten Sie immer auf die Gültigkeitsdaten. Diese sind relevant, wenn Sie nach potenziellen Abweichungen zwischen den Ist-Daten und den Soll-Daten (Planwerten) suchen.

    Wie funktionieren Stücklisten-Generatoren?

    Standardstücklisten sind nicht immer möglich. Gerade dann, wenn Sie beispielsweise kundenindividuelle Wünsche umsetzen wollen, können Sie die Zuordnung erst im Anschluss an den Vertragsabschluss vornehmen. In diesem Fällen verwenden Sie eine temporäre Stückliste, die sich ausschließlich auf den aktuellen Auftrag bezieht. Verwendet werden dafür Baukastenstücklisten der vorhandenen Baugruppen. Erleichtert wird Ihnen die Arbeit durch spezielle Generatoren. Diese beinhalten alle möglichen Kombinationen und Varianten Ihrer Produkte. Durch die hinterlegten Daten können Sie schnell eine individuelle Stückliste erstellen, indem die einzelnen Baukastenstücklisten miteinander verknüpft werden.

    Praxis-Tipp: Archivierung der Stücklisten

    Wir empfehlen Ihnen, auch die individuellen Stücklisten zu archivieren. Dies könnte einerseits hilfreich sein, wenn der Kunde erneut bei Ihnen bestellt. Andererseits sind die Daten eine Hilfe bei späteren Auswertungen.

    Wie entsteht eine Stückliste?

    Die Erstellung nimmt der Konstrukteur vor, der für die Produktion und das dazugehörige Projektmanagement verantwortlich ist. Während der Entwicklungsphase wird bereits auf die Abläufe in der Fertigung Rücksicht genommen und das Endprodukt technisch sinnvoll in Baukästen eingeteilt. Mögliche Veränderungen in der Stückliste (z. B. bei Wechsel der Materialqualität oder Veränderungen des Fertigungsablaufs) können nur in Abstimmung mit der Entwicklungsabteilung erfolgen. Der Controller muss über die Veränderungen immer informiert werden, damit die Kalkulation entsprechend angepasst werden kann.

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