SMART-Methode
Inhaltsverzeichnis
Was ist die SMART-Methode?
Bei der SMART-Methode handelt es sich um eine Praxis, bei der die wirtschaftlichen Gesichtspunkte im Rahmen der Zielsetzung nicht aus den Augen gelassen werden. Mit ihr wird die Zielformulierung ganz einfach. Dafür müssen fünf Kriterien erfüllt werden, die mit den Buchstaben SMART beginnen.
Ziele über die SMART-Methode definieren
SMART ist ein Akronym. Jeder der Buchstaben steht für einen Begriff. Diese Begriffe wiederum sind die Kriterien, die erfüllt werden müssen, um mit der SMART-Methode Ziele festzulegen und zu erreichen.
Die Buchstaben der SMART-Analyse stehen für:
- S – Spezifisch – in der englischen Variante „Specific“
- M – Messbar – in der englischen Variante „Measurable“
- A – Attraktiv – in der englischen Variante „Achievable“, was „erreichbar“ bedeutet
- R – Realistisch – in der englischen Variante „Reasonable“
- T – Terminiert – in der englischen Variante „Time-bound“, was „zeitgebunden“ bedeutet
In der Übersetzung geht also ein wenig was verloren, aber der Sinn und die Ansätze innerhalb der SMART-Methode bleiben die gleichen.
Die Struktur der SMART-Methode ist darauf ausgelegt zu verhindern, unrealistische Ziele zu setzen oder Termine so zu setzen, dass diese nicht erreichbar sind.
SMART-Ziele findet man größtenteils in Unternehmen und kann in allen Bereichen vom Management bis zum Vertrieb angewendet werden, grundsätzlich ist die SMART-Methode aber auch auf private Ziele anwendbar. Wichtig ist eine gute Organisation, bevor die SMART-Ziele definiert und umgesetzt werden. Das bedeutet, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, wie das übergeordnete Ziel mit den fünf Kategorien der SMART-Methode vereinbar ist.
Abb. 1: SMART-Methode Bedeutung
Was sind die SMART-Ziele?
Wofür SMART steht, haben wir bereits erwähnt. Was genau diese SMART-Ziele bedeuten, wollen wir aber noch näher beleuchten. Dafür schauen wir uns einmal alle SMART-Ziele im Detail an, erklären, wie Sie diese formulieren und liefern anschließend ein Beispiel für die Anwendung der SMART-Analyse.
Spezifische Ziele in der SMART-Methode
Sich ein Ziel zu setzen, ist nicht schwierig. Viele kennen das beispielsweise von den guten Vorsätzen an Silvester. Man nimmt sich vor, im neuen Jahr etwas zu erreichen, weil der Jahreswechsel sozusagen für einen Neuanfang steht. Und die meisten scheitern daran, ihr Ziel zu erreichen.
Das liegt daran, dass das Ziel nicht spezifiziert ist. „Ich will Sport machen“, ist ein sehr vages Ziel. Es kann alles bedeuten vom Joggen einmal die Woche bis hin zum Training für einen Marathon. Um wirklich einen Erfolg zu verbuchen, muss das Ziel genauer definiert werden. „Ich will Sport machen, um abzunehmen“, ist ein Ziel, auf das man hinarbeiten kann.
Ein spezifisches Ziel sollte nicht zu kompliziert oder komplex sein, sondern eben spezifisch. Bedenken Sie immer, dass Sie im Unternehmen nicht alleine für das Erreichen eines Ziels verantwortlich sind. Ihre Mitarbeiter:innen müssen das Ziel verstehen und wissen, worum es dabei geht.
Messbare Ziele in der SMART-Methode
Das Erreichen des Ziels muss überprüfbar sein. Das bedeutet, es muss eine klare Zahl oder eine klare Aussage geben, wann das Ziel erreicht ist und eine Möglichkeit geben, diese Zielerreichung festzustellen.
„Ich will Sport machen, um abzunehmen“, ist nicht messbar. Im Grunde wäre der Verlust von einem Gramm bereits ein Erreichen des Ziels. „Ich will Sport machen, um 10 Kilogramm abzunehmen“, ist ein messbares Ziel.
Wichtig ist, dass die messbare Einheit verlässlich ist und nicht ein ungefährer Wert. Sie könnten auch eine alte Maßeinheit nutzen, wie zum Beispiel Stein. Das war vor vielen Jahren eine offizielle Maßeinheit in Deutschland. Ein Stein entsprach einem Gewicht von 22 bis 40 Pfund. Das sind ungefähr 9 bis 18 Kilogramm. „Ich will Sport machen, um ungefähr einen Stein abzunehmen“, ist nur sehr schwer messbar.
Attraktive Ziele in der SMART-Methode
Das Erreichen des Ziels sollte für jede beteiligte Person einen Anreiz haben. Es muss eine Motivation vorhanden sein, das Ziel zu erreichen. Um bei unserem Beispiel zu bleiben, könnte die Motivation sein, gesünder zu leben.
