Konkurrenzanalyse
Inhaltsverzeichnis
Die Konkurrenzanalyse als Planungssicherheit
Mit der Konkurrenzanalyse verschafft sich ein Unternehmen beziehungsweise Startup eine gewisse Sicherheit in der Planung. Die Mitbewerber lassen sich dadurch besser einschätzen und deren Stärken und Schwächen zum eigenen Vorteil verwenden. Das funktioniert aber nur, wenn man konkrete Daten und Informationen sammelt, die aussagekräftig sind.
Die Definition der Konkurrenzanalyse
Wenn Sie ein Unternehmen gründen oder ein anderes Unternehmen übernehmen, dient die Konkurrenzanalyse dazu, sich mit der Konkurrenz vertraut zu machen. Das gibt zum einen Einblicke in den Wettbewerb und zum anderen kann es auch zusätzliches Know-how über die Branche selbst geben.
Durch die Konkurrenzanalyse oder auch Wettbewerbsanalyse werden Marktentwicklungen beobachtet und Innovationen in anderen Unternehmen erkannt. Das hilft, die eigenen strategischen Entscheidungen richtig zu treffen und dadurch ein Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln. Wenn Sie wissen, was alle anderen machen, wissen Sie auch, was Sie anders machen können, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Das sind die Einflussfaktoren der Konkurrenzanalyse:
So werden Informationen für die Konkurrenzanalyse gesammelt
Für das Sammeln der richtigen Informationen ist es wichtig, die richtigen Fragen zu stellen. Im Rahmen der Konkurrenzanalyse werden diese Fragen dann anhand von Informationen und Daten beantwortet.
Die Fragen sollten sich direkt auf die Mitbewerber beziehen und grundlegende Antworten liefern können. Es muss also nicht zu komplex werden.
Wichtige Fragen der Konkurrenzanalyse sind zum Beispiel die folgenden:
- Was sind die potenziellen Konkurrenzunternehmen?
- Welche Marktstellung haben die Konkurrenzunternehmen?
- Welches Unternehmen ist Marktführer?
- Wie hoch ist die Qualität der Konkurrenzprodukte?
- Zu welchen Preisen werden die Konkurrenzprodukte angeboten?
- Was sind die Absatzwege der Konkurrenzunternehmen?
- Was sind die Lieferbedingungen bei der Konkurrenz?
- Was sind die Zahlungsbedingungen bei der Konkurrenz?
- Welchen Service bietet die Konkurrenz an?
- Welche Art von Rabatten wird von der Konkurrenz gewährt?
- Was ist die Zielgruppe der einzelnen Konkurrenzunternehmen?
- Welche Marketingmaßnahmen nutzt die Konkurrenz?
Die Antworten auf diese Fragen bieten Ihnen einen Einblick in die Vorgehensweise und Alleinstellungsmerkmale der Konkurrenz. Basierend auf den Ergebnissen können Sie die eigene Vorgehensweise anpassen und ein eigenes Alleinstellungsmerkmal entwickeln.
Zur Konkurrenzanalyse gehört es auch, die Differenzierungen zwischen dem eigenen Unternehmen und den Konkurrenzunternehmen herzustellen. Das funktioniert mit unterschiedlichen Methoden, die aufeinander folgen.
Methoden der Konkurrenzanalyse
Bei den Methoden der Wettbewerbsanalyse handelt es sich um einzelne Schritte, die das eigene Unternehmen immer stärker von den Mitbewerbern abhebt. Dafür muss eine genaue Unterscheidung zwischen dem Wettbewerb und dem eigenen Unternehmen hergestellt werden.
Die Schritte dafür sind diese:
Ermittlung des direkten Wettbewerbs
Der Markt ist groß. Auf ihm zahlreiche Unternehmen. Bei der Konkurrenzanalyse werden viele Unternehmen einbezogen. Deshalb ist dort noch einmal eine Unterscheidung notwendig.
Der direkte Wettbewerb sind die Unternehmen, die das gleiche Produkt oder die gleiche Dienstleistung wie Ihr Unternehmen anbietet. Und zwar in der unmittelbaren Umgebung.
Dabei wird von einem Umkreis von 5 Kilometern ausgegangen, der die unmittelbare Umgebung darstellt. Wie weit die direkte Konkurrenz reicht, ist aber auch von der Branche abhängig. Das Handwerksunternehmen im kleinen Dorf hat grundsätzlich einen kleineren direkten Umkreis, in denen Konkurrenten relevant sind als der internationale Großkonzern. Der direkte Wettbewerb reicht also auch mal bis zu einem Umkreis von 100 Kilometern. Ein sinnvoller Ansatz ist es hier, den Umkreis immer ein wenig zu erweitern und so weitere direkte Konkurrenten auszumachen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass ab einem gewissen Umkreis die Konkurrenz eigentlich nicht mehr direkt in ihrem Arbeits-Umkreis aktiv ist, können Sie dort einen Schnitt machen.
