Kaufmännisches Runden

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    Kaufmännisches Runden – Definition

    Beim sogenannten kaufmännischen Runden werden Summen entweder auf- oder abgerundet. Damit soll erreicht werden, ein möglichst genaues Endergebnis zu erzielen. Das kaufmännische Runden unterscheidet sich vom mathematischen Runden.

    Wie funktioniert das kaufmännische Runden?

    Das Prinzip wird bei der Berechnung von Verkaufspreisen oder Rabatten angewendet. Es folgt einfachen arithmetischen Rundungsregeln, ohne einen fachlichen mathematischen Anspruch zu erheben. Grundsätzlich wird immer auf die zweite Dezimalstelle gerundet.

    Regeln für das kaufmännische Runden

    Das kaufmännische Runden basiert auf der DIN-Norm 1333, in der die Rundungsregeln genau beschrieben werden. Danach erfolgt das Runden im kaufmännischen Sinne folgendermaßen:

    Kaufmännisches Runden

    Die Zahl an der ersten wegfallenden Dezimalstelle ist eine
    0,1,2,3 oder 4
    Folge: Es wird abgerundet

    Die Zahl an der ersten wegfallenden Dezimalstelle ist eine
    5,6,7,8 oder 9
    Folge: Es wird aufgerundet

    Beispiel

    Handelt es sich um die Zahl 24,97452 und soll diese auf eine zweistellige Dezimalstelle gerundet werden, so muss bei der vierten Stelle nach dem Komma ab-, bei der dritten aufgerundet werden. Das Ergebnis bei dieser Zahl entspricht also 24,97. Beträgt die Ursprungszahl hingegen 24,92832, wäre das gerundete Ergebnis 24,93.

    Es wird also stets das Endergebnis gerundet. Liegt bereits eine Rechnung mit gerundeten Beträgen vor, muss auf die ursprüngliche Ausgangszahl zurückgegriffen werden. Nur, wenn diese nicht mehr eruiert werden kann, dürfen in Ausnahmefällen die gerundeten Beträge zur weiteren Kalkulation herangezogen werden.

    Hinweis

    Soll mit Rundungszahlen weiter gerechnet werden, achten Sie darauf, dass diese nicht auf „Fünf“ enden – die erforderliche Abrundung würde Ihrem Unternehmen Verluste bescheren. Beispiel: 9,375 Euro würden zu 9,37 Euro.

    Spezialfall: Rabatt

    Bei einer Rabattgewährung bei Sonderpreisen wird das Rundungsverfahren im kaufmännischen auf den absoluten Rabatt angewendet. Liegt der Grundpreis zum Beispiel bei 9,90 Euro, und soll hierauf ein dreiprozentiger Rabatt gegeben werden, entsteht ein absoluter Rabatt von 0,297 Euro. Diese Summe wird nun vom Basispreis abgezogen: Es bleiben 9,603 Euro. Mit der kaufmännischen Rundung folgt ein rabattierter Betrag von 9,60 Euro mit einem absoluten Rabatt von 30 Eurocent.

    Wozu dient das kaufmännische Runden?

    Ob Centbeträge oder Grammangaben: Mit der kaufmännischen Rundung lassen sich beispielsweise Dezimalbrüche, aber auch Gleitkommazahlen besser darstellen.

    Vorteile

    Rechenergebnisse können angepasst und vereinfacht ausgestellt werden
    Erleichterung des Zahlungsverkehrs in der Praxis
    Vor allem bei Beträgen mit mehr als vier Dezimalstellen hinter dem Komma – bei geringen Warenmengen zum Einkaufspreis beispielsweise – werden Platz und Zeit gespart

    Sinn und Anwendung für kaufmännisches Runden

    Auch, wenn es heutzutage dank elektronischer Zahlungen möglich wäre, den ganz genauen Preis weiterzugeben, runden sogar Banken Beträge auf zwei Dezimalstellen. Denn eigentlich erfolgt beim sogenannten „Banker’s Rounding“ die Rundung komplexeren Grundlagen. Um die entstehenden Abweichungen zum kaufmännischen Runden nicht in einen Konflikt münden zu lassen, werden Summen und Zahlbeträge auch hier immer gerundet angegeben.

    Unterschied zum mathematischen Runden

    Bei der sogenannten unverzerrten oder mathematischen Rundung wird wie folgt gerechnet:

    Folgt auf die letzte beizubehaltende Ziffer eine 0, 1, 2, 3 oder 4, wird abgerundet.
    Folgt auf die letzte beizubehaltende Ziffer eine 9, 8, 7, 6 oder 5, und folgen diesen Zahlen weitere Ziffern (Achtung: Diese dürfen nicht Null entsprechen), wird aufgerundet.
    Folgt auf die letzte beizubehaltende Ziffer entweder nur eine 5 oder eine 5, auf die ausschließlich Nullen folgen, wird so gerundet, dass die letzte beizubehaltende Ziffer gerade ist.

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