In der englischen Version der SMART-Methode steht das „A“ für „Achievable“. Das weicht ein wenig von dem attraktiven Ziel ab. Es handelt sich eher um ein „erreichbares“ Ziel. Im Prinzip gleicht sich diese Kategorie der englischen Variante der SMART-Methode der nächsten Kategorie an.
Realistische Ziele in der SMART-Methode
Erreichbare Ziele sind realistische Ziele. Nach den Sternen zu greifen, ist zwar eine schöne Vorstellung, aber bei der Zielsetzung ist man immer gut beraten, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.
Dabei greift dieser Aspekt der SMART-Methode auch ein wenig zurück, denn unrealistische Ziele sind nicht attraktiv und schon gar nicht motivierend. Natürlich könnten Sie sich als Ziel auch setzen 50 Kilogramm abzunehmen, aber wie realistisch ist das Erreichen dieses Ziels in absehbarer Zeit? Setzen Sie lieber klein an und erlangen Sie die Motivation dadurch, dass das Ziel erreicht wird. Dann können Sie das nächste Ziel in Angriff nehmen.
Terminierte Ziele in der SMART-Methode
Wird ein Ziel fest terminiert, sorgt das dafür, dass die Aufgabe auch wirklich erledigt wird. Ohne einen festen Termin lässt sich jede Aufgabe immer weiterschieben. Sie können sich zum Beispiel vornehmen, bis Mitte des Jahres 10 Kilogramm durch Sport abzunehmen, um sich dazu zu motivieren, auch wirklich mit dem Sport zu beginnen.
Im Englischen handelt es sich beim „T“ um den Begriff „time-bound“, das für zeitgebunden steht. Die Definition bleibt die gleiche.
SMART-Methode Beispiel
Schauen wir uns zum besseren Verständnis ein Beispiel an, wie die SMART-Methode im Unternehmen unter Einbindung der einzelnen Kriterien angewendet werden kann:
Nehmen wir an, Sie wollen in Ihrem Unternehmen den Umsatz steigern. Das ist das übergeordnete Ziel. Jetzt müssen Sie sich Gedanken zu den einzelnen Aspekten der SMART-Methode machen. Das bedeutet, Sie müssen das Ziel genauer formulieren.
Zuerst spezifizieren Sie das Ziel. Dafür geben Sie an, wie hoch die Umsatzsteigerung ausfallen soll. Sie legen sich auf eine Umsatzsteigerung von 10 Prozent fest.
Damit haben Sie auch schon einen messbaren Wert angegeben. Sie haben also jetzt ein spezifisches Ziel, das leicht messbar ist.
Jetzt müssen Sie das Ziel attraktiv für Ihre Mitarbeiter:innen machen. Sie benötigen ein motivierendes Element. Das ist häufig der schwierigste Aspekt, denn die Motivation von Mitarbeiter:innen kann sehr unterschiedlich sein. In unserem Beispiel nehmen wir einen Bonus für das Erreichen des Ziels für alle Mitarbeiter:innen. Wird das Ziel erreicht, erhalten also alle Angestellten eine Bonuszahlung.
Die Zielsetzung erscheint realistisch, hängt in diesem Fall aber auch vom bisherigen Umsatz ab. 10 Prozent mehr erscheinen aber erreichbar.
Als Termin geben Sie statt eines festen Zeitpunkts einen Zeitraum von drei Monaten an. Im Grunde ist das gleichzeitig auch ein fester Termin, der aber vom Startzeitpunkt abhängt. Der Februar hat weniger Tage als andere Monate und so wäre insgesamt weniger Zeit für die Erreichung des Ziels vorhanden, als zu anderen Zeitpunkten.
Sie haben also jetzt ein SMART-Ziel festgelegt: Der Umsatz soll innerhalb von drei Monaten um 10 Prozent gesteigert werden und dafür gibt es eine Bonuszahlung.
Die SMART-Methode kann auch für komplexere Ziele verwendet werden, dann ist es aber natürlich schwieriger, die einzelnen Kategorien auszugestalten.
Die Vorteile und Nachteile der SMART-Methode
Das schöne an der SMART-Methode ist, dass sie simpel strukturiert und dadurch leicht anzusetzen ist. Die Schwierigkeiten kommen höchstens durch die Komplexität von Aufgaben und gesetzten Zielen.
Die Struktur ist darauf ausgelegt, leicht erkennbar zu machen, was die einzelnen Aspekte des zu erreichenden Ziels sind.
Die Kategorien der SMART-Methode sind leicht zu kontrollieren und die Motivation der Mitarbeiter:innen kann durch das Management immer wieder gesteigert werden.
Kritik wird hin und wieder daran geübt, dass durch die Struktur der SMART-Methode kein Platz für Individualität bleibt. Kreative Ideen oder visionäre Vorschläge haben dabei keinen Platz.
Ein schlecht spezifiziertes oder knapp terminiertes Ziel kann zu ungesundem Leistungsdruck führen, deshalb sollten alle Kategorien der SMART-Methode gut durchdacht werden, um nicht das Gegenteil von dem zu erreichen, was man sich vornimmt.