Business Model Canvas

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    Business Model Canvas für eine übersichtliche Geschäftsidee

    Das Business Model Canvas fasst komplexe und umfangreiche Geschäftsideen und deren Konzepte übersichtlich zusammen. Dabei werden die Inhalte auf das Wesentliche heruntergebrochen, um einen schnellen Überblick zu verschaffen. Trotzdem enthält es die Beantwortung aller wichtigen Fragen. Wie die Methode des Business Model Canvas aussieht und wie sie erstellt wird, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Erklärung zum Business Modell Canvas

    Das Business Model Canvas (BMC) kann ins Deutsche wörtlich mit „Geschäftsmodell Leinwand“ übersetzt werden. Das Geschäftsmodell wird also sozusagen wie auf einer Leinwand übersichtlich und leicht verständlich präsentiert.

    Es handelt sich um eine Methode zur Visualisierung von Geschäftsmodellen. Durch eine genaue Strukturierung ermöglicht das Business Model Canvas auch die Weiterentwicklung der darin enthaltenen Ideen.

    Das Business Model Canvas ist noch verhältnismäßig jung und wurde im Jahr 2008 vom Schweizer Alexander Osterwalder entwickelt. Seither haben sich einige Abwandlungen und unterschiedliche Varianten aus dem Business Model Canvas hervorgetan, die sich zum Beispiel auf spezifische Szenarien oder Anwendungen beziehen. Dieser Artikel fokussiert sich aber auf das klassische Business Model Canvas, die von Alexander Osterwalder entwickelt wurde und in modernen Unternehmen zahlreich zum Einsatz kommt.

    Die Ziele des Business Model Canvas

    Für die Gründung eines Unternehmens muss eine Geschäftsidee entwickelt werden. Das geschieht meistens in Form eines Businessplans. Darin sind alle wichtigen und weniger wichtigen Ideen und Abläufe für das Geschäft enthalten. Dabei kommen viele Informationen und Daten zusammen.

    Das Business Model Canvas strukturiert diese Ideen und stellt sie möglichst punktgenau dar. Dabei werden auch die ersten wichtigen Aufgaben herausgestellt, die auf das Unternehmen zukommen.

    Das ist vor allem bei komplexen Geschäftsmodellen sinnvoll, da diese im Business Model Canvas vereinfacht und verständlich aufgeführt werden.

    Die eigene Geschäftsidee ist wichtig für das Unternehmen. Es beschreibt die Richtung, die das Unternehmen einschlagen soll und was die Ziele sind.

    Sie ist aber auch für Investor:innen und mögliche Geschäftspartner:innen interessant. Mit dem Business Model Canvas kann diese Geschäftsidee besser vermittelt werden. Auf dieser Basis können Investor:innen entscheiden, ob sie Interesse an einer Investition in das Unternehmen haben. Das ist vor allem für Startups wichtig, die in der Regel auf Fremdkapital bei der Gründung angewiesen sind.

    Vorteile des Business Model Canvas

    Der Businessplan wurde in diesem Artikel bereits erwähnt. Im Rahmen der Unternehmensgründung sollte er unbedingt erstellt werden, um Inhalte und Fragen bezüglich des Unternehmens zu klären.

    Da Sie sich dafür ohnehin mit diesen Angelegenheiten beschäftigen, ist es sinnvoll, auch ein Business Model Canvas anzufertigen. Das hat einige Vorteile gegenüber des Businessplans:

    Das Business Model Canvas ist kurz und übersichtlich. Interessenten und Interessentinnen erfahren also schnell, wofür das Unternehmen steht und was die Idee und die Ziele sind.

    Durch die kurze und übersichtliche Aufmachung des Business Model Canvas liegt der Fokus auf den wichtigsten Aspekten des Geschäftsmodells.

    Vor allem die Erfolgsfaktoren werden hervorgehoben. Dadurch lässt sich bereits die Planung absehen.

    Die Erstellung eines Business Model Canvas ist häufig leichter als die Erstellung eines kompletten Businessplans.

    Das Business Model Canvas visualisiert die Beziehungen der verschiedenen Bereiche zueinander und zeichnet dadurch ein Gesamtbild des Unternehmens.

    Insgesamt bildet das Business Model Canvas eine gute Grundlage für Gründer:innen, Teams, mögliche Investor:innen und Geschäftspartner:innen, um sich einen Überblick zu verschaffen und sich auf die Abläufe vorzubereiten.