Bei direkter Konkurrenz sollte man immer von allem ausgehen, was in der eigenen Region einen Unternehmensstandort hat. Das lässt sich gut über lokale Zeitungen oder Branchenbücher herausfinden. Auch über das Internet findet man viele Informationen in diese Richtung.
Ermittlung des indirekten Wettbewerbs
Für die meisten Unternehmen ist die Ermittlung des direkten Wettbewerbs heutzutage nicht mehr ausreichend. Ja, das Handwerksunternehmen im kleinen Dorf konkurriert nicht direkt mit dem 100 Kilometer entfernten Handwerksunternehmen. Viele Unternehmen haben aber eine Konkurrenz, die weiter reicht.
Handelsunternehmen beispielsweise konkurrieren im Internet mit allen anderen Handelsunternehmen. Wer einen eigenen Shop im Internet hat, hat auch Konkurrenz im Internet.
Man kann zwar nicht alle Internet-Konkurrenten als direkten Wettbewerb betrachten, aber man sollte trotzdem möglichst viele davon innerhalb der Konkurrenzanalyse im Auge behalten. Innovationen, Geschäftsideen und neue Produkte können einen Unterschied machen und man will nicht das letzte Unternehmen sein, das auf einen Zug mit aufspringt. Trends sind eine wichtige Komponente für moderne, erfolgreiche Unternehmen.
Priorisierung der Wettbewerber
Wenn alle Konkurrenzunternehmen aufgelistet, unterteilt und mit den nötigen Informationen und Daten bestückt sind, muss noch eine weitere Unterteilung stattfinden: Die wichtigsten Wettbewerber werden bestimmt.
Der Ansatz kann hier unterschiedlich sein. Ein Weg ist der räumliche Ansatz, der auch schon beim direkten Wettbewerb angewendet wird. Also ein bestimmter Umkreis wird herangezogen, der verhältnismäßig klein bleibt. Während bei der Ermittlung der direkten Konkurrenz der Umkreis noch stark erweitert werden kann, sollte hier nicht zu weit ausgeholt werden. Die direkte Konkurrenz befindet sich je nach Branche nicht allzu weit weg.
Betreiben Sie beispielsweise einen Friseursalon, gibt es davon zwar zahlreiche, aber der Friseursalon 100 Kilometer entfernt ist keine direkte Konkurrenz mehr, da kaum jemand extra 100 Kilometer zurücklegen wird, um sich die Haare schneiden zu lassen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber diese Ausnahmen können hier ignoriert werden.
Ein weiterer Ansatz für die Priorisierung der Wettbewerber ist ein Blick auf deren Marktanteil oder wie gut sie sich auf dem Markt behaupten. Dafür ist eine Gegenüberstellung der entsprechenden Informationen in einer Matrix sinnvoll.
Die wichtigsten Daten für diesen Vergleich der Konkurrenzanalyse sind die Preise, der Service, die Qualität, die Marktposition, das Marketing und der Vertrieb.
Jedes Unternehmen hat Stärken und Schwächen in diesen Bereichen. Durch die Gegenüberstellung lässt sich gut herausfinden, wo diese liegen.
Die Stärken-Schwächen-Analyse
Der Nutzen für den Kunden oder die Kundin ist immer der Ausgangspunkt der Konkurrenzanalyse. Das bedeutet, die Stärken und Schwächen des Wettbewerbs werden anhand der Kund:innenwünsche ermittelt.
Beispiele dafür sind diese:
- Ist der Standort gut gewählt, damit Kund:innen diesen gut finden können?
- Sind die Vertriebswege die richtigen für die Kund:innen und die Zielgruppe?
- Sind die Preise zu hoch oder zu niedrig für die Kund:innen?
- Springen die Kund:innen auf das Marketing der Konkurrenz an?
- Sind die Kund:innen mit dem Service der Konkurrenz zufrieden?
Auf diese Fragen gibt es grundsätzlich zwei Antworten: Ja und Nein.
Ist die Antwort auf eine der Fragen „Nein“, dann ist es Ihre Aufgabe, für Ihr Unternehmen diesen Fehler nicht zu begehen. Es handelt sich dabei um eine Schwäche der Konkurrenz.
Ist die Antwort auf eine dieser Fragen „Ja“, dann ist es Ihre Aufgabe, zu überlegen, wie Ihr Unternehmen diesen Aspekt noch besser machen kann. Dadurch nutzen Sie eine Stärke der Konkurrenz zum eigenen Vorteil, indem Sie diese Stärke verbessern oder erweitern.
Im Rahmen der Konkurrenzanalyse ist es deshalb auch wichtig, das eigene Unternehmen mit einzubeziehen. Beantworten Sie die in diesem Artikel gestellten Fragen für das eigene Unternehmen, um die eigenen Stärken und Schwächen festzustellen. Nur wer sich dieser selbst bewusst ist, kann sich auch verbessern.