Leistungslohn
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Wann ist Leistungslohn sinnvoll?
Im Gegensatz zum Zeitlohn, bei dem die geleistete Arbeitszeit vergütet wird, wird der Leistungslohn nach der tatsächlichen Arbeitsleistung berechnet. Welche Arten von Leistungslohn es gibt und wann Sie den Leistungslohn einsetzen sollten, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Die Definition von Leistungslohn
Dem Namen entsprechend vergüten Arbeitgeber:innen beim Leistungslohn die Arbeitnehmer:innen anhand der erbrachten Leistung. Leistungslohn ist also das Gegenteil vom weit verbreiteten Zeitlohn, bei dem nicht die Leistung, sondern die reine Arbeitsdauer unabhängig von Ergebnissen entlohnt wird.
Leistungslohn kann für einzelne Mitarbeiter:innen, Teams von mehreren Angestellten oder die gesamte Belegschaft Ihres Unternehmens berechnet werden.
Diese Formen von Leistungslohn gibt es
Leistungslohn kann nach unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen berechnet werden und kommt dabei in unterschiedlichen Formen vor. Im Gegensatz zum Zeitlohn spielt dabei die Arbeitszeit aber höchstens eine untergeordnete Rolle.
Akkordlohn
Beim Akkordlohn steht allein die erbrachte Arbeitsleistung für die Berechnung des Lohns zur Verfügung. Es wird zwischen Zeitakkord und Geldakkord unterschieden.
Beim Zeitakkord müssen Ihre Mitarbeiter:innen innerhalb einer Zeitvorgabe eine Tätigkeit abschließen. Häufig handelt es sich dabei um die Fertigstellung von Produkten. Die Anzahl wird zuvor durch Arbeitszeitstudien in Form der Normalleistung ermittelt.
Der Geldakkord wird ohne bestimmte Zeitvorgaben berechnet. Ihre Angestellten werden schlicht nach der reinen Menge fertiggestellter Produkte bezahlt. Wie lange sie für die Herstellung benötigen, ist dabei unerheblich.
Der Akkordlohn wird für gewöhnlich bei verhältnismäßig leichten und gleichbleibenden Tätigkeiten als Berechnungsgrundlage angewendet. Bei solchen Tätigkeiten lässt sich recht einfach die benötigte Zeit für den Abschluss der Aufgabe ermitteln und ermöglicht den Mitarbeiter:innen zudem eine gewisse Mitbestimmung.
Prämienlohn
Der Prämienlohn ist keine eigenständige Lohnform, sondern wird in Verbindung mit dem Zeitlohn oder dem Akkordlohn verwendet.
Prämienlohn bedeutet, dass Sie Zulagen und Zuschläge für besondere Leistungen an Ihre Arbeitnehmer:innen auszahlen. Diese Zulagen und Zuschläge können an die Qualität, Quantität oder Kostenreduzierung gebunden sein. Sie können den Prämienlohn aber auch an den Unternehmenserfolg binden, zum Beispiel in Form von Gewinn– oder Umsatz-Kriterien.
Wann Sie Leistungslohn und wann Sie Zeitlohn zahlen sollten
Wenn die Bezahlung von der eigenen Leistung abhängig ist, schafft das bei Ihren Angestellten einen Anreiz motivierter zu arbeiten. Der Leistungslohn soll diesen Anreiz schaffen.
Den Leistungslohn können Sie aber nur dann anwenden, wenn Sie die Arbeitsleistung in Ihrem Unternehmen zum Beispiel anhand der nötigen Zeit für die Herstellung eines Produkts festlegen können.
Der Zeitlohn ist deshalb so einfach bei der Lohnabrechnung, weil Sie keine weiteren Arbeitsstudien vollziehen müssen. Sie berechnen einfach die geleistete Arbeitszeit und zahlen dementsprechend das zuvor im Arbeitsvertrag festgelegte Zeitgehalt aus.
Zeitlohn wird von den meisten Unternehmen genutzt, weil nur in seltenen Fällen die Leistung exakt gemessen werden kann. Sie verwenden den Zeitlohn also dann, wenn in Ihrem Unternehmen Arbeiten vollzogen werden, die sich nicht anhand der reinen Arbeitsleistung berechnen lassen.
Die Vor- und Nachteile von Leistungslohn
Der größte Vorteil von Leistungslohn ist die gesteigerte Leistung Ihrer Angestellten. Das führt zu erhöhter Produktivität, mehr Motivation und der Optimierung von Arbeitsabläufen.
Allerdings birgt der Leistungslohn auch die Gefahr, dass zwischen Ihren Angestellten ein Konkurrenzdruck entsteht, weil sie sich gegenseitig übertrumpfen wollen. Das kann das Arbeitsklima negativ beeinflussen und auch zu mehr Stress und dadurch bedingte Krankschreibungen führen. Wichtig ist, dass Ihre Arbeitnehmer:innen sich trotz Leistungslohn als Team verstehen und verhalten.
Durch die vorgegebenen Produktionszeiten ist es für Sie einfacher, die Produktionsplanung und Kalkulation zu gestalten. Dafür muss Ihr Konzept allerdings „wasserdicht“ sein. Wenn Sie nicht alle Unternehmens- und Arbeitsziele in Ihren Planungen berücksichtigen, bleiben diese eventuell auf lange Sicht auf der Strecke und es ist schwierig, dann noch gegenzusteuern.
Der Leistungslohn ist – die richtigen Bedingungen und Planungen vorausgesetzt – eine Lohnform mit Vorteilen für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter:innen. In unseren gesonderten Artikeln zum Akkordlohn und zum Prämienlohn können Sie sich noch genauer über die Möglichkeiten des Leistungslohns informieren.