    Für den Businessplan bildet das Business Model Canvas ebenfalls eine sehr gute Grundlage. Es sollten beide Dokumente erstellt werden, es ergibt aber Sinn, mit dem Business Model Canvas zu beginnen und auf dessen Basis den Businessplan zu erstellen.

    Dadurch lassen sich Ideen weiterentwickeln, Erkenntnisse erweitern und Abläufe optimieren.

    Die 9 Elemente im Business Model Canvas ausfüllen

    Das Business Model Canvas besteht aus insgesamt neun Elementen. Die Informationen und Inhalte werden in verschiedenen Feldern dargestellt.

    Jedes dieser Elemente wird mit den entsprechenden Inhalten ausgefüllt.

    Element 1 – Value Proposition – Wertversprechen

    Die Value Proposition beziehungsweise das Wertversprechen bildet das Zentrum des Business Model Canvas. Dabei handelt es sich um das Problem, das gelöst werden soll oder den Nutzen, der für die Kunden und Kundinnen entsteht.

    Im Grunde geht es hier darum, wie innovativ oder individuell die Geschäftsidee ist. Es kann sich um eine einzigartige Sache handeln, die es noch gar nicht auf dem Markt gibt, aber auch eine Verbesserung oder eine Weiterentwicklung, die ein bereits bestehendes Produkt moderner oder günstiger macht oder auf andere Weise ein Problem löst, beziehungsweise einen Nutzen bringt.

    Element 2 – Customer Segments – Kund:innensegmente

    Dieses Element bezieht sich auf die Zielgruppe. Die Frage hier ist: Welches Kund:innensegment soll erreicht werden? Das muss bereits sehr früh passieren. Die Zielgruppe ist wichtig, da das Angebot so gut wie möglich auf diese zugeschnitten sein sollte.

    Die Erwartungen und Bedürfnisse der Zielgruppe sind die wichtigsten Faktoren für den Erfolg des eigenen Angebots.

    Element 3 – Cost Structure – Kostenstruktur

    In diesem Element geht es um die Kosten, die im Unternehmen anfallen. Das Ziel ist zwar, Geld zu verdienen, aber dafür muss bekanntlich erstmal Geld ausgegeben werden. Maschinen, Rohstoffe, Material, Personal und andere wichtige Investitionen müssen gemacht werden, bevor das Unternehmen überhaupt Geld erwirtschaften kann.

    Ausgaben sind also vor allem in der Gründungsphase wichtig, aber auch teuer. Da in der Regel nur ein begrenztes Budget zur Verfügung steht, müssen die Kosten gut geplant werden. Dafür ist die Kostenstruktur da.

    Innerhalb des Business Model Canvas werden die Kosten möglichst genau herausgearbeitet. So entsteht ein klarer Blick auf die anfallenden Kosten und wie viel Kapital bereits zu Beginn für das Unternehmen notwendig ist. So werden unerwartete Ausgaben vermieden, damit das Unternehmen nicht direkt in eine finanzielle Schieflage gerät.

    Element 4 – Revenue Streams – Einnahmequellen

    Wo Ausgaben sind, müssen natürlich auch Einnahmen sein, um diese aufzufangen. Die Einnahmen sollten aber höher sein als die Ausgaben, um die Kosten zu decken und einen Gewinn zu erzielen.

    Die Einnahmequellen sind die Möglichkeiten, mit denen das Unternehmen Geld verdienen will. Dabei gibt es einen Haupteinnahmefluss, der aus dem Verkauf von Produkten oder einem Angebot an Dienstleistungen besteht.

    Daneben kann es aber auch weitere Einnahmequellen geben. Beispielsweise Beratungen, Immobilien, Lizenzen oder das Bereitstellen von Wissen oder Produktionsstätten.

    Im Business Model Canvas werden alle Einnahmequellen aufgeführt und nach einer Struktur sortiert, die die Wichtigkeit hervorhebt. Die Haupteinnahmequellen haben logischerweise einen höheren Stellenwert als die Nebeneinnahmequellen.

    Element 5 – Key Activities – Schlüsselaktivitäten

    Die Aktivitäten sind alle Vorgänge, die im Unternehmen notwendig sind, um das Angebot so anbieten zu können, wie es geplant ist. Das umfasst alle Bereiche im Unternehmen.

    Das beginnt bereits im Lager, zieht sich durch alle Abläufe für die Produktion und endet beim Vertrieb beziehungsweise der Auslieferung.

    Angebot und Service gehen Hand in Hand und müssen hier komplett berücksichtigt werden, da sie beiderseits dafür verantwortlich sind, dass das Produkt oder die Dienstleistung exakt so bei den Kund:innen ankommt, wie es vorgesehen ist.

    Element 6 – Key Resources – Schlüsselressourcen

    Für die Herstellung von Produkten oder das Abschließen von Dienstleistungen werden Ressourcen benötigt. Wie diese Ressourcen beschafft werden, gehört in das Business Model Canvas.

    Zu den Ressourcen gehören die nötigen Rohstoffe und das Personal. Es fallen aber auch das Lager, Gebäude oder das Kapital in diese Kategorie.

    Im Grunde wird hier alles aufgeführt, was benötigt wird, damit das Unternehmen laufen kann. Welche Ressourcen das genau sind, hängt von der Geschäftsidee ab.

    Element 7 – Key Partners – Schlüsselpartner

    Kaum ein Unternehmen kommt ohne Partner:innen aus. Das sind nicht unbedingt große Unternehmen, mit denen man Partnerschaften eingeht.

    Die Partner:innen sorgen dafür, dass das Unternehmen so läuft, wie es laufen soll. Sie sind die externen Hilfesteller:innen.

    Dazu gehören die Lieferant:innen, externe Dienstleister:innen oder auch Unternehmen, mit denen zusammenarbeitet.

    Der Fokus liegt hier darauf, möglichst gute und lukrative Partner:innen zu finden, mit denen eine langfristige Zusammenarbeit möglich und sinnvoll ist.

    Element 8 – Customer Relationships – Kund:innenbeziehungen

    Hier geht es noch einmal zurück auf die Zielgruppe und die Kund:innen des Unternehmens. Das Customer Relationship Management behandelt den Umgang mit den Kunden und Kundinnen. Wie dieser Umgang aussehen sollen, steht im Business Model Canvas.

    Zu den Aufgaben im Customer Relationship Management gehören der Service und Problemlösungen für die Kundschaft. Diese sollten gut überlegt und durchdacht sein, da die Kund:innenzufriedenheit sehr stark davon abhängt.

    Zufriedene Kund:innen binden sich auf gewisse Weise an ein Unternehmen. Sie kommen also vermutlich wieder und nutzen das Angebot erneut. Das sollte immer das Ziel sein, da Laufkundschaft alleine kaum ein Unternehmen am Leben halten kann.

    Element 9 – Channels – Vertriebs- und Kommunikationskanäle

    Damit ein Angebot von Kunden und Kundinnen wahrgenommen werden kann, müssen sie darauf aufmerksam gemacht werden. Außerdem muss das Angebot auch zu den Kund:innen gelangen.

    Die unterschiedlichen Kanäle beantworten Fragen wie: Wo wird das Produkt vertrieben? Wie gelangt das Produkt dort hin? Wie werden die Kund:innen darauf aufmerksam gemacht?

    Zudem ist es wichtig, dass es Kommunikationskanäle gibt, über die Kund:innen mit dem Unternehmen in Kontakt treten können. Die Kommunikation muss in beide Richtungen funktionieren.

    Mögliche Mittel dafür sind die eigene Webseite, Social Media Kanäle, implementierte Chats oder eine eigene App für Mobilgeräte. Die verwendeten Mittel sollten im Business Model Canvas aufgeführt werden.

    Der Aufbau des Business Model Canvas

    Das Business Model Canvas ist ein Dokument, auf dem die neun Elemente wie eine Art Tabelle aufgeführt werden.

    Die Value Proposition steht in der Mitte des Business Model Canvas. Es befindet sich zwischen den Key Activities links oben und den Key Resources links unten daneben und dem Customer Relationship rechts oben und den Channels rechts unten daneben. Ganz links befindet sich das Element für die Key Partners und ganz recht die Customer Segments. Unten sind die Cost Structure und die Revenue Streams angebracht.

    In der Praxis sieht das so aus:

    Key PartnersKey ActivitiesValue PropositionCustomer RelationshipCustomer Segments
    Key ResourcesChannels
    Cost Structure

     

    Revenue Streams

    Ausfüllbeispiel für das Business Model Canvas

    Angenommen, Sie wollen mit einem Startup einen neuen Proteinshake herausbringen. Für ihre Geschäftsidee wollen Sie ein Business Model Canvas erstellen.

    Sie gehen also die einzelnen Punkte nach und nach durch:

    Value Proposition Beispiel

    Was ist der besondere Nutzen des Produkts?

    Der Proteinshake soll fit und gesund machen.

    Dieser Punkt kann sehr kurz ausfallen, sollte aber ausgearbeitet werden. Der Proteinshake braucht einen Unique Selling Point (USP). Deshalb bieten Sie eine neue Geschmackssorte an: Erdnuss.

    Customer Segments Beispiel

    Dieses Element ist im Grunde stark mit der Value Proposition zusammen. Für wen ist das Produkt? Wer will einen Proteinshake, der wie Erdnüsse schmeckt?

    Die Zielgruppe sind sportliche Menschen, die nach einer Abwechslung bei ihren Proteinshakes suchen. Das wird durch eine Zielgruppenanalyse deutlich und die Zielgruppe weiter definiert. Sie sind zwischen 20 und 30 Jahren alt und verbringen ihre Zeit gerne in Fitnessstudios. Das wird gleich noch wichtig.

    Cost Structure und Key Activities Beispiel

    Die Kosten entstehen vor allem durch die Herstellung des Proteinshakes und den Vertrieb. Hier geht es fließend über in die Key Activities.

    Die wichtigsten Aktivitäten verursachen auch immer Kosten. Das Personal muss den Shake herstellen. Dafür müssen Zutaten angeliefert und eingelagert werden. Der Shake wird mit Maschinen hergestellt, die ebenfalls Kosten verursachen. Erst in der Anschaffung und dann auch im Betrieb.

    Der Vertrieb geht extern vonstatten, da der Proteinshake nicht über einen eigenen Shop verkauft wird, sondern dort, wo die Kunden und Kundinnen sich aufhalten.

    Channels Beispiel

    Der Vertrieb geht direkt an die Fitnessstudios. Dort hält sich die Zielgruppe auf. Die Vertriebskanäle sind also klar.

    Allerdings muss es auch Kommunikationskanäle geben. Diese werden in Form eines Chats auf der eigenen Webseite stattfinden.

    Die weiteren Kanäle sind Marketingkanäle, die auf das Produkt aufmerksam machen sollen. Es einfach in die Fitnessstudios zu stellen, ist schließlich nicht der erfolgversprechendste Weg.

    Revenue Streams Beispiel

    Die Haupteinnahmequelle sind die Proteinshakes.

    Weitere Einnahmen könnten durch neue Sorten generiert werden.

    Key Resources Beispiel

    Für die Produktion werden Lagerräume und eine Produktionsstätte gemietet. Die Maschinen werden gekauft.

    Wichtig ist auch, das Verpackungsmaterial. Die Proteinshakes sollen in nachhaltigen Bechern verkauft werden. Dafür müssen die nötigen Materialien gekauft werden.

    Key Partners Beispiel

    Die Materialien für die nachhaltigen Verpackungen können nur bei bestimmten Unternehmen gekauft werden. Deshalb ist das Lieferunternehmen ein wichtiger Partner.

    Auch die Zutaten für die Proteinshakes kommen von Lieferant:innen. Dafür werden mehrere Möglichkeiten genau analysiert und sich für die beste entschieden.

    Customer Relationship Beispiel

    Für den Fall, dass es Beschwerden von Kund:innen gibt, wird eine Serviceseite auf der Webseite eingepflegt.

    Außerdem wird entschieden, dass es eine Geld-zurück-Garantie gibt, wenn Kund:innen nicht mit dem Produkt zufrieden sind.

    Die einzelnen Elemente sind hier nur simpel betrachtet. Das ist das Ziel des Business Model Canvas. Ein wenig detaillierter darf es aber auch gerne sein. Wichtig ist, dass für alle Elemente die Faktoren aufgeführt werden, ohne die das entsprechende Element nicht funktionieren oder umgesetzt werden kann.

    Business Model Canvas Vorlage

    Sie haben eine komplexe Geschäftsidee und wollen diese übersichtlich darstellen?

    Das Business Model Canvas ist dafür bekannt, umfangreiche Geschäftsideen und ihre Konzepte übersichtlich darzustellen. Mit Hilfe von insgesamt neun Elementen können Sie schnell und einfach eine Übersicht erstellen. Unsere kostenlose Vorlage zum Business Modell Canvas können Sie individuell bearbeiten.

    Business Model Canvas Vorlage kostenlos herunterladen:

    Microsoft Word ab 2010 (.docx)

    DOCX 21 KB

    Vorlage & Muster im PDF-Format

    PDF 101 KB